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22.12.2016 22:42:44

MÄRKTE USA/"Angst vor runden Zahlen" bremst Wall Street

   NEW YORK (Dow Jones)--Kleine Verluste haben den US-Aktienhandel an der Wall Street am Donnerstag geprägt. Marktteilnehmer sprachen von einem ruhigen Geschäft kurz vor dem Weihnachtswochenende. Vor den Feiertagen hätten Händler wenig Lust, neue Positionen aufzubauen. Der Angriff auf die 20.000-Punkte-Marke im Dow-Jones-Index dürfte erst einmal verschoben werden.

   "Angst vor runden Zahlen" machte Julian Emanuel, Leiter der US-Abteilung Aktien- und Derivatestrategie der UBS, für das Scheitern des Dow an der 20.000er Marke verantwortlich. In der Vergangenheit habe das Börsenbarometer oft lange gebraucht, um solche Hürden zu überwinden, erinnerte Emanuel. Es habe immer wieder Phasen des Zögerns oder sogar Rücksetzer gegeben, bis der Index eine runde Zahl geknackt habe. Zwischen 1965 und 1981 habe der Dow fünfmal vergeblich versucht, sich oberhalb von 1.000 Punkten zu halten. Erst 1982 sei diese Marke nachhaltig überwunden worden.

   Der Dow verlor 0,1 Prozent auf 19.919 Punkte. Der S&P-500 sank um 0,2 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,4 Prozent. Das Umsatzvolumen betrug 724 (Mittwoch: 698) Millionen Aktien. Den 1.250 Kursgewinnern standen 1.738 -verlierer gegenüber, während 131 Titel unverändert schlossen.

   Die US-Konjunkturdaten vom Tage wiesen keine einheitliche Tendenz auf und gaben dem Markt keine positiven Impulse. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind zwar auf den höchsten Wert seit sechs Monaten gestiegen, weisen aber dennoch auf einen gesunden Arbeitsmarkt hin. Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter verzeichnete den ersten, wenn auch erwarteten, Rückgang seit fünf Monaten. Allerdings fiel dieser nicht ganz so stark aus wie von Ökonomen erwartet. Dagegen hat das US-BIP im dritten Quartal um 3,5 Prozent zugelegt und damit das stärkste Wachstum seit zwei Jahren verzeichnet. Volkswirte hatten für die finale Lesung eine Zunahme um 3,3 Prozent prognostiziert.

   Die persönlichen Einkommen der US-Bürger stagnierten im November auf Monatssicht, während Volkswirte einen Anstieg um 0,3 Prozent vorhergesagt hatten. Die Ausgaben stiegen um 0,2 Prozent und blieben damit unter dem Ökonomenkonsens von plus 0,3 Prozent. Der Index der Frühindikatoren für November zeigte sich unverändert; hier war ein Anstieg um 0,1 Prozent erwartet worden.

Wenig Bewegung bei Gold und Devisen Der Handel am Goldmarkt dünnte nach Angaben von Händlern immer weiter aus. "Ich würde mit keinen größeren Bewegungen von heute bis zum neuen Jahr mehr rechnen", sagte Analyst David Govett von Marex Spectron. Gold hat seit dem Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl kräftig Federn gelassen. Das Konjunkturprogramm, das er in Aussicht gestellt hat, hat das Interesse der Anleger an vermeintlich sicheren Häfen wie Gold gedämpft. Den gleichen Effekt haben die avisierte steilere Zinskurve der US-Notenbank für 2017 und der feste Dollar. Eine Erholung des Goldpreises dürfte daher vorerst nicht zu erwarten sein. Erst wenn die Konjunkturmaßnahmen der Regierung Trump die Inflation anheizen sollten, könnte Gold wieder als Inflationsschutz gesucht sein, sagten andere Marktbeobachter. Am Donnerstag sank der Preis für die Feinunze zum Settlement um 0,2 Prozent auf 1.130,70 Dollar.

   Auch am Devisenmarkt wurde das Geschäft ebenfalls zunehmend dünner. Der Euro behauptete sich bei rund 1,0440 Dollar.

