01.04.2016 18:46:51
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MÄRKTE EUROPA/Solider US-Arbeitsmarkt kann Aktien nicht stützen
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Auch ein robuster Arbeitsmarkt im März in den USA hat herbe Kursverluste an Europas Börsen am Freitag nicht verhindern können. Sowohl die Zunahme der Beschäftigung im März wie auch der Anstieg der Stundenlöhne erfüllten die Erwartungen am Markt. Eine Umfrage unter Einkäufern im verarbeitenden US-Gewerbe im März schlug die Prognosen sogar deutlich. Doch trotz dieser positiven Konjunktursignale verkauften Anleger zum Start in das neue Quartal Aktien. Der Dax büßte 1,7 Prozent auf 9.795 Punkte ein. Der Euro-Stoxx-50 verlor 1,7 Prozent auf 2.953 Punkte. Das Tagestief beim DAX lag noch rund 120 Punkte niedriger, beim Euro-Stoxx-50 waren es fast 40 Punkte.
Gegen Europas Aktienmärkte spricht Händlern zufolge der seit Wochen starke Euro, der die Exportchancen der Unternehmen immer mehr verschlechtert. In der Spitze wertete der Euro zum US-Dollar am frühen Nachmittag bis auf 1,1438 auf, ein neues Fünfmonatshoch. Anschließend sorgten die guten US-Konjunkturdaten für Dollar-Käufe, der Greenback machte die Tagesverluste zum Euro wieder wett. Zuletzt wurde der Euro mit 1,1380 Dollar bezahlt. Im Zuge des wieder nachgebenden Euro grenzten Europas Aktienmärkte die Verluste im späten Handel etwas ein.
Gute Nachrichten sind wieder schlechte Nachrichten Der Goldpreis fiel nach den soliden Arbeitsmarktdaten aus den USA. Die Feinunze Gold kostete am Abend 1.217,50 Dollar. Vor der Veröffentlichung der Zahlen wurde sie noch mit 1.234 Dollar bezahlt. "Gute Nachrichten sind wieder zu schlechten Nachrichten geworden", sagte Jochen Stanzl von CMC Markets. Der solide US-Arbeitsmarkt habe Gold und Aktien unter Druck gesetzt, die zuvor in der Hoffnung auf tiefe Zinsen für längere Zeit noch gekauft worden seien. "Die Jobdaten lassen eine frühere Zinsanhebung (in den USA) wieder wahrscheinlicher werden", sagte Stanzl. Zuletzt hatte US-Notenbankchefin Janet Yellen am Dienstag diesen Spekulationen mit überraschend taubenhaften Äußerungen den Wind aus den Segeln genommen. Bundesanleihen traten nach volatilem Handel per Saldo auf der Stelle.
Gegenwind für die Aktienbörsen kam auch von den Ölpreisen. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent verlor im Vergleich zum US-Settlement am Vortag fast 4 Prozent auf 38,80 US-Dollar. Im Tageshoch am Vormittag kostete es noch 40,43 Dollar. Belastend wirkte ein Interview des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Dieser sagte, Saudi-Arabien werde die Ölförderung nicht begrenzen, wenn andere Förderländer sich dem nicht anschlössen.
Gespräche mit Tata Steel treiben Thyssen-Kurs hoch Unter dem hohen Euro litten besonders exportsensible Branchen wie der Autosektor. Sein Subindex rutschte um 2,6 Prozent ab. Noch schwächer zeigten sich lediglich die Ölaktien. Sie gaben durchschnittlich um 2,7 Prozent nach.
thyssenkrupp setzten sich mit einem Plus von 4,9 Prozent deutlich vom nachgebenden Aktienmarkt ab. Der Stahl- und Anlagenhersteller und sein indischer Konkurrent Tata Steel erwägen, die Stahlaktivitäten in Europa zusammenzulegen. Das sagten mehrere mit den Überlegungen vertraute Personen in Gesprächen mit Dow Jones Newswires. Den Angaben zufolge sprechen Vertreter beider Konzerne seit mehr als einem Jahr über die Idee eines gemeinsamen europäischen Stahl-Joint-Ventures.
Mit dem Rückenwind von Thyssenkrupp legten auch die Papiere von Salzgitter und Klöckner & Co um 0,7 bzw. 1,4 Prozent zu. In Paris zogen ArcelorMittal um 4,4 Prozent an, auch gestützt von einer Hochstufung auf "Kaufen" durch die Berenberg Bank.
Osram-Aktien fielen um 0,8 Prozent, nachdem Apple das Unternehmen von einer Top-200-Zuliefererliste gestrichen hat. Die Hochstufung der Aktie von "Verkaufen" auf "Neutral" durch UBS habe größere Kursverluste verhindert, sagten Händler. Airbus verloren 2,3 Prozent, belastet von Berichten über erneute Triebwerksprobleme beim Militärtransporter A400M.
