17.02.2015 10:48:32
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MÄRKTE EUROPA/Börsen starten nach Eurogruppe-Eklat im Minus
Von Manuel Priego Thimmel
Mit Abgaben reagieren Europas Börsen am Dienstagmorgen auf das gescheiterte Treffen der Finanzminister der Eurogruppe vom Montagabend. Athen hat den Vorschlag von Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem, das derzeitige Hilfsprogramm um sechs Monate zu verlängern, als "absurd" zurückgewiesen. Die Griechen lehnen das Hilfsprogramm ab und streben eine Schuldenrestrukturierung und ein neues Programm mit neuen Konditionen an. Dijsselbloem hat ein weiteres Treffen der Eurogruppe am Freitag angeboten, vorausgesetzt Athen beantrage eine Verlängerung des bestehenden Programms.
Der Dax verliert im frühen Geschäft 1 Prozent auf 10.813 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 1 Prozent auf 3.400 nach unten. Die Commerzbank hat ihre Prognose für die Wahrscheinlichkeit eines "Grexit" nach dem Treffen auf 50 von 25 Prozent angehoben. Ohne realistische Aussicht auf eine Verlängerung des bestehenden oder den Abschluss eines neuen Hilfsprogramms drohe eine Staatspleite, und die EZB müsste der griechischen Zentralbank die Vergabe von ELA-Krediten verbieten.
An den Devisenmärkten rutschte der Euro nach Bekanntwerden des Scheitern des Eurogruppe-Treffens in Richtung 1,13 Dollar, hat sich seitdem aber auf rund 1,1380 erholt. "Das ist nun wirklich nicht die panikartige Reaktion, die sich die griechische Regierung erhofft haben dürfte", so die Commerzbank zu der Bewegung. An den Anleihemärkten der Peripherie geht es mit den Marktzinsen nur leicht nach oben. Die Rendite zehnjähriger spanischer Staatsanleihen steigt auf 1,61 Prozent von 1,58. Für die entsprechenden italienischen Titel geht es auf 1,69 Prozent nach 1,66.
Deutliche Anstiege sind allerdings bei griechischen Anleihen auszumachen. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen steigt auf 9,84 Prozent von zuvor 9,52 Prozent. Die der entsprechenden fünfjährigen Titel klettert auf 14,91 Prozent von 14,46 Prozent. Der nur verhaltene Anstieg der Risikoprämien in der Peripherie spricht dafür, dass die Anleger die Ansteckungsgefahren eines möglichen "Grexit" als gering erachten. Im Handel schließt man nicht aus, dass sich der Euro im weiteren Verlauf gegen den Dollar erholen könnte.
Die Telefonica-Aktie reagiert mit Kursverlusten von 1,8 Prozent auf Abschreibungen auf die Assets in Venezuela. "Es gibt meines Wissens keine Konsensprognose für die Höhe der Wertberichtigungen, aber fast eine Milliarde Euro weniger operativer Gewinn sollte den Aktienkurs belasten", sagt ein Händler. Wegen des Kursverfalls des Bolivar hat Telefonica eine Belastung des operativen Gewinns vor Abschreibungen (OIBDA) von 915 Millionen Euro angekündigt. Venezuela trage etwa 7 Prozent zum OIBDA auf Konzernebene bei. Die Abschreibungen dürften zum Teil eingepreist sein.
Hohe Restrukturierungskosten und Abschreibungen auf Goodwill drücken die TNT-Aktie um 8,4 Prozent nach unten. "Dem operativen Verlust von 53 Millionen im vierten Quartal steht eine Konsensprognose von 60 Millionen Euro Gewinn gegenüber", merkt ein Händler an. Wegen des verlustreichen vierten Quartals liege die vorgeschlagene Dividende von 0,031 Euro je Aktie ebenfalls unter der Konsensschätzung von 0,05 Euro. Der Umsatz liege mit 1,79 Milliarden Euro dagegen leicht über der Konsensprognose von 1,75 Milliarden Euro.
Air Liquide verlieren trotz solider Geschäftszahlen in dem negativen Gesamtmarktumfeld 1,7 Prozent. Cheuvreux spricht von Zahlen im Rahmen der Erwartungen. Für das Orange-Papier geht es nach Vorlage von Zahlen 1,9 Prozent nach unten. Auch hier überwiegt das negative Umfeld. Die Analysten der Societe Generale heben die unveränderte EBITDA-Marge von 30,9 Prozent hervor. Im Vorjahr war diese noch um einen Prozentpunkt gefallen. Die gute Entwicklung sei vor allem auf die Senkung der operativen Kosten zurückzuführen.
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1377 +0,3% 1,1347 1,1394 EUR/JPY 135,06 +0,5% 134,44 134,98 EUR/CHF 1,0618 +0,4% 1,0576 1,0603 USD/JPY 118,73 +0,2% 118,49 118,47 GBP/USD 1,5363 +0,0% 1,5359 1,5373 Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
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February 17, 2015 04:17 ET (09:17 GMT)
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