07.12.2020 19:47:12

MÄRKTE EUROPA/Zurückhaltung wegen Brexit und EZB

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen sind mit kleineren Abgaben in die neue Woche gestartet. Für Zurückhaltung sorgte der Stillstand in Sachen Brexit, wo eine Einigung auf ein Handelsabkommen mit dem näher rückenden Jahresende immer dringlicher wurde. In Sicht war sie aber nicht. Das Pfund Sterling stand unter Druck, während die Euro-Stärke zu Wochenbeginn anhielt. Daneben hielten sich Anleger vor der geldpolitischen Entscheidung der EZB am Donnerstag bedeckt.

Der DAX gab um 0,2 Prozent nach auf 13.271 Punkte, der Euro-Stoxx-50 verlor 0,3 Prozent auf 3.530 Zähler. Laut Commerzbank könnten die Maßnahmen der EZB taubenhafter ausfallen als im Konsens bislang erwartet wird: "Die jüngsten Schlagzeilen aus 'Quellen' deuten darauf hin, dass die EZB eine längere und größere Verlängerung des PEPP-Programms im Vergleich zu den jüngsten Konsenserwartungen in Erwägung zieht. Den Quellen zufolge würden mehrere Ratsmitglieder eine Verlängerung um zwölf Monate unterstützen, und Lane strebt eine größere Erhöhung als 500 Milliarden Euro an."

Aus China kommen weiter überzeugende Daten

Dass die chinesischen Exporte deutlicher als erwartet gestiegen sind, wurde als Indikation für eine stärkere Wirtschaftserholung der Nachfragerländer gewertet. Dazu passte, dass sich die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands im Oktober deutlich besser als erwartet entwickelt hatte. Mit 3,2 Prozent Plus zum Vormonat stieg sie doppelt so stark wie von Volkswirten veranschlagt. Allein den Aktienmarkt stützte es nicht.

Bei den Öl- und Rohstofftiteln zeigten sich nach dem jüngsten Aufwärtsschub Gewinnmitnahmen. Der Ölsektor fiel um 0,4 Prozent. Die Ölpreise kamen ebenfalls leicht zurück, nachdem sie zuletzt mit der Einigung der sogenannten Opec+ auf eine nur kleine Fördererausweitung auf den höchsten Stand seit neun Monaten geklettert waren. Tagesverlierer mit einem Minus von 2,4 Prozent waren indes Bankentitel nach der jüngsten Rally.

Countrywide haussierten an der Londoner Börse mit Aufschlägen von 22,4 Prozent auf 312 Pence. Connells hatte die Offerte für den angeschlagenen Immobilienmakler auf 325 Pence je Aktie erhöht. Es ist damit bereits die dritte Offerte von Connells. Countrywide will das Angebot prüfen. Unklar ist, ob Alchemy, die in der Vergangenheit ebenfalls ein Gebot für Countrywide abgegeben hatte, reagieren wird.

Linde gewannen 2,3 Prozent. Die Aktie profitierte hauptsächlich von der Hochstufung der Aktie auf "Outperform" durch Barclays. Begrüßt wurde im Handel aber auch die Zusammenarbeit mit Sanem im Bereich Wasserstoff. Dieser gilt als eine der wichtigsten Energiequellen, um die geplante Reduzierung der CO2-Emissionen in Europa zu erreichen. "Linde ist einfach ein Must-have", so ein Marktteilnehmer.

Elliott-Gebot für Arytza überzeugt nicht

Nach dem Gebot des US-Hedgefonds Elliott für Arytza stieg der Kurs der Aktie des schweizerischen Backwarenherstellers nur leicht um 0,1 Prozent auf 0,72 Franken. Die Analysten von Baader Helvea bezeichneten das Gebot als "dead on arrival", da es für mittel- bis langfristig orientierte Anleger zu niedrig ausfalle.

Voltabox verloren 5,4 Prozent. Das Unternehmen wird wegen der aktuell schwachen Nachfrage die Jahresziele nicht erreichen. Die Gesellschaft traut sich 2020 deshalb nur noch einen Umsatz von 17 Millionen Euro zu, nachdem zuvor das Erreichen des unteren Rands der Bandbreite von 25 bis 45 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden war. Die EBITDA-Marge wird bei minus 100 Prozent nach zuletzt minus 60 Prozent erwartet.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.530,08 -9,19 -0,3% -5,7%

Stoxx-50 3.087,99 -3,08 -0,1% -9,3%

Stoxx-600 392,84 -1,20 -0,3% -5,5%

XETRA-DAX 13.271,00 -27,96 -0,2% +0,2%

FTSE-100 London 6.555,39 +5,16 +0,1% -13,2%

CAC-40 Paris 5.573,38 -35,77 -0,6% -6,8%

AEX Amsterdam 616,20 +0,54 +0,1% +1,9%

ATHEX-20 Athen 1.884,06 +1,46 +0,1% -18,0%

BEL-20 Brüssel 3.697,56 -29,30 -0,8% -6,5%

BUX Budapest 39.198,31 -29,56 -0,1% -14,9%

OMXH-25 Helsinki 4.571,12 +23,95 +0,5% +8,3%

ISE NAT. 30 Istanbul 1.467,58 -2,83 -0,2% +5,7%

OMXC-20 Kopenhagen 1.380,43 +8,96 +0,7% +21,5%

PSI 20 Lissabon 4.702,82 +0,95 +0,0% -9,8%

IBEX-35 Madrid 8.275,60 -47,30 -0,6% -13,3%

FTSE-MIB Mailand 22.107,18 -71,62 -0,3% -5,6%

RTS Moskau 1.368,86 +11,47 +0,8% -11,6%

OBX Oslo 824,18 -2,09 -0,3% -2,3%

PX Prag 973,13 +0,59 +0,1% -12,8%

OMXS-30 Stockholm 1.907,61 -9,33 -0,5% +7,7%

WIG-20 Warschau 1.958,53 +10,85 +0,6% -8,9%

ATX Wien 2.642,65 -13,97 -0,5% -15,9%

SMI Zürich 10.375,38 +10,88 +0,1% -2,3%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,58 -0,04 -0,82

US-Zehnjahresrendite 0,93 -0,04 -1,75

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:07 Fr, 17:30 % YTD

EUR/USD 1,2140 +0,10% 1,2125 1,2137 +8,2%

EUR/JPY 126,20 -0,11% 126,29 126,46 +3,5%

EUR/CHF 1,0794 -0,15% 1,0809 1,0815 -0,6%

EUR/GBP 0,9083 +0,48% 0,9052 0,9007 +7,3%

USD/JPY 103,95 -0,21% 104,14 104,19 -4,4%

GBP/USD 1,3366 -0,38% 1,3396 1,3473 +0,9%

USD/CNH (Offshore) 6,5130 -0,01% 6,5261 6,5136 -6,5%

Bitcoin

BTC/USD 19.214,12 +0,35% 19.331,00 18.932,00 +166,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 46,36 46,26 +0,2% 0,10 -17,3%

Brent/ICE 49,20 49,25 -0,1% -0,05 -18,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.865,43 1.837,52 +1,5% +27,91 +22,9%

Silber (Spot) 24,69 24,19 +2,1% +0,50 +38,3%

Platin (Spot) 1.045,40 1.064,30 -1,8% -18,90 +8,3%

Kupfer-Future 3,50 3,51 -0,4% -0,01 +23,9%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

December 07, 2020 12:24 ET (17:24 GMT)

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