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16.11.2018 22:22:45

MÄRKTE USA/Hoffnungen im Handelsstreit stützen Wall Street

Von Thomas Rossmann

NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer uneinheitlichen Tendenz hat die Wall Street den letzten Handelstag der Woche beendet. Dabei war der Handel weiterhin von erhöhter Nervosität geprägt. Während der Dow-Jones-Index und der S&P-500 leichte Gewinne ins Ziel retten konnten, gab der Nasdaq-Composite etwas nach. Grund waren schwache Geschäftszahlen und ein enttäuschender Ausblick des Grafikarten-Herstellers Nvidia. Dieser ließ Zweifel an den Ertragsaussichten der Branche aufkommen. Für den Halbleiter-Sektor im S&P-500 ging es um 2,2 Prozent nach unten. Zuletzt hatten Sorgen um die iPhone-Absätze von Apple den Tech-Sektor belastet.

Gestützt wurde das Sentiment von Aussagen zum Handelskonflikt zwischen den USA und China. So soll US-Präsident Donald Trump erklärt haben, dass keine weiteren Strafzölle gegen China notwendig seien. Er wolle das Land nicht in eine "schlechte Position" bringen. Die Märkte haben zuletzt immer sehr sensibel auf Nachrichten zu diesem Thema reagiert, sagte ein Beobachter. Die Aussagen lassen nach Einschätzung von Teilnehmern zwar nicht darauf schließen, dass ein Deal kurz bevor steht, doch der Markt schließt daraus, das Washington keine weitere "Strafzoll-Karte" ausspielen will.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,5 Prozent auf 25.413 Punkte. Auf Wochensicht verzeichnete der Index aber ein Minus von 2,2 Prozent. Der S&P-500 legte um 0,2 Prozent auf 2.736 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite verlor dagegen 0,2 Prozent auf 7.248 Punkte. Es wurden 1,04 Milliarden (Donnerstag: 893 Millionen) Aktien umgesetzt. Auf die 1.566 (1.712) Kursgewinner kamen dabei 1.408 (1.290) -verlierer. Unverändert schlossen 92 (81) Titel.

Konjunkturseitig wurden nur Daten zur Industrieproduktion veröffentlicht. Diese stieg im Oktober etwas weniger stark als erwartet. Das für September zunächst gemeldete Wachstum wurde leicht nach unten revidiert. Die Kapazitätsauslastung übertraf dagegen im Oktober die Erwartungen leicht. Hier wurde der September-Wert nach oben revidiert.

Dollar fällt zurück - Pfund erholt sich von Vortageseinbruch

Am Devisenmarkt neigte der Dollar weiter zur Schwäche. Im Gegenzug stieg der Euro in der Spitze bis auf 1,1422 Dollar. Im späten US-Handel lag er mit 1,1415 Dollar nur knapp unter diesem Niveau. Die Devisen-Analysten von Morgan Stanley halten die Zeit für reif, um sich von Dollar-Positionen zu trennen. Die Investoren seien auf die chinesischen Märkte fokussiert, dort befänden sich Anleiherenditen und Aktien gleichermaßen auf dem Rückzug. Die US-Märkte schienen diesem Trend nun zu folgen.

Das Pfund erholte sich nach der Minister-Rücktrittswelle am Vortag ebenfalls. Es kletterte auf 1,2828 Dollar von 1,2758 Dollar im Tagestief. Premierministerin Theresa May hatte in einem Radiointerview das von ihr ausgehandelte Brexit-Abkommen als den bestmöglichen Kompromiss verteidigt. Eine drohende Vertrauensabstimmung im britischen Parlament belastet derweil nicht.

Am Anleihemarkt legten die Notierungen zu. Die Investoren seien angesichts der erhöhten Volatilität an den Aktien- und Rohstoffmärkten verstärkt auf der Suche nach Sicherheit, hieß es. Die Rendite der US-Staatsanleihen reduzierte sich entsprechend um 4,1 Basispunkte auf 3,07 Prozent. Anfang November hatte die Rendite mit 3,23 Prozent noch auf einem Siebenjahreshoch gelegen.

