MDAX
08.03.2016 16:35:50
|
MÄRKTE EUROPA/DAX verringert mit Post-Schub Abschläge deutlich
(Wiederholung)
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte grenzen die Verluste am Dienstagnachmittag deutlich ein. Der Dax fällt nur noch um ein halbes Prozent auf 9.728 Punkte, damit steht er 110 Punkte über dem Tagestief. Der Euro-Stoxx-50 sinkt um 0,4 Prozent. Viele Marktteilnehmer hätten - gerade auch nach den schwachen Handelsdaten aus China - mit einem deutlichen Rücksetzer gerechnet. Sie müssten nun ihre Positionen eindecken. Gleichzeitig steige die Kauflaune, ausgelöst von den bullischen Aussagen der Deutschen Post. Post-Aktien steigen um 4,0 Prozent auf 23,48 Euro.
Händler verweisen zum Kursschub der Post auf den angekündigten Aktienrückkauf und die Aussagen zur vergangenen und geplanten Geschäftsentwicklung. "Sehr stark sieht der freie Cashflow aus", sagt ein Händler. Mit einer Größenordnung von 1,7 Milliarden Euro habe der Markt laut Bloomberg erst für dieses Jahr gerechnet, für das vergangene Jahr lägen die Schätzungen nur bei 1,14 Milliarden Euro. "Da muss man sich allerdings am Mittwoch die Details anschauen", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Rechnungslegung.
Zum Gesamtmarkt heißt es, getrieben werde die Erholung in erster Linie von den Terminmärkten, die vor allem die erste Reihe beeinflussten. Denn in der zweiten Reihe geht es nach wie vor deutlich stärker nach unten. Der MDAX fällt um 1,2 Prozent und der TecDax um 1,9 Prozent.
Die Märkte richteten ihr Interesse auf die geldpolitische Lagebeurteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag, sagt Niall Delventhal von Daily FX. Laut Aussagen des Vermögensverwalters Blackrock preisen die Märkte aktuell eine Senkung des Einlagenzinses auf minus 0,42 Prozent ein. Derzeit liegt er bei minus 0,30 Prozent. Vielleicht werde die EZB den Einlagensatz noch stärker senken, sagt Martin Lück, zuständig für die Anlagestrategie bei Blackrock für Deutschland, Österreich und Osteuropa. Gleichzeitig dürfte die EZB die monatlichen Anleihenkäufe auf mindestens 70 Milliarden Euro erhöhen von derzeit 60 Milliarden Euro, so Lück. "Die Kursentwicklung am Anleihenmarkt dürfte von der EZB-Entscheidung entscheidende Impulse erfahren", erwartet der Anlagestratege. Die Bedeutung für die Aktienmärkte schätzt er als neutraler ein.
Chinas Schwäche belastet Auto- und Rohstoffsektor Den Hauptbelastungsfaktor stellt am Dienstag China, nachdem die Exporte im Februar um ein Viertel eingebrochen sind im Vergleich zum Vorjahresmonat. Es war bereits der achte Rückgang in Folge. Die Importe gingen um knapp 14 Prozent zurück. Der europäische Automobilsektor verliert 1,7 Prozent. Als negativ für die deutschen Hersteller wertet ein Händler den Rückgang der Pkw-Verkäufe um 3,7 Prozent in China im Februar. "Die positiven Effekte der staatlichen Kaufanreize scheinen auszulaufen", sagt der Händler. BMW büßen 1,3 Prozent ein, Daimler 2,0 Prozent und VW 2,2 Prozent. VW werden zusätzlich vom Abgasskandal belastet.
Die fortdauernde konjunkturelle Schwäche des einstigen Wachstumsmotors China drückt schwer auf die Kurse von Rohstoffproduzenten. Der Sektor verliert 7 Prozent. Die Kurseinbußen der in London gelisteten großen Bergwerkskonzerne reichen von knapp 8 Prozent bei Rio Tinto bis zu 12 Prozent bei Anglo American.
