10.04.2019 15:12:46
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MÄRKTE USA/Leichtes Plus erwartet - Fed-Protokoll im Blick
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Vortagesabgaben wird die Wall Street zur Eröffnung am Mittwoch mit einem leichten Plus erwartet. Allerdings dürfte zunächst weiter Zurückhaltung dominieren. Mit Spannung werde vor allem auf das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung im späten Verlauf gewartet. Daneben dürften auch der drohende Handelskonflikt zwischen der EU und den USA, das nach wie vor ausstehende Abkommen in den Handelsgesprächen mit China und das weiter bestehende Risiko eines harten Brexits die Investoren an der Seitenlinie halten. Allerdings wird auf dem Brexit-Gipfel mit einer Verschiebung des Austritts Großbritanniens aus der EU gerechnet - die Dauer ist jedoch offen. Der Future auf den S&P-500 verbessert sich aktuell um 0,2 Prozent.
Die US-Verbraucherpreise haben keinen größeren Einfluss auf den Handel. Diese sind im März gestiegen, getrieben von einem Anstieg der volatilen Ölpreise, welcher den moderaten Preisdruck überdeckte. Die Preise erhöhten sich um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten eine Zunahme um 0,3 Prozent erwartet. In der Kernrate, welche die volatilen Preise für Energie und Lebensmittel außen vor lässt, stiegen die Preise um 0,1 Prozent. Volkswirte hatten hier einen Anstieg um 0,2 Prozent erwartet.
Levi Strauss überzeugt mit Zahlen
Bei den Einzelwerten dürfte die Aktie von Levi Strauss kräftiger zulegen. Der Jeanshersteller hat in seinem ersten Zahlenausweis seit dem Börsengang im März ein Umsatzplus und einen Gewinn ausgewiesen. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum wurde noch ein Fehlbetrag verzeichnet. Die Aktie steigt vorbörslich um 5,8 Prozent.
Für die Papiere von Delta Airlines geht es um 2,5 Prozent nach oben. Die drittgrößte Fluggesellschaft der USA wird die Kapazitäten in der wichtigen Sommerreisesaison stabil halten. Mit dieser Ankündigung zerstreute die Fluglinie Sorgen der Investoren, dass Airlines zuviel Kapazitäten aufgebaut und die Preise für Ferienflüge so unter Druck gesetzt hätten. Für das erste Quartal meldete Delta einen Quartalsgewinn am oberen Ende der Analystenerwartungen, die nach einem Investoren-Update in der vergangenen Woche reduziert worden waren. Auch die Prognose für das zweite Quartal entsprach den Erwartungen.
Der US-Flugzeughersteller Boeing hat im März keine einzige Bestellung für Maschinen des Typs 737 MAX erhalten. Diese sind aufgrund zweier Abstürze derzeit mit einem Flugverbot belegt. Es war der erste Monat seit fast sieben Jahren, in dem Boeing kein Exemplar seines Bestsellers verkaufen konnte. Boeing lieferte von der 737 Max im März auch nur 11 Exemplare aus, und damit weniger als die Hälfte als jeweils in den beiden vorangegangenen Monaten. Die Boeing-Aktie verliert 0,1 Prozent.
Ölpreise legen weiter zu
Die Ölpreise erholen sich von den Vortagesabgaben. Gestützt wird das Sentiment von Daten der Opec. Die Ölförderung des Kartells ist im März deutlich zurückgegangen, ausgelöst vor allem von Förderdrosselungen in Saudi-Arabien und Ausfällen in Venezuela. In ihrem Ölmarktbericht vermeldet die Opec, dass ihre Rohöl-produktion im Monatsvergleich um 534.000 Barrel pro Tag gesunken sei. Zudem wird auf die offiziellen US-Rohöllagerdaten gewartet. Die API-Daten hatten am Vorabend einen deutlichen Anstieg der US-Lagervorräte in der zurückliegenden Woche gemeldet, zugleich jedoch auch einen kräftigen Rückgang bei den Benzinvorräten. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,5 Prozent auf 64,33 Dollar, Brent erhöht sich um 0,2 Prozent auf 70,76 Dollar.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Geldpolitik wie erwartet bestätigt. Sowohl die Leitzinsen als auch das Wertpapierportfolio sowie die diesbezüglichen Prognosen blieben unverändert. Mit dem Beginn der Pressekonferenz von EZB-Präsident Mario Draghi gibt der Euro allerdings nach auf 1,1239 Dollar von 1,1280 Dollar. Nach Einschätzung eines Händlers enthalten die Aussagen substanziell nichts Neues. Draghi habe die Abwärtsrisiken in der Eurozone unterstrichen, was indes zu erwarten gewesen sei. Dem leichten Abgabedruck misst der Händler keine Bedeutung zu. Bei den vergangenen geldpolitischen Entscheidungen der EZB habe man häufig eine negative Reaktion des Euro beobachten können, ohne fundamentale Begründung. Hinzu komme, dass der Euro im Vorfeld der Entscheidung leicht aufgewertet habe.
Der Goldpreis zeigt sich weiter stabil über der Marke von 1.300 Dollar. Der Preis für die Feinunze gibt um 0,1 Prozent auf 1.303 Dollar nach. Die weiter bestehenden globalen Sorgen stützen das Sentiment, heißt es.
Wenig Bewegung auch bei den US-Anleihen, die ihre Vortagesgewinne behaupten. Die Rendite zehnjähriger Papiere zeigt sich kaum verändert bei 2,50 Prozent.
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US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,32 -2,8 2,35 112,1
5 Jahre 2,30 -1,2 2,31 37,3
7 Jahre 2,39 -0,7 2,40 14,2
10 Jahre 2,50 -0,5 2,50 5,1
30 Jahre 2,91 -0,9 2,91 -16,2
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:36 Di, 17:08 % YTD
EUR/USD 1,1257 -0,08% 1,1270 1,1275 -1,8%
EUR/JPY 125,17 -0,04% 125,26 125,30 -0,5%
EUR/CHF 1,1273 +0,07% 1,1269 1,1277 +0,2%
EUR/GBP 0,8605 -0,29% 0,8622 0,8635 -4,4%
USD/JPY 111,18 +0,03% 111,15 111,13 +1,4%
GBP/USD 1,3083 +0,22% 1,3071 1,3058 +2,5%
Bitcoin
BTC/USD 5.278,50 +1,16% 5.257,00 5.213,76 +41,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 64,33 63,98 +0,5% 0,35 +38,3%
Brent/ICE 70,76 70,61 +0,2% 0,15 +28,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.302,72 1.304,14 -0,1% -1,42 +1,6%
Silber (Spot) 15,21 15,23 -0,2% -0,03 -1,9%
Platin (Spot) 889,13 892,00 -0,3% -2,87 +11,6%
Kupfer-Future 2,92 2,93 -0,6% -0,02 +10,6%
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Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com
DJG/ros/flf
(END) Dow Jones Newswires
April 10, 2019 09:13 ET (13:13 GMT)
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