16.07.2021 15:54:44

MÄRKTE EUROPA/Börsen bleiben unter leichtem Abgabedruck

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen zeigen sich am Freitagnachmittag etwas leichter. Die rasche Ausbreitung der Delta-Variante des Corona-Virus kratze an der Erholungsstory der Konjunktur, heißt es im Handel. Die Bank of Japan hat bereits die Wachstumsprognose für das Fiskaljahr gesenkt. Überraschend gute Daten zum US-Einzelhandelsumsatz setzen keine Akzente. Der DAX verliert 0,5 Prozent auf 15.546 Stellen, der Euro-Stoxx-50 gibt 0,6 Prozent auf 4.031 nach.

"Uns ist allen klar, dass wir uns dem Wachstums-Peak nähern, gleichzeitig die Inflation hochschießt und das Tapering immer näher rückt", warnt ein Händler. Für etwas Beruhigung sorgen die EU-Verbraucherpreise. Sie sind nicht wie befürchtet über die 2-Prozent-Marke nach oben revidiert, sondern mit dem vorab gemeldeten Plus von 1,9 Prozent bestätigt worden.

Viel Positives in laufender Berichtssaison schon eingepreist

Auch wird die Berichtssaison zum bestimmenden Thema: "Leider zeigt sich, dass zumeist nur noch nach unten reagiert wird", sagt ein Händler. Die sehr hohen Erwartungen seien eingepreist, viele Fonds schienen nur noch ohne rechte Überzeugung investiert zu sein und mitzulaufen. Dies erkläre die prozentual zweistelligen Kurseinbrüche am Vortag bei Windkraftwerten, Tomtom und Asos.

Der Reise- und Freizeitsektor ist in Europa der Hauptgewinner mit 1,5 Prozent Plus. "Das liegt aber nur in zweiter Linie am Reisen", sagt ein Händler. Tatsächlich handele es sich hier um Käufe im Corona-Erholungs-Basket, der auch andere Branchen erfasse, etwa Kinobetreiber. Die Aktien der Kinokette Cineworld springen um 10,8 Prozent. "Kurstreiber ist die Ansicht, dass selbst steigende Inzidenzen nicht mehr zu neuen Lockdowns führen werden", sagt der Händler. So halte Großbritannien an seinen Öffnungsplänen unbeirrt fest.

Für Ericsson geht es um 9 Prozent nach unten. Von einem durchwachsenen zweiten Quartal für den Netzwerkausrüster mit Gegenwind aus China ist die Rede bei der Citigroup.

Ganz anders Jenoptik mit einem Aufschlag von 12,7 Prozent. Der Laser- und Optikspezialist hat die Prognose erhöht und starke Zweitquartalszahlen vermeldet. "Alle Kennzahlen liegen über Erwartung", so ein Händler. Mit einer Erhöhung der Prognose habe der Markt gerechnet, da die bisherige als konservativ betrachtet worden sei, nicht aber mit einer so deutlichen Margenverbesserung.

Carl Zeiss Meditec gewinnen 1,3 Prozent. Die Berenberg-Analysten bescheinigen dem Unternehmen sehr starke Eckdaten für das dritte Geschäftsquartal. Der Umsatz habe sich deutlich erholt, getrieben von China. Carl Zeiss Meditec habe sehr starke EBIT-Margen erzielt und die Prognose für das Geschäftsjahr angehoben. Für Adva geht es nach etwas besseren Zahlen und einem angehobenem Ausblick um rund 4 Prozent nach oben.

Puma verlieren trotz eines angehobenen Ausblicks 0,7 Prozent. Die neuen Ziele werden im Markt als konservativ eingeschätzt. Das erwartete währungsbereinigte Umsatzwachstum von 20 Prozent liege unter der Konsensschätzung, heißt es bei Baader Helvea. Die Analysten halten eine neuerliche Anhebung der Ziele im weiteren Jahresverlauf für möglich.

Rio Tinto büßen nach Vorlage des Zwischenberichts 2,6 Prozent ein. Dieser sei bei allen Kennzahlen schwach ausgefallen und am unteren Rand der jeweiligen Schätzspannen. RBC Capital Markets meint, es werde angesichts zahlreicher Unsicherheiten dauern, bis wieder Investorenvertrauen hergestellt werde. Jefferies sieht sogar die Möglichkeit, dass die Auslieferungsziele für Eisenerz aus Pilbara nicht mehr erreicht werden können.

CEO von Burberry geht - Aktie fällt

Für die Aktien von Burberry geht es trotz guter Geschäftszahlen um 5 Prozent abwärts. Hier belaste der Abgang von CEO Marco Gobbetti, heißt es dazu von Hargreaves Lansdown. Er werde als der "Turnaround-Zar" gesehen, und Investoren seien nicht sicher, ob es auch ohne ihn "am Steuer" so weitergehen werde. Die Zahlen seien hingegen "beeindruckend", da sogar die Vor-Corona-Levels auf vergleichbarer