Der Pharma- und Chemiekonzern Merck hat im vergangenen Jahr mit Umsatz und Gewinn die Konsensschätzung von Analysten leicht übertroffen. Die Dividende liegt minimal unter der Konsensprognose. Die Aktie verliert 2,0 Prozent. Der Hersteller von Duft- und Geschmacksstoffen Symrise ist mit dem Gewinn 2015 und der Dividende hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Aktienkurs fällt um 2,0 Prozent. Im Plus wiederum liegen die Kurse italienischer und französischer Banken, was auch den Euro-Stoxx-50 stützt.
Munich Re halten sich gut Die Citigroup hat die Aktie von Munich Re von "Neutral" auf "Kaufen" hoch gestuft. Der Kurs des Rückversicherers steigt um 0,3 Prozent. RWE geben am Mittag 2,7 Prozent nach, nachdem sie zunächst noch mit Aufschlägen auf weitere Geschäftszahlen zum vergangenen Jahr reagiert hatten. "Es ist ein Hin- und Hergedaddel", so ein Händler. "RWE schwanken nur nervös herum, ohne echte Trends auszubilden", ergänzt er. Der Halbleiterhersteller Dialog Semiconductor hat laut Händlern eine verhaltene Prognose für das erste Quartal gegeben, was den Kurs um 1,8 Prozent nach unten drückt. Worldpay verlieren in London 7 Prozent und Wirecard geben im Sog 6,2 Prozent ab. Im MDAX fallen Krones mit einer Abstufung um 4,8 Prozent.
In London steigen Aktien von Burberry um 6 Prozent. Wie die britische Presse berichtet, ist bei dem Hersteller von Luxusmode ein unbekannter Käufer eingestiegen, dessen Identität auch vom Unternehmen bisher noch nicht aufgedeckt werden konnte. Bislang sei dem Käufer ein Anteil von knapp unter 5 Prozent zuzuordnen. "Das weckt natürlich Übernahmefantasie", sagt ein Händler. Tesco ziehen um 2,7 Prozent am: Die Supermarktkette hat den Umsatzschwund zuletzt deutlich abgebremst.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.003,67 -0,58 -17,42 -8,07 Stoxx-50 2.831,77 -0,82 -23,53 -8,66 DAX 9.712,51 -0,68 -66,42 -9,59 MDAX 19.399,55 -1,44 -283,12 -6,62 TecDAX 1.606,14 -2,06 -33,71 -12,27 SDAX 8.417,84 -1,48 -126,85 -7,48 FTSE 6.132,23 -0,81 -50,17 -1,76 CAC 4.401,75 -0,91 -40,54 -5,07 Bund-Future 163,19% -250 3,28DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.39 Uhr Mo, 17:30 Uhr +/- % YTD EUR/USD 1,1048 +0,17% 1,1029 1,0990 +1,7% EUR/JPY 124,51 -0,03% 124,54 124,80 -2,4% EUR/CHF 1,0969 +0,23% 1,0944 1,0968 +0,9% GBP/EUR 1,2837 -0,63% 1,2919 1,2944 -5,5% USD/JPY 112,66 -0,23% 112,93 113,57 -4,0% GBP/USD 1,4182 -0,44% 1,4246 1,4228 -3,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD +/- % YTD WTI/Nymex 36,93 37,90 -2,56 -0,97 -5,6% Brent/ICE 40,35 40,84 -1,20 -0,49 +1,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD +/- % YTD Gold (Spot) 1.267,70 1.267,21 +0,0% +0,49 +19,5% Silber (Spot) 15,44 15,64 -1,3% -0,20 +11,7% Platin (Spot) 998,25 1.003,50 -0,5% -5,25 +12,0% Kupfer-Future 2,23 2,28 -2,1% -0,05 +4,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/flf
(END) Dow Jones Newswires
March 08, 2016 10:05 ET (15:05 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 05 AM EST 03-08-16
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!