20.03.2018 09:43:43
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MÄRKTE EUROPA/Gegenwind der Wall Street bremst Erholung
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Als wackligen Stabilisierungsversuch bewerten Händler die kleine Erholung an den europäischen Börsen zu Handelsbeginn am Dienstag. Der DAX legt um 0,1 Prozent zu auf 12.227 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 stagniert. "Die Verluste am Montag waren etwas überzogen", sagt ein Händler. Trotzdem bleibe die Lage angesichts des Handelsstreits mit den USA und der erwarteten Zinserhöhung der US-Notenbank kritisch. Die US-Notenbank gibt ihre Entscheidungen am Mittwoch bekannt, und sie könnte laut Beobachtern noch mehr Zinserhöhungen ankündigen als bisher.
Neuigkeiten vom Handelsstreit gibt es kaum, auf dem Treffen der G20-Finanzminister wurden nur Appelle laut. Makroökonomische Daten wie der deutsche ZEW-Index stehen am Dienstag kaum im Blick, lediglich auf die Inflation in Großbritannien wird geschaut.
Neben den großen übergeordneten Themen Handelsstreit und Zinswende belastet die Ausverkaufsstimmung bei einigen US-Technologiewerten die Stimmung. Auslöser waren Probleme bei Facebook, die die Aktie um 6,7 Prozent abstürzen ließen. Entgegen bisherigen Darstellungen sollen Kundendaten nicht gelöscht, sondern für Wahlwerbung zu Gunsten von Donald Trump missbraucht worden sein. Alphabet-Google erlitten mit dem tödlichen Unfall eines autonom fahrenden Autos ebenfalls deutliche Verluste. Nachdem die US-Technologiewerte zuletzt gegen den breiten Markt noch neue Kursrekorde markiert hatten, sorgen sich Händler, dass nun ein weiterer Pfeiler der Hausse wegbricht. "Von der Wall Street kommt nun tendenziell Gegenwind", sagt ein Marktteilnehmer.
Unter den Einzeltiteln gibt es überwiegend nur wenig Bewegung. Die europäischen Technologiewerte können sich den schwachen Vorlagen erst einmal weitgehend entziehen, der europäische Branchenindex büßt nur 0,1 Prozent ein. Infineon liegen unverändert im Markt, der TecDAX erholt sich sogar um 0,3 Prozent. Im TecDAX steigen Bechtle um 2,2 Prozent, das IT-Unternehmen kauft einen Teil des Service-Geschäfts von IBM. In der ersten Reihe geht es mit SAP etwas nach unten.
Oracle mit schwacher Vorlage für SAP
Grund sind die Geschäftszahlen von Oracle. Nachbörslich brach der Kurs des US-Konkurrenten um fast 7 Prozent ein. Das Cloud-Geschäft bei Oracle wächst nur am unteren Rand der Erwartungen. Oracle hatte einen Ausblick auf das Wachstum des Cloud-Umsatzes im vierten Quartal im Bereich von 19 bis 23 Prozent gegeben. Der Markt hatte aber bereits mit glatt 23 Prozent gerechnet. Auch im dritten Quartal stieg der Umsatz um "nur" 32 Prozent, was ebenfalls am unteren Ende der Erwartungsspanne lag. Das Cloud-Geschäft wird als zentraler Wachstumstreiber von Oracle gesehen. SAP geben ein halbes Prozent ab.
Eingedampfter Aramco-Börsengang belastet Ölwerte nicht
Die Pläne des saudischen Ölgiganten Aramco für einen eingedampften Börsengang setzen Ölaktien entgegen vorbörslicher Befürchtungen nicht unter Druck. Aramco plane nun nur noch ein Listing in Saudi-Arabien. Allerdings dürfe die Besorgnis auch nicht übertrieben werden, da der Börsengang als Antwort auf die niedrigen Ölpreise von 2016 um 30 Dollar gedacht war. Bei nun über 60 Dollar sei er auch nicht mehr so dringend erforderlich. Der Index der europäischen Ölaktien steigt um 0,3 Prozent. Den stärksten Sektor stellen die Rohstoffwerte, deren Stoxx-Index 0,6 Prozent gewinnt. Finanzdienstleister legen um 0,5 Prozent zu, Banken um 0,4 Prozent.
Bei den Umstufungen stehen Daimler im Blick. Die Analysten von Bernstein haben die Aktien auf "Market-" von "Outperformer" abgestuft und das Kursziel auf 73 von 85 Euro gesenkt. Die Aktie gibt um 0,6 Prozent nach. Lufthansa steigen um 0,8 Prozent, nachdem Alpha Value die Aktien auf "Add" von "Reduce" hochgestuft hat. Stärkster DAX-Titel sind Deutsche Börse mit 1,4 Prozent Plus auf 109,95 Euro: HSBC hat das Kursziel auf 123 von 114 Euro erhöht und die Kaufempfehlung bekräftigt. In der dritten Reihe des deutschen Markts können sich Tom Tailor mit der Rückkehr in die Gewinnzone um knapp 8 Prozent erholen.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.394,69 0,00 -0,10 -3,12
Stoxx-50 2.979,68 0,06 1,88 -6,24
DAX 12.226,61 0,08 9,59 -5,35
MDAX 25.587,55 0,04 9,62 -2,34
TecDAX 2.655,89 0,19 5,04 5,02
SDAX 12.108,32 -0,11 -13,24 1,86
FTSE 7.060,07 0,24 17,14 -8,39
CAC 5.224,90 0,04 2,07 -1,65
Bund-Future 158,05% -0,08 -0,74
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:15 Uhr Mo, 17.58 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2338 +0,02% 1,2341 1,2333 +2,7%
EUR/JPY 131,30 +0,37% 131,12 130,59 -2,9%
EUR/CHF 1,1742 +0,05% 1,1743 1,1727 +0,3%
EUR/GBP 0,8777 -0,21% 0,8791 1,1384 -1,3%
USD/JPY 106,42 +0,36% 106,28 105,89 -5,5%
GBP/USD 1,4058 +0,24% 1,4037 1,4040 +4,0%
Bitcoin
BTC/USD 8.439,09 -1,0% 8.542,42 8.588,46 -38,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 62,66 62,06 +1,0% 0,60 +3,7%
Brent/ICE 66,54 66,05 +0,7% 0,49 +1,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.314,54 1.317,23 -0,2% -2,69 +0,9%
Silber (Spot) 16,31 16,33 -0,1% -0,02 -3,7%
Platin (Spot) 952,30 953,25 -0,1% -0,95 +2,5%
Kupfer-Future 3,06 3,07 -0,3% -0,01 -7,5%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/flf
(END) Dow Jones Newswires
March 20, 2018 04:44 ET (08:44 GMT)
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Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 13,70 | -0,72% | |
Deutsche Börse AG | 221,90 | 0,41% | |
Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) | 6,45 | -0,77% | |
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ENI SPAShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 2 Shs | 26,40 | 0,00% | |
Equinor | 22,64 | 0,56% | |
Infineon AG | 33,23 | 0,35% | |
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) | 32,60 | -0,61% | |
Lufthansa AG | 6,61 | 0,40% | |
LUKOIL | 34,50 | -17,95% | |
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OMV AG | 38,10 | -0,26% | |
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Repsol S.A. (spons. ADRs) | 11,20 | 0,00% | |
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SAP SE (spons. ADRs) | 238,00 | -0,83% | |
TOM TAILOR Holding SE | 0,48 | 0,00% | |
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