08.03.2016 18:36:53
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MÄRKTE USA/Handelsdaten aus China schüren Konjunktursorgen
Von Steffen Gosenheimer und Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Schwache Handelsbilanzdaten aus China drücken am Dienstag an der Wall Street auf die Stimmung der Anleger. Wieder einmal bereitet die wirtschaftliche Verfassung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft Sorgen. Das bekommen vor allem Aktien aus rohstoffnahen Sektoren zu spüren, weil China ein starker Rohstoffnachfrager ist. Hinzu kommt, dass im Tagesverlauf stärkerer Druck auf die Ölpreise aufgekommen ist. Vorbörslich hatten die Ölpreise noch angezogen und sogar Jahreshochs markiert und damit auch den Aktienmarkt noch gestützt.
Der Dow-Jones-Index verliert am Mittag Ortszeit 0,4 Prozent auf 17.006 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen 0,7 bzw. 0,6 Prozent ein.
Die chinesischen Exporte sind im Februar so stark gefallen wie seit mehr als fünf Jahren nicht mehr. Binnen Jahresfrist ermäßigten sich die Exporte um mehr als ein Viertel, womit der Absturz wesentlich drastischer als befürchtet ausfiel. Auch die Importe entwickelten sich stark rückläufig. "Die Handelsdaten waren wirklich furchtbar", kommentiert Analyst Richard Perry von Hantec Markets. Allerdings gibt es auch Stimmen, die von saisonalen Verzerrungen wegen des chinesischen Neujahrsfestes sprechen und den Aussagegehalt herunterspielen.
Brent-Öl wieder unter 40 Dollar Die Rally der vergangenen Tage bei den Ölpreisen wurde kurz vor Handelsbeginn in den USA abrupt gestoppt. Eine wichtige Rolle spielten hier Gewinnmitnahmen, heißt es. Schließlich seien die Ölpreise auf Monatssicht auch um 45 Prozent gestiegen, allein am Vortag um 5 Prozent. Zuletzt war am Markt eine Bodenbildung bei den Ölpreisen gespielt worden, maßgeblich gestützt von der Hoffnung auf Absprachen bei den Ölförderern über ein Einfrieren der Ölproduktion. "Die Unterstützung für die Preise basiert auf Hoffnung und Vorwegnahme", warnen die Experten des englischen Brokerhauses PVM Oil Associates.
Unterdessen will der kuwaitische Ölminister einem Einfrieren der Förderquoten zustimmen, sollten sich die wichtigsten Förderländer beteiligen, wie aus Medienberichten zu erfahren ist. Allerdings schließt der Minister explizit den Iran mit ein, der bereits mehrfach abgewunken hat.
US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 2,8 Prozent gegenüber dem Vortagessettlement auf 36,81 US-Dollar. Zum Tageshoch beträgt das Minus aber rund 4 Prozent. Brent-Öl ist wieder durch die 40-Dollar-Marke nach unten durchgefallen. Hier waren im Tages- und zugleich Jahreshoch schon 41,48 Dollar fällig gewesen.
Sicherheit ist Trumpf Am vermeintlich sicheren Anleihehafen erholen sich angesichts der wieder erwachten Unsicherheit die zuletzt gebeutelten Notierungen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt im Gegenzug um 8 Basispunkte auf 1,82 Prozent. Wenn China derart am Stock gehe, werfe das ein negatives Schlaglicht auf den Welthandel, heißt es. Am Devisenmarkt spiegelt sich das gestiegene Sicherheitsbedürfnis wie üblich in steigenden Wechselkursen des Yen wider. Der Dollar fällt von 113,50 am Vorabend auf 112,50 zurück. Der Goldpreis legte dagegen nur vorübergehend zu auf 1.278 Dollar und zeigt sich aktuell 1.267 Dollar je Feinunze auf dem Vorabendniveau.
Navistar brechen ein - Urban Outfitters ziehen an Am Aktienmarkt gehören angesichts der Wende bei den Ölpreisen Titel wie Exxon und Chevron - am Vortag noch die großen Gewinner - zu den Verlierern. Mit Einbußen von rund 2 Prozent geben sie einen Großteil der vorherigen Gewinne wieder ab. Chevron hat zudem mitgeteilt, wegen des drastischen Verfalls der Ölpreise die Investitionen deutlich zurückzufahren. Der Index der Ölwerte verliert 3 Prozent.
Der Kurs des Nutzfahrzeugbauers Navistar verliert 11 Prozent, nachdem der Umsatz im ersten Quartal um 27 Prozent eingebrochen ist. Der Verlust fiel dagegen geringer aus als befürchtet. Shake Shack büßen 11,9 Prozent ein. Die Burgerkette hat mit einem nicht überzeugenden Ausblick enttäuscht.
Nike zeigen sich unbeeindruckt davon, dass der Sportartikelhersteller seine Geschäftsbeziehungen mit dem Tennisstar Maria Scharapowa bis auf Weiteres eingestellt hat, nachdem die Russin positiv auf Doping getestet und zunächst gesperrt worden ist. Der Kurs steigt um 2 Prozent.
Die Aktie des Modeunternehmens Urban Outfitters schießt um 16,2 Prozent in die Höhe. Die Wetten auf weitere Kursverluste bei Urban Outfitters sind im Februar deutlich weniger geworden. Analysten sind zuversichtlich, dass die sogenannten Shortpositionen in der Aktie noch mehr abnehmen werden, nachdem das Unternehmen im vierten Geschäftsquartal sein Ergebnis je Aktie überraschend gesteigert hat.
===INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.005,50 -0,40 -68,45 -2,41 S&P-500 1.988,41 -0,67 -13,35 -2,72 Nasdaq-Comp. 4.681,09 -0,58 -27,16 -6,52 Nasdaq-100 4.296,49 -0,16 -6,85 -6,46
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.39 Uhr Mo, 17:30 Uhr +/- % YTD EUR/USD 1,1027 -0,02% 1,1029 1,0990 +1,5% EUR/JPY 124,15 -0,31% 124,54 124,80 -2,6% EUR/CHF 1,0961 +0,16% 1,0944 1,0968 +0,8% GBP/EUR 1,2898 -0,16% 1,2919 1,2944 -5,0% USD/JPY 112,58 -0,31% 112,93 113,57 -4,1% GBP/USD 1,4224 -0,15% 1,4246 1,4228 -3,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD +/- % YTD WTI/Nymex 36,74 37,90 -3,06 -1,16 -6,1% Brent/ICE 39,82 40,84 -2,50 -1,02 +0,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD +/- % YTD Gold (Spot) 1.265,99 1.267,21 -0,1% -1,22 +19,4% Silber (Spot) 15,43 15,64 -1,3% -0,21 +11,7% Platin (Spot) 990,25 1.003,50 -1,3% -13,25 +11,1% Kupfer-Future 2,21 2,28 -3,1% -0,07 +3,5% === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/gos/jhe
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March 08, 2016 12:06 ET (17:06 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Chevron Corporation Cert Deposito Arg Repr 0.125 Shs | 11 050,00 | -1,78% | |
Dick's Sporting Goods Inc. | 201,50 | -0,52% | |
ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil) | 111,82 | 0,72% | |
Nike Inc. | 74,61 | 0,43% | |
Shake Shack | 125,00 | -0,20% | |
Urban Outfitters Inc. | 44,80 | 0,00% |