Hoher Dividendenabschlag bei Zurich Deutsche Post konnten sich dem Abwärtstrend nicht entziehen und verloren 1,8 Prozent, obwohl der Konzern am Freitag mit dem angekündigten Aktienrückkauf begann. Kein Aprilscherz war das fast zehnprozentige Kursminus von Zurich Insurance. Der Finanzkonzern schüttete am Freitag eine Dividende von 17 Franken je Aktie aus. Der hohe Kursverlust von gut 21 Franken ging also überwiegend auf den Dividendenabschlag zurück. Mit einer Dividendenrendite von 7,6 Prozent dürfte der Titel zu den renditestärksten aller europäischen Blue-Chips gehören, hieß es.
Die vor kurzem in den MDAX abgestiegenen Aktien von K+S verloren 3,8 Prozent. Morgan Stanley hat das Kursziel für den Düngemittelproduzenten von 23 auf 20,50 Euro gesenkt und die Empfehlung "Untergewichten" bestätigt. Beiersdorf schlossen 1,6 Prozent oder 1,23 Euro niedriger. Allerdings gingen davon 0,70 Euro auf den Dividendenabschlag zurück.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.953,28 -51,65 -1,7% -9,6% Stoxx-50 2.746,22 -43,95 -1,6% -11,4% Stoxx-600 333,15 -4,39 -1,3% -8,9% XETRA-DAX 9.794,64 -170,87 -1,7% -8,8% FTSE-100 London 6.146,05 -28,85 -0,5% -1,5% CAC-40 Paris 4.322,24 -62,82 -1,4% -6,8% AEX Amsterdam 434,48 -5,63 -1,3% -1,7% ATHEX-20 Athen 157,39 -2,53 -1,6% -14,2% BEL-20 Bruessel 3.357,08 -15,96 -0,5% -9,3% BUX Budapest 26.310,88 -140,14 -0,5% +10,0% OMXH-25 Helsinki 3.122,27 -57,12 -1,8% -7,1% ISE NAT. 30 Istanbul 101.055,91 -1292,64 -1,3% +13,1% OMXC-20 Kopenhagen 950,52 +2,31 +0,2% -6,3% PSI 20 Lissabon 5.020,61 -30,83 -0,6% -6,1% IBEX-35 Madrid 8.602,30 -120,80 -1,4% -9,9% FTSE-MIB Mailand 17.776,84 -340,04 -1,9% -17,0% RTS Moskau 861,96 -14,24 -1,6% +13,9% OBX Oslo 508,78 -8,19 -1,6% -5,6% PX-GLOB Prag 1.165,80 -9,01 -0,8% -6,1% OMXS-30 Stockholm 1.349,28 -16,43 -1,2% -6,7% WIG-20 Warschau 1.973,24 -24,45 -1,2% +6,1% ATX Wien 2.266,55 -3,83 -0,2% -5,4% SMI Zuerich 7.688,34 -119,55 -1,5% -12,8%
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7.50 Do, 18.36 % YTD EUR/USD 1,1396 +0,14% 1,1380 1,1383 +4,9% EUR/JPY 127,54 -0,08% 127,64 128,02 +0,0% EUR/CHF 1,0918 -0,12% 1,0931 1,0915 +0,4% GBP/EUR 1,2480 -1,01% 1,2607 1,2646 -8,1% USD/JPY 111,91 -0,23% 112,17 112,47 -4,7% GBP/USD 1,4220 -0,88% 1,4346 1,4395 -3,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 36,97 38,34 -3,57 -1,37 -7,5% Brent/ICE 38,77 40,33 -3,87 -1,56 -4,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.215,52 1.232,70 -1,4% -17,18 +14,6% Silber (Spot) 14,90 15,44 -3,5% -0,55 +7,8% Platin (Spot) 951,95 977,50 -2,6% -25,55 +6,8% Kupfer-Future 2,18 2,18 -0,3% -0,01 +1,7% Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
DJG/bek/gos
(END) Dow Jones Newswires
April 01, 2016 12:16 ET (16:16 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 16 PM EDT 04-01-16
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Beiersdorf AG | 122,55 | -0,49% | |
DHL Group (ex Deutsche Post) | 34,72 | 0,09% | |
K+S AG (spons. ADRs) | 5,35 | -1,83% | |
Klöckner & Co (KlöCo) | 4,68 | 0,21% | |
OSRAM AG | 51,60 | 0,39% | |
Salzgitter | 16,44 | -1,38% | |
thyssenkrupp AG | 3,87 | -0,34% | |
Zurich Insurance AG (Zürich) | 305,10 | 0,36% |
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