31.01.2014 19:02:35

MÄRKTE EUROPA/DAX und Co nach Jahrestiefs mit Erholungsrally

   Von Thomas Leppert

   Die Talfahrt an Europas Börsen hat sich auch zum Wochenausklang fortgesetzt. Sowohl der Dax als auch der Euro-Stoxx-50 fielen am Mittag auf Jahrestiefs. Gründe für die Zurückhaltung der Investoren gibt es momentan zuhauf. Die US-Notenbank fährt ihr monatliches Wertpapier-Kaufprogramm weiter zurück, das Wachstum in China schwächelt, und auch die Berichtssaison liefert kaum Grund zum Jubeln. Die Verwerfungen in den Währungen und an den Börsen der Schwellenländer mahnen zudem zur Vorsicht.

   Der deutsche Aktienmarkt ist momentan nichts für schwache Nerven. Einer frühen Talfahrt von 180 Punkten folgte am Nachmittag eine Erholung um 140 Punkte. Am Ende des Tages verlor das Kursbarometer 0,7 Prozent auf 9.306 Punkte, nachdem es bei 9.166 Punkten ein Jahrestief markiert hatte. Der Euro-Stoxx-50 markierte ebenfalls den niedrigsten Stand in diesem Jahr bei 2.963 Punkten. Der Index schloss am Abend 0,4 Prozent leichter bei 3.014 Punkten. Aber es gab auch Lichtblicke, nach einem positiven Geschäftsausweis zogen LVMH-Aktien gegen den Markttrend deutlich an.

   "Es ist zu früh, um ein Ende der Korrektur auszurufen", sagte ein Händler. Die Entwicklung hänge unverändert an den Schwellenländern und am Yen. "Der Yen gibt den Herzschlag aller Bewegungen vor", sagte Chris Weston von IG Markets. Global seien viele Risikopositionen mit Yen finanziert, in Erwartung einer weiter fallenden japanischen Währung. Der Markt sorge sich deshalb vor einem Zurückdrehen dieser sogenannten Carry-Trades. Aktuell kostet ein US-Dollar 102,30 Yen, im Tageshoch wurde der Greenback mit 102,94 Yen bewertet.

   Die am Vormittag veröffentlichten schwachen Preisdaten aus der Eurozone lieferten keine Entspannung für den Aktienmarkt. Die Preissteigerung fiel im Januar auf 0,7 Prozent nach 0,8 Prozent im Dezember, erwartet wurde von Analysten ein Anstieg auf 0,9 Prozent. Damit ist das aktuelle Inflationsniveau weit entfernt von dem Richtwert der EZB von 2 Prozent. Deflationäre Gefahren sind grundsätzlich Gift für Aktienmärkte. Mit dem nachgebenden Preisdruck steigt der Handlungsdruck auf die EZB, weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen einzuleiten, die den Euro schwächen. Der Euro fiel in Folge unter 1,35 Dollar.

   Am Anleihemarkt steuern Investoren wieder die sicheren Häfen an - die Bundesanleihen. Sie notierten so hoch wie in den schlimmsten Zeiten der Eurokrise. Für dieses Jahr erwarteten die Auguren eigentlich einen Zinsanstieg bei den Anleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren auf 2,2 Prozent. Nachdem das Jahr nun einen Monat alt ist, werfen die Anleihen dagegen nur 1,67 Prozent ab.

   Weiterhin steht an der Börse die Berichtssaison im Fokus. LVMH haussierten in Paris um knapp acht Prozent. Der französische Luxusgüter-Konzern legte am Vorabend unerwartet gute Geschäftszahlen vor. Für die Analysten der Societe Generale hat der Luxusgüterhersteller die negativen Auswirkungen der von der chinesischen Führung angeordneten Zurückhaltung beim Konsum von Luxusgütern durch hohe Beamte und Reiseeinschränkungen gut verkraftet. Der europäische Stoxx-Branchenindex der Verbrauchsgüter des persönlichen Bedarfs legte um 1,6 Prozent zu.

   Die Aktie von British Telecom gewann gegen den Trend 3,3 Prozent, nachdem der britische Konzern die Gewinnprognosen erhöht hatte. Gute Geschäfte in den Schwellenländern und die Breitbandnachfrage ließen den Nettogewinn unerwartet steigen.

   Die spanische Großbank BBVA rutschte dagegen im vierten Quartal in die roten Zahlen. Der Kurs regierte allerdings mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent positiv, weil sich die Eigenkapitalquote der spanischen Bank gut entwickelte. Ein Blick auf die Indizes zeigt, dass der Automobil-Sektor mit einem Minus von 0,7 Prozent neben den Versicherern und Bauwerten am stärksten unter die Räder kam.

   Bei den Umstufungen standen im DAX die Aktien der Deutschen Bank und von E.ON im Blick. Barclays hat die Aktien der Deutschen Bank auf "Equalweight" von "Overweight" zurückgenommen. Der Kurs gab deutlich um 2,8 Prozent nach und stellte den schwächsten DAX-Wert. E.ON legten gegen den Trend um 1,4 Prozent zu, nachdem die Analysten von J.P. Morgan ihre skeptische Haltung aufgegeben und das Papier auf "Neutral" hochgestuft hatten.

Europäische Schlussindizes am Freitag, 31. Januar:

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.013,96 -13,34 -0,4% -3,1 . Stoxx-50 2.853,33 -7,14 -0,2% -2,3 . Stoxx-600 322,52 -0,80 -0,2% -1,7 Frankfurt XETRA-DAX 9.306,48 -67,00 -0,7% -2,6 London FTSE-100 6.510,44 -28,01 -0,4% -3,5 Paris CAC-40 4.165,72 -14,30 -0,3% -3,0 Amsterdam AEX 386,85 -2,76 -0,7% -3,7 Athen ATHEX-20 385,27 5,26 +1,4% 0,1 Brüssel BEL-20 2.891,25 -6,72 -0,2% -1,1 Budapest BUX 18.958,24 341,56 +1,8% 2,1 Helsinki OMXH-25 2.718,70 -43,17 -1,6% -4,1 Istanbul ISE NAT. 30 74.757,84 -1273,94 -1,7% -9,3 Kopenhagen OMXC-20 647,19 8,43 +1,3% 5,1 Lissabon PSI 20 6.764,94 -68,27 -1,0% 2,1 Madrid IBEX-35 9.920,20 -44,30 -0,4% 0,0 Mailand FTSE-MIB 19.418,34 6,79 +0,0% 2,4 Moskau RTS 1.302,13 -19,13 -1,4% -9,7 Oslo OBX 490,21 -4,05 -0,8% -2,7 Prag PX 990,61 -3,82 -0,4% 0,2 Stockholm OMXS-30 1.304,45 1,62 +0,1% -2,1 Warschau WIG-20 2.355,89 20,00 +0,9% -1,9 Wien ATX 2.559,74 -22,27 -0,9% 0,5 Zürich SMI 8.191,33 -13,63 -0,2% -0,1

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.33 Uhr Do, 17.15 Uhr EUR/USD 1,3496 -0,35% 1,3543 1,3555 EUR/JPY 138,0403 -0,56% 138,8230 139,2791 EUR/CHF 1,2224 -0,13% 1,2240 1,2252 USD/JPY 102,2630 -0,25% 102,5155 102,7240 GBP/USD 1,6450 -0,17% 1,6477 1,6492 Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   January 31, 2014 12:32 ET (17:32 GMT)

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