16.02.2015 16:23:34

MÄRKTE EUROPA/Warten auf Ergebnisse des Eurogruppen-Treffens

   Von Manuel Priego Thimmel

   An Europas Börsen ist am Montagnachmittag weitgehender Stillstand angesagt. "Die Anleger warten die Ergebnisse des Treffens der Eurogruppe ab", sagt ein Händler. Dies hat am Nachmittag begonnen. Hier geht es um Griechenland. Mit Ergebnissen ist am Montag nicht mehr zu rechnen. Das Geschäft wird als ausgedünnt beschrieben - wegen Rosenmontag und einem Feiertag in den USA. Gehandelt wird an der Wall Street nicht. Der Dax verliert 0,2 Prozent auf 10.940 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 3.443 nach unten.

   Die Societe Generale erwartet als Ergebnis des Eurogruppen-Treffens nur eine temporäre Lösung. Eine solche könnte zum Beispiel eine kurzfristige Verlängerung des laufenden Programms oder eine Brückenfinanzierung über einige Monate sein. Darüber hinaus sei nur zu erwarten, dass sich die Eurogruppe auf "Gemeinsamkeiten" bei der Suche nach einer Lösung verständigt. An den griechischen Anleihemärkten geht es mit den Renditen wieder nach oben. Der Zins für 5-jährige Staatsanleihen steigt auf 14,48 von 12,94 Prozent. Für die 10-jährigen Titel geht es auf 9,48 von 9,17 Prozent nach oben.

   Kursimpulse sind dünn gesät. Aktien der Deutschen Bank profitieren von einem Medienbericht, dem zufolge die Bank bei der neuen Strategie aufs Tempo drückt. Der Kurs der zuletzt gut gelaufenen Aktie steigt um 1,8 Prozent. Commerzbank steigen 1,6 Prozent. Der europäische Branchen-Index legt gegen den Trend leicht um 0,2 Prozent zu. Eine Lösung für Griechenland wären positive Nachrichten für den Sektor.

   Lufthansa können sich nach dem Streik bei GermanWings nun erholen. Der Verkehr hat sich wieder normalisiert. Positiv gesehen wird auch die Einigung mit der Kabinenpersonal-Gewerkschaft UFO über einen Verhandlungsfahrplan. Der Kurs steigt 1,2 Prozent auf 13,63 Euro. In den vergangenen beiden Wochen hatte er mit Ölpreiserholung und Streikgefahr etwa 10 Prozent verloren.

   Die Musik spielt im Immobiliensektor. Die Deutsche Wohnen will die österreichische Immobiliengesellschaft Conwert für 11,50 Euro je Aktie übernehmen. An der Wiener Börse steigt das Conwert-Aktie 9,4 Prozent auf 12 Euro. Aktien der Deutsche Wohnen geben derweil um 1,2 Prozent nach.

   Daneben will sich Adler Real Estate die Westgrund AG einverleiben. Adler Real Estate bietet für Westgrund 0,565 neue eigene Aktien für jeweils drei Westgrund-Aktien. Hinzu soll eine Barleistung in Höhe von 9,00 Euro für jeweils drei Westgrund-Aktien kommen. Das Angebot entspricht einem Preis von rund 5,07 Euro je Westgrund-Aktie. Westgrund-Papiere gewinnen 4 Prozent auf 4,89 Euro. Adler steigen ebenfalls 4 Prozent auf 10,95 Euro.

   Aktien des Automobilzulieferers Grammer büßen nach Vorlage von Zahlen zum vierten Quartal 8,8 Prozent ein. Das Unternehmen rechnet zwar mit steigenden Umsätzen, hat allerdings auch tendenzielle Belastungsfaktoren für die Gewinnentwicklung thematisiert. Der Markt habe bisher aber auch mit einem deutlichen Gewinnanstieg gerechnet, erklärt ein Händler die Kursverluste.

   Stabilus-Aktien verlieren 2,1 Prozent. Hauck & Aufhäuser (H&A) spricht zwar von einem guten ersten Quartal des Herstellers von Gasfedern und hydraulischen Dämpfern. Für 2014/15 hat H&A die Gewinnschätzungen wegen eines Einmaleffekts in Zusammenhang mit der Refinanzierung des Unternehmens aber um 12 Prozent gesenkt und die Aktie abgestuft.

   Aktien der Hamburger Kupferschmelze Aurubis leiden Händlern zufolge unter einer Abstufung auf "Neutral" von "Kaufen" durch die Bank of America-Merrill Lynch. Der Kurs fällt um 1,4 Prozent. Kion-Aktien profitieren mit einem Kursplus von 5 Prozent von einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs. Die Bank hat Händlern zufolge die Norma-Aktie auf "Neutral" von "Kaufen" gesenkt, was den Kurs um 2,3 Prozent nachgeben lässt.

   Am Devisenmarkt herrscht Ruhe, der Euro bewegt sich zum US-Dollar in einer engen Spanne um 1,14 Dollar. Die Commerzbank rechnet mit einer Lösung in der Griechenland-Frage erst in der letzten Sekunde. Grund sei in ähnlichen Fällen gewesen, dass alle Beteiligten zwar einen Kompromiss wollten, zugleich aber auch signalisieren wollten, dass der gefundene Kompromiss "alternativlos" gewesen sei.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.440,31 -0,21% Stoxx-50 3.281,95 -0,08% DAX 10.936,81 -0,24% FTSE 6.855,24 -0,27% CAC 4.757,82 -0,03% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 158,95 +13

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.05 Uhr Fr, 17.33 Uhr EUR/USD 1,1412 -0,05% 1,1417 1,1413 EUR/JPY 135,22 -0,12% 135,39 135,51 EUR/CHF 1,0619 0,12% 1,0606 1,0625 USD/JPY 118,50 -0,06% 118,57 118,75 GBP/USD 1,5383 -0,29% 1,5427 1,5390 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

   DJG/mpt/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   February 16, 2015 09:52 ET (14:52 GMT)

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