Die Ölpreise gaben anfängliche Gewinne größtenteils wieder ab. Gestützt wurde das Sentiment vom leicht nachgebenden Dollar, der Öl für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum billiger macht. Daneben profitieren die Preise auch von der Erwartung, dass die Opec im Dezember eine Förderkürzung beschließt. "Die Reaktion auf die deutlich höher als erwarteten wöchentlichen Lagerdaten am Vortag zeigt, dass schlechte Nachrichten schon weitgehend in den Notierungen eingepreist sind", sagte Rohstoff-Analyst Carsten Fritsch von der Commerzbank. Zudem hat sich die Zahl der aktiven US-Ölförderanlagen in der vergangenen Woche um zwei auf 888 erhöht und liegt damit auf dem höchsten Niveau seit März 2015, wie Baker Hughes vermeldete. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zeigte sich zum US-Settlement unverändert bei 56,46 Dollar. Allerdings steht auf Wochensicht ein Minus von 6,2 Prozent zu Buche. Brent stieg um 0,2 Prozent auf 66,76 Dollar.

Der schwächere Dollar verhalf auch dem Goldpreis zu einem Anstieg. Das Edelmetall profitierte zudem von den Kursverlusten an den Aktienmärkten und von seinem Ruf als sicherer Hafen. Die Feinunze erhöhte sich zum US-Settlement um 0,7 Prozent auf 1.223 Dollar. Auf Wochensicht gab es ein Plus von 1,2 Prozent.

Trübe Aussichten bei Nvidia

Die Nvidia-Aktie brach um 18,8 Prozent ein. Die Zahlen für das dritte Quartal hatten die Erwartungen des Marktes verfehlt. Zum Entsetzen der Anleger hat der Konzern zudem für das laufende Quartal einen Umsatzrückgang um 7 Prozent in Aussicht gestellt. Dies wäre der erste Umsatzrückgang seit mehr als fünf Jahren. Im Sog von Nvidia gaben AMD um 3,9 Prozent nach. Intel gewannen nach anfänglichen leichten Abgaben 1,5 Prozent.

Zahlen für das vierte Geschäftsquartal hat auch Applied Materials vorgelegt. Der Chip-Anlagenhersteller konnte damit den Markt ebenfalls nicht überzeugen und sprach von einer Abschwächung in der Branche. Die Aktie schloss nach anfänglichen Verlusten jedoch mit einem Plus von 1,1 Prozent.

Die Facebook-Aktie reduzierte sich um 3,0 Prozent. Es gebe weiterhin einen Vertrauensverlust gegenüber dem Unternehmen im Zusammenhang mit der möglichen Einmischung Russlands in den US-Wahlkampf, hieß es zur Begründung. Seit dem Rekordschlussstand von 217,50 Dollar am 25. Juli hat die Aktie mittlerweile über 30 Prozent eingebüßt. Die Probleme des sozialen Netzwerks, bei Politikern und den Regulierungsbehörden Vertrauen zurückzugewinnen, strahlten nun auch auf die Investoren aus, merkte Analyst Scott Devitt von Stifel Nicolaus an.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 25.413,22 0,49 123,95 2,81

S&P-500 2.736,27 0,22 6,07 2,34

Nasdaq-Comp. 7.247,87 -0,15 -11,16 4,99

Nasdaq-100 6.867,02 -0,34 -23,43 7,36

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,81 -5,0 2,86 160,6

5 Jahre 2,89 -5,5 2,94 96,3

7 Jahre 2,98 -4,4 3,02 73,2

10 Jahre 3,07 -4,1 3,11 62,7

30 Jahre 3,33 -2,9 3,36 26,3

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:36 Do, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,1415 +0,80% 1,1353 1,1309 -5,0%

EUR/JPY 128,78 +0,13% 128,55 128,21 -4,8%

EUR/CHF 1,1412 +0,05% 1,1420 1,1384 -2,6%

EUR/GBP 0,8899 +0,31% 0,8865 0,8872 +0,1%

USD/JPY 112,82 -0,68% 113,24 113,37 +0,2%

GBP/USD 1,2828 +0,51% 1,2807 1,2747 -5,1%

Bitcoin

BTC/USD 5.566,32 -0,5% 5.614,19 5.551,46 -59,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,80 56,46 +0,6% 0,34 -2,2%

Brent/ICE 67,00 66,62 +0,6% 0,38 +5,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.221,88 1.213,34 +0,7% +8,54 -6,2%

Silber (Spot) 14,42 14,30 +0,8% +0,12 -14,9%

Platin (Spot) 845,85 842,00 +0,5% +3,85 -9,0%

Kupfer-Future 2,80 2,75 +1,8% +0,05 -16,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 16, 2018 16:23 ET (21:23 GMT)

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