04.04.2019 09:40:43

MÄRKTE EUROPA/Verschnaufpause - Commerzbank im Aufwind

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem guten Start in das zweite Quartal legen die Börsen in Europa am Donnerstag erst einmal eine Verschnaufpause ein. DAX und Euro-Stoxx-50 eröffnen mit jeweils 0,2 Prozent Minus knapp behauptet, der Euro-Stoxx-50 steht bei 3.429 und der DAX bei 11.934 Punkten. Weder von den US-Vorlagen noch aus Asien kommen stärkere Impulse. Zudem gelten die Börsen nach dem steilen Anstieg der vergangenen Tage als überkauft, was ebenfalls für eine Atempause spricht. Etwas gedrückt wird die Stimmung von schwachen deutschen Auftragseingängen. Daneben sprechen Händler mit Blick auf den DAX von Respekt vor der 12.000er Marke, die der Terminhandel am Mittwochabend schon fast erreicht hatte.

Im Blick stehen die Aktien der Banken und der DWS, der Vermögensverwaltungs-Tochter der Deutschen Bank. Commerzbank gewinnen 2,7 Prozent. Die Financial Times berichtet, der Unicredit könnte ein Gebot für die Commerzbank abgeben, falls die Fusionsgespräche zwischen Deutscher Bank und Commerzbank scheitern sollten. Die Commerzbank will angeblich am Dienstag entscheiden, ob die Gespräche mit der Deutschen Bank intensiviert oder abgebrochen werden. Deutsche Bank geben 1,4 Prozent ab und Unicredit 1,3 Prozent.

Daneben wagen sich mögliche Interessenten für das Deutsche-Bank-Paket an der DWS aus der Deckung. Nach Allianz und Amundi gehört einem Bloomberg-Bericht zufolge nun auch die Schweizer UBS zu den potenziellen Interessenten.

Allerdings ist der Kurs des Vermögensverwalters seit Jahresbeginn bereits um 36 Prozent gestiegen. Sollte der Deal zwischen Commerzbank und Deutscher Bank nicht zustande kommen und ein Verkauf des Anteils der Deutschen Bank damit wieder aus dem Schaufenster verschwinden, könnte Luft aus dem Kurs der Aktie entweichen, heißt es an der Börse. Die Deutsche Bank hält noch knapp 80 Prozent an ihrer Tochter. DWS verlieren zunächst 0,7 Prozent, UBS 0,6 Prozent.

Auf der Verliererseite im DAX leiden ausgewählte Gewinner der vergangenen Tage nun unter Gewinnmitnahmen. So geben Thyssenkrupp 1,8 Prozent ab und Bayer 0,6 Prozent. Auf der Gewinnerseite steigen Lufthansa um 1 Prozent und Merck KGaA um 0,5 Prozent.

In der zweiten Reihe steigen Software AG um 3,8 Prozent auf 32,07 Euro, nachdem die Analysten der UBS die Aktien laut Händlern mit einem Kursziel von 36 Euro zum Kauf empfohlen haben.

Saga senkt Dividende und wird vorsichtig

Die Aktie von Saga bricht im frühen Handel um 30 Prozent ein. Während das organische Geschäft im abgelaufenen Geschäftsjahr die Markterwartung getroffen hat, überraschen hohe Einmalaufwendungen. Zudem wird der Ausblick im Handel als Enttäuschung gewertet. Hier soll unter anderem für Produkte die Vertriebsstruktur geändert werden, was die Margen belasten wird. Das Unternehmen schlägt zudem eine Schlussdividende von 1 Pence pro Aktie vor. Dadurch läge die Jahresdividende bei 4 Pence pro Aktie nach 9 Pence im Jahr zuvor.

In Paris verlieren die Aktien von Casino weitere 7,2 Prozent. Electrolux geben 1,4 Prozent ab, nachdem Bank of America-Merrill Lynch die Aktien laut Händlern auf "Neutral" heruntergenommen hat.

Warten auf Trump und US-Arbeitsmarktbericht

Impulse könnten allerdings von den Handelsgesprächen zwischen China und den USA ausgehen. US-Präsident Donald Trump könnte laut Regierungskreisen im Tagesverlauf das Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping ankündigen. Außerdem will sich im Tagesverlauf Chinas Chefunterhändler, Vizepremier Liu He, mit Trump treffen. Zuletzt hatte sich Trumps wichtigster Wirtschaftsberater, Larry Kudlow, optimistisch geäußert, dass sich beide Seiten noch in der laufenden Woche weiter annähern dürften.

Daneben dürften die Anleger bereits auf den großen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag warten. "Nach dem geringen Stellenzuwachs im Februar dürfte eine erneute Enttäuschung die Konjunktursorgen auf der Sorgenliste wieder ganz weit nach oben rücken", warnt Thomas Altmann von QC Partners. "Oft ist es gut, die Party zu verlassen, solange die Musik noch spielt", ergänzt er.

Zum Brexit heißt es, zwar herrsche Erleichterung darüber, dass das britische Unterhaus die Regierung zu einer weiteren Verschiebung des Brexits verpflichtet hat. "Ein harter Brexit war aber ohnehin nicht mehr erwartet worden", sagt ein Händler. Das Pfund verteidigt die jüngsten Gewinne.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.429,18 -0,19 -6,38 14,25

Stoxx-50 3.165,67 -0,38 -12,02 14,70

DAX 11.933,70 -0,17 -20,70 13,02

MDAX 25.517,58 -0,17 -44,22 18,20

TecDAX 2.776,94 0,17 4,65 13,34

SDAX 11.358,50 -0,08 -9,21 19,45

FTSE 7.370,71 -0,64 -47,57 10,26

CAC 5.450,97 -0,33 -17,93 15,23

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:21 Uhr Mi, 17:07 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1242 +0,04% 1,1242 1,1234 -1,9%

EUR/JPY 125,23 -0,02% 125,23 125,27 -0,4%

EUR/CHF 1,1221 +0,14% 1,1217 1,1200 -0,3%

EUR/GBP 0,8528 -0,15% 0,8526 0,8539 -5,2%

USD/JPY 111,40 -0,05% 111,41 111,50 +1,6%

GBP/USD 1,3180 +0,18% 1,3174 1,3153 +3,3%

Bitcoin

BTC/USD 5.018,76 -3,32% 5.028,46 5.017,00 +34,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,26 62,46 -0,3% -0,20 +33,9%

Brent/ICE 69,07 69,31 -0,3% -0,24 +25,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.292,69 1.289,91 +0,2% +2,78 +0,8%

Silber (Spot) 15,13 15,15 -0,1% -0,02 -2,4%

Platin (Spot) 880,52 879,78 +0,1% +0,74 +10,6%

Kupfer-Future 2,94 2,95 -0,1% -0,00 +11,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/flf

(END) Dow Jones Newswires

April 04, 2019 03:40 ET (07:40 GMT)

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