04.01.2023 18:04:40

MÄRKTE EUROPA/Rallylaune - Inflation und Energiepreise positiv

FRANKFURT (Dow Jones)--Sehr fest sind Europas Aktienmärkte am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Die Rally seit Jahresanfang beschleunigte sich noch weiter. Das frische Anlagekapital, das zum neuen Jahr an die Börsen strömt, traf nun auch noch auf gute Nachrichten. Denn zu den zumeist nach oben revidierten Einkaufsmanager-Indizes in Europa gesellte sich eine zunehmende Entspannung an der internationalen Inflationsfront. Der DAX sprang um 2,2 Prozent auf 14.491 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legte sogar um 2,4 Prozent auf 3.974 Zähler zu.

Aufwärts ging es in sämtlichen Branchen außer den Energiewerten. Denn diese litten unter fallenden Energiepreisen, was aber den Rest des Marktes nach oben trieb. Auch die Reihe besserer Inflationsdaten setzte sich fort: Nach den Daten aus Deutschland vom Vortag ging auch in Frankreich der Anstieg der Verbraucherpreise (CPI) zurück.

Entspannung dank Inflationsrückgang

Dazu konnte sich Deutschland auch über einen überraschend deutlichen Rückgang der Importpreise dank fallender Energiekosten freuen: So lag der Preisanstieg zum Vorjahr bei 14,5 Prozent im November, im Monat davor waren sie noch um 23,5 Prozent nach oben geschossen.

Die Märkte hoffen nun am Freitag auf tiefere Verbraucherpreise für den Euroraum und damit eine weniger aggressive Geldpolitik der EZB. Starke Daten zum US-Arbeitsmarkt steckten die Börsen gut weg. Denn sowohl die Job-Komponente im ISM- als auch der JOLTS-Index der offenen Stellen zeigten eine ungebremste Stärke im US-Arbeitsmarkt. Am Abend wird daher genau auf das Fed-Protokoll der Dezember-Sitzung geblickt.

Warmes Wetter drückt Energiesektor - Konsum profitiert

Leidtragende der Rallylaune in Europa dank Inflation und Energiekosten waren die Öl- und Gaswerte. Der Sektor stellte mit 3,1 Prozent Minus das Schlusslicht in Europa. Alle Titel wie BP, OMV, Shell oder Totalenergies standen unter Druck. In den USA waren die Gaspreise am Dienstag auf das niedrigste Niveau seit elf Monate gefallen. Von den Analysten der Bank of America hieß es dazu: "Der warme Winter rettet den Gas-Konsumenten".

Konsumwerte profitierten entsprechend von der Aussicht auf ein Ende der Inflationsspirale und damit der sinkenden Kaufkraft: Mit 3,3 Prozent Plus stellte der Sektor den Tagesgewinner. Adidas stiegen um 4,9 Prozent und Zalando um 4,4 Prozent.

Tech- und Finanzwerte kräftig gesucht

Kräftig gesucht waren europaweit die Tech-Werte. Sie profitierten mit am stärksten von der Hoffnung auf ein baldiges Ende der Zinserhöhungen. Im DAX stiegen Infineon um 3 Prozent, ASML in Amsterdam um 3,2 Prozent.

Bei BASF ging es 4,2 Prozent und bei Covestro sogar 4,8 Prozent höher, da sinkende Inflationsraten den Margendruck von den energieintensiven Unternehmen nehmen. Merck legten um 3,7 Prozent zu. Hier stützte die Aufnahme auf die Europe-1-Empfehlungsliste von JP Morgan.

Kräftig gesucht waren auch Finanzwerte, vor allem Versicherer profitierten von dem besseren Umfeld für ihre Bond-Anlagen. Für Munich Re ging es 4,6 Prozent nach oben, für Allianz um 3,1 Prozent. Bei den Banken sprangen Deutsche Bank um 5,3 Prozent an.

Selbst Immobilientitel wie Vonovia erholten sich um 5,4 Prozent. Den Sektor trieb die Aussicht, dass sich die Finanzierungsbedingungen durch steigende Zinsen nicht noch weiter verschärfen werden. TAG Immobilien legten 5,8 Prozent zu.

Im DAX schlossen nur Deutsche Börse und RWE im Minus. Verlierer im MDAX waren Wacker Chemie mit 5,5 Prozent Minus. Sie litten unter Berichten über fallende Preise für Polysilizium.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 3.973,97 +91,68 +2,4% +4,8%

Stoxx-50 3.780,07 +49,12 +1,3% +3,5%

Stoxx-600 440,19 +6,01 +1,4% +3,6%

XETRA-DAX 14.490,78 +309,11 +2,2% +4,1%

FTSE-100 London 7.585,19 +31,10 +0,4% +1,4%

CAC-40 Paris 6.776,43 +152,54 +2,3% +4,7%

AEX Amsterdam 717,51 +9,88 +1,4% +4,1%

ATHEX-20 Athen 2.290,69 +2,49 +0,1% +1,7%

BEL-20 Bruessel 3.820,39 +31,33 +0,8% +3,2%

BUX Budapest 44.937,01 +322,05 +0,7% +2,6%

OMXH-25 Helsinki 4.939,68 +30,17 +0,6% +1,7%

ISE NAT. 30 Istanbul 5.988,82 -107,71 -1,8% +0,7%

OMXC-20 Kopenhagen 1.870,37 -15,42 -0,8% +1,9%

PSI 20 Lissabon 5.829,84 +37,03 +0,6% +2,5%

IBEX-35 Madrid 8.559,80 +162,40 +1,9% +4,0%

FTSE-MIB Mailand 24.860,56 +424,09 +1,7% +1,9%

RTS Moskau 949,91 -13,17 -1,4% -2,1%

OBX Oslo 1.065,84 -17,11 -1,6% -2,2%

PX Prag 1.230,06 +11,19 +0,9% +2,4%

OMXS-30 Stockholm 2.120,35 +30,32 +1,5% +3,8%

WIG-20 Warschau 1.855,05 +30,23 +1,7% +3,5%

ATX Wien 3.212,45 +14,51 +0,5% +2,3%

SMI Zuerich 11.140,27 +161,63 +1,5% +3,8%

* zu Vortagsschluss

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:55 Uhr Di, 17:29 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0616 +0,6% 1,0599 1,0549 -0,8%

EUR/JPY 140,16 +1,4% 137,98 137,99 -0,1%

EUR/CHF 0,9845 -0,3% 0,9841 1,0667 -0,5%

EUR/GBP 0,8801 -0,1% 0,8808 0,8805 -0,6%

USD/JPY 132,01 +0,8% 130,17 130,84 +0,7%

GBP/USD 1,2064 +0,8% 1,2034 1,1981 -0,3%

USD/CNH (Offshore) 6,8953 -0,4% 6,8937 6,9229 -0,5%

Bitcoin

BTC/USD 16.847,11 +1,1% 16.862,73 16.624,60 +1,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 73,59 76,93 -4,3% -3,34 -8,3%

Brent/ICE 78,47 82,10 -4,4% -3,63 -8,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 64,41 72,31 -10,9% -7,91 -2,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.859,37 1.840,55 +1,0% +18,82 +2,0%

Silber (Spot) 24,13 24,08 +0,2% +0,05 +0,7%

Platin (Spot) 1.091,10 1.085,50 +0,5% +5,60 +2,2%

Kupfer-Future 3,74 3,77 -0,7% -0,03 -1,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/raz

(END) Dow Jones Newswires

January 04, 2023 12:05 ET (17:05 GMT)

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