08.06.2018 22:12:45
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MÄRKTE USA/Investoren kaufen trotz politischer Unsicherheit
NEW YORK (Dow Jones)--Trotz einiger belastender Faktoren hat die Wall Street am Freitag den Dreh ins Plus geschafft. Die Anleger schwenkten wieder um von den politischen Unsicherheiten zu den günstigen wirtschaftlichen Perspektiven. Im frühen Geschäft hatte der am Freitag beginnende G7-Gipfel wegen des Streits zwischen den USA und den übrigen sechs Ländern belastet. Konfliktstoff gibt es genug: Strafzölle, Protektionismus, Handelskonflikte mit der EU und China und der Ausstieg aus dem Iran-Atomabkommen.
Viele Investoren sind aber der Meinung, dass die Handelskonflikte keine übermäßige Auswirkung auf das weltweite Wachstum haben werden. Dennoch werde das Thema immer wieder die Aktienkurse durcheinander schütteln, vermutet CIO Mark Heppenstall von Penn Mutual Asset Management: "Wir werden noch eine Zeitlang mit Volatilität zu tun haben", und: "Kurzfristig kann das Handelsthema negativ durchschlagen."
Daneben mahnt eine Woche mit einer Fülle von Terminen zur Vorsicht: das Treffen zwischen dem US-Präsidenten und dem nordkoreanischen Staatschef und die Zinsentscheidungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank. Eine Zinserhöhung der Fed gilt als sicher. Spannender dürfte die EZB-Sitzung mit den Spekulationen um ein mögliches Ende der Anleihekäufe durch die Notenbank werden.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,3 Prozent auf 25.317 Punkte. Der S&P-500 rückte ebenfalls um 0,3 Prozent vor auf 2.779 Punkte. Der Nasdaq-Composite verzeichnete einen Aufschlag von 0,1 Prozent auf 7.646 Punkte. Der Umsatz fiel dabei auf 775 (Donnerstag: 880) Millionen Aktien. Auf 1.737 (1.609) Kursgewinner kamen 1.220 (1.345) -verlierer. Unverändert schlossen 117 (132) Titel.
Yen als sicherer Hafen gesucht
Doch der Mut der Anleger hielt sich in Grenzen. Denn vor dem Hintergrund der politischen Entwicklungen blieben bei den Investoren die "sicheren Häfen" Yen und Anleihen gefragt. Der US-Dollar fiel auf 109,46 Yen nach einem Vortageshoch über 110 Yen. Die US-Zehnjahresrendite lag bei 2,94 Prozent nach 2,98 Prozent am Donnerstag im asiatischen Handel. Im US-Handel hatte sie aber wieder etwas nachgegeben. Wenig Bewegung gab es beim Goldpreis, der weiter um die Marke von 1.300 Dollar notierte.
Der Euro setzte seine Abwärtstendenz des Vortages fort und lag bei 1,1766 Dollar. Am Donnerstag im Tageshoch stand er noch bei 1,1840 Dollar - dem höchsten Niveau seit drei Wochen. Händler verwiesen zur Begründung auf Konjunkturdaten. Nach den überraschend schwachen deutschen Auftragseingängen vom Vortag enttäuschte nun auch die Industrieproduktion. Sie sank im April um 1 Prozent zum Vormonat, obwohl mit einem Anstieg gerechnet wurde. Auch in Frankreich fiel sie zurück.
Die Ölpreise gaben einen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder ab. Die neuen Daten von Baker Hughes zu den aktuell aktiven Bohranlagen fielen wenig spektakulär aus: Die Zahl erhöhte sich um 1 auf 862. Der Preis bewegt seit geraumer Zeit zwischen stützenden und drückenden Faktoren. Während die Entwicklungen in Venezuela und dem Iran preisstreibend wirken, belasten die Erwartungen für das Opec-Treffen am 22. Juni, wo mit möglichen Förderausweitungen gerechnet wird. Im späten Geschäft wurde informierten Kreisen zufolge bekannt, dass Saudi-Arabien bereits im Mai die Produktion um 100.000 Barrel am Tag ausgeweitet hat und eine weitere solche Ausweitung für den Juni plant. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI verlor 0,5 Prozent auf 65,63 Dollar. Für Brent ging es um 1 Prozent auf 76,52 Dollar nach unten.
Apple mit iPhone-Sorgen unter Druck
Für die Apple-Aktie ging es um 0,9 Prozent abwärts. Seit Wochen gibt es Medienberichte, dass die Nachfrage nach dem iPhone schwindet. Nun berichtet die japanische Nikkei Asian Review, dass Apple im vergangenen Jahr Aufträge zur Vorbereitung der Produktion von bis zu 100 Millionen Einheiten des neuen iPhone 8, iPhone 8 Plus und iPhone X erteilt habe. Dieses Jahr würden allerdings 20 Prozent weniger erwartet. Am Vortag hatte die Apple-Aktie bei 194,20 Dollar noch ein neues Rekordhoch markiert.
Broadcom verloren 2,5 Prozent. Die Zweitquartalsergebnisse des Halbleiterkonzerns waren besser als erwartet ausgefallen, der Ausblick auf das dritte Quartal lag im Rahmen der Marktschätzungen. Doch verfehlte die wichtige Mobilfunksparte die Prognosen der Analysten.
Stitch Fix explodierten um 26,5 Prozent. Der Dienstleister für persönliches Styling übertraf im dritten Quartal die Markterwartungen bei Umsatz und Gewinn. Docusign schnellten um 3,4 Prozent nach oben. Auch hier fielen die Zahlen besser als erwartet aus. Es war der erste Geschäftsbericht des Spezialisten für elektronische Unterschriften seit dem Börsengang im April.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 25.316,53 0,30 75,12 2,42
S&P-500 2.779,03 0,31 8,66 3,94
Nasdaq-Comp. 7.645,51 0,14 10,44 10,75
Nasdaq-100 7.152,62 0,00 -0,21 11,82
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,48 -0,0 2,48 128,1
5 Jahre 2,78 2,0 2,76 85,6
7 Jahre 2,89 1,7 2,87 64,1
10 Jahre 2,94 1,8 2,92 49,6
30 Jahre 3,09 2,1 3,07 2,0
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:42 Do, 17:33 % YTD
EUR/USD 1,1766 -0,26% 1,1782 1,1826 -2,1%
EUR/JPY 128,79 -0,50% 129,13 130,05 -4,8%
EUR/CHF 1,1593 +0,30% 1,1556 1,1610 -1,0%
EUR/GBP 0,8777 -0,16% 0,8777 1,1366 -1,3%
USD/JPY 109,46 -0,23% 109,59 109,96 -2,8%
GBP/USD 1,3404 -0,13% 1,3423 1,3443 -0,8%
Bitcoin
BTC/USD 7.644,19 -0,3% 7.641,39 7.685,30 -44,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 65,63 65,95 -0,5% -0,32 +9,8%
Brent/ICE 76,43 77,32 -1,2% -0,89 +17,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.298,70 1.297,13 +0,1% +1,57 -0,3%
Silber (Spot) 16,77 16,70 +0,5% +0,08 -1,0%
Platin (Spot) 905,55 900,00 +0,6% +5,55 -2,6%
Kupfer-Future 3,30 3,28 +0,6% +0,02 -1,0%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/raz
(END) Dow Jones Newswires
June 08, 2018 16:13 ET (20:13 GMT)
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