   Am US-Anleihemarkt gaben die Notierungen die leichten Gewinne des Vortages wieder ab, was mit den Daten zum US-Wirtschaftswachstum erklärt wurde. Die Rendite zehnjähriger Papiere erhöhte sich um 1 Basispunkt auf 2,55 Prozent.

   Die Ölpreise zeigten sich abermals volatil. Nach anfänglichen Verlusten ging es nach oben, was Beobachter mit den überraschend guten BIP-Daten aus den USA begründeten. Diese hätten Hoffnungen auf eine konjunkturbedingt höhere Nachfrage geweckt. Eine unerwartet deutliche Abnahme des Erdgasangebots habe den Ölpreis ebenfalls gestützt. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg zum Settlement um 0,9 Prozent auf 52,95 Dollar. Für Brent ging es um 1,1 Prozent auf 55,05 Dollar nach oben.

Apple und Nokia mit Patentstreit im Blickpunkt In den Fokus rückten die Aktien von Nokia und Apple. Die Finnen haben den US-Konzern in Deutschland und den USA verklagt. Apple habe mit seinen Produkten eine ganze Reihe von Nokia-Patenten verletzt, lautet der Vorwurf. Dieser betrifft 32 Patente. "Fünf Jahre lang herrschte Ruhe zwischen Nokia und Apple. Nun könnte es wieder zu jahrelangen Auseinandersetzungen kommen", kommentierte ein Händler.

   Telekom-Analyst Mathias Lundberg von der Swedbank wies darauf hin, dass derartige Auseinandersetzungen oft schon vor einem Gerichtsentscheid beigelegt würden, und erinnert an frühere Patentauseinandersetzungen, einschließlich der Beilegung des Streits zwischen Ericsson und Apple im vergangenen Jahr. Die Aktien von Apple fielen um 0,7 Prozent, die Titel von Nokia gaben an der Börse in Helsinki um rund 5 Prozent nach.

   Die Papiere von Micron Technology stiegen um 12,7 Prozent. Der bereinigte Gewinn je Aktie des auf Speicherchips spezialisierten Unternehmens belief sich auf 32 Cent und lag damit 4 Cent über der Analystenerwartung. Insgesamt betrug der Gewinn 180 Millionen Dollar. Der Umsatz stieg um 18,5 Prozent auf 3,97 Milliarden Dollar und bewegte sich damit im Rahmen der Erwartung.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 19.918,88 -0,12 -23,08 14,31 S&P-500 2.260,96 -0,19 -4,22 10,62 Nasdaq-Comp. 5.447,42 -0,44 -24,01 8,79 Nasdaq-100 4.934,39 -0,29 -14,51 7,43

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag 2 Jahre 1,18 -0,4 1,19 5 Jahre 2,03 1,5 2,02 7 Jahre 2,35 1,1 2,34 10 Jahre 2,55 1,5 2,54 30 Jahre 3,13 1,7 3,11

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.56 Uhr Fr, 17.24 Uhr % YTD EUR/USD 1,0438 -1,21% 1,0566 1,0537 -3,9% EUR/JPY 122,7045 +0,49% 122,1008 121,41 -16,6% EUR/CHF 1,0706 -0,49% 1,0758 1,0751 -1,6% EUR/GBP 0,8496 +0,64% 0,8395 1,1933 +15,4% USD/JPY 117,57 +1,74% 115,55 115,20 +0,1% GBP/USD 1,2285 -2,41% 1,2589 1,2574 -16,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 0,00 52,23 0% 0,00 +18,1% Brent/ICE 54,81 54,46 +0,6% 0,35 +19,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.129,04 1.131,25 -0,2% -2,22 +6,4% Silber (Spot) 15,81 15,93 -0,8% -0,13 +14,4% Platin (Spot) 907,45 918,50 -1,2% -11,05 +1,8% Kupfer-Future 2,50 2,49 +0,4% +0,01 +16,1%

=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln

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   December 22, 2016 16:11 ET (21:11 GMT)

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