19.03.2013 21:44:31
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MÄRKTE USA/Gerangel um Zypern-Rettung belastet Wall Street
Das umstrittene Rettungspaket für die zyprischen Banken hat am Dienstag auch an der Wall Street die Aktienkurse belastet. Erfreuliche Daten vom US-Immobilienmarkt vermochten den Markt nicht nachhaltig zu stützen.
Die Kurse gerieten stärker unter Druck, als sich abzeichnete, dass die Beteiligung privater Spareinlagen an der Bankenrettung im zyprischen Parlament keine Zustimmung finden würde. Die Regierungspartei hatte schon am Nachmittag mitgeteilt, sie werde sich bei der Abstimmung enthalten. Am Abend lehnte das Parlament dann erwartungsgemäß die Sondersteuer auf Bankguthaben ab. Daraufhin stabilisierten sich die Märkte.
Der Dow-Jones-Index schloss kaum verändert bei 14.456 Punkten. Der S&P-500 verlor 0,2 Prozent auf 1.548 Punkte. Der Nasdaq-Composite gab um 0,3 Prozent auf 3.229 Punkte nach. Umgesetzt wurden 0,73 (Montag: 0,68) Milliarden Aktien. Den 1.301 Kursgewinnern standen 1.739 -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 108 Titel.
Marktteilnehmer schrieben die Kursverluste an den US-Aktienmärkten eher Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Rekordhochs zu. Bei der geplanten Sondersteuer in Zypern dürfte es sich um einen Einzelfall handeln. Die Politiker der anderen Krisenländer Italien und Spanien dürften genug Verstand besitzen, um diese Methode nicht zu kopieren. Zypern sei auch insofern ein Sonderfall, als es als kleine Volkswirtschaft über einen ungewöhnlich großen Bankensektor verfüge. Daher bestehe nur geringe "Ansteckungsgefahr".
Der Euro geriet mit den schlechten Nachrichten aus Zypern indessen stärker unter Druck, brach durch die Marke von 1,29 Dollar und fiel zeitweise auf den tiefsten Stand seit über drei Monaten. Im späten New Yorker Handel machte die Gemeinschaftswährung wieder etwas Boden gut und kostete rund 1,2890 Dollar.
Am Ölmarkt schürte das Zypern-Debakel die Angst vor einem Wiederaufflackern der Euro-Schuldenkrise und einer daraus resultierenden, fortdauernden Konjunkturschwäche. Das Barrel WTI fiel um 1,7 Prozent bzw 1,58 Dollar auf 92,16 Dollar. Brentöl gab um 1,9 Prozent bzw 2,06 Dollar auf 107,45 Dollar nach.
Anleger flüchteten in sichere Häfen wie US-Staatsanleihen und Gold. Das gelbe Edelmetall verteuerte sich um 0,4 Prozent auf 1.611,30 Dollar je Feinunze. Am Anleihemarkt drückten steigende Kurse die Rendite zehnjähriger Treasurys auf 1,90 Prozent.
Aktien von Electronic Arts fielen um 8,3 Prozent. Der Unternehmenschef des Videospielentwicklers, John Riccitiello, wird seinen Posten Ende März abgeben und damit in einer Phase, in der sich EA mit schwächeren Umsätzen konfrontiert sieht. EA warnte, dass Umsatz wie auch Gewinn im laufenden Quartal am unteren Rand der Prognosen ausfallen werden.
Bei der Aktie des Kopfhörerherstellers Skullcandy sorgte eine Personalie dagegen für ein deutliches Plus von 7,5 Prozent. Das Unternehmen hatte Hoby Darling von Nike zum neuen Präsidenten und CEO ernannt. Die Aktien von Boeing legten leicht um 0,4 Prozent zu. Der US-Flugzeugbauer hat vom irischen Billigflieger Ryanair einen Großauftrag über 175 Maschinen des Typs 737-800 der neuen Generation erhalten. Nach aktuellen Listenpreisen hat das Geschäft ein Volumen von nahezu 15,6 Milliarden US-Dollar.
Unter Druck standen ferner die Aktien von Lululemon mit einem Minus von 2,8 Prozent. Der Hersteller von Sportbekleidung nimmt Yoga-Hosen vom Markt, weil diese zu transparent sind. Wegen der Rückrufaktion musste das Unternehmen auch seine Absatz- und Umsatzerwartungen für das erste Quartal nach unten korrigieren.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.455,82 0,03 3,76 S&P-500 1.548,34 -0,24 -3,76 Nasdaq-Comp. 3.229,10 -0,26 -8,49 Nasdaq-100 2.787,27 -0,18 -5,03DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.16 Uhr Mo, 17.21 Uhr EUR/USD 1,2888 -0,50% 1,2953 1,2984 EUR/JPY 122,5277 -0,99% 123,7526 123,4389 EUR/CHF 1,2213 -0,39% 1,2260 1,2240 USD/JPY 95,0755 -0,50% 95,5505 95,0790 GBP/USD 1,5100 0,04% 1,5094 1,5127 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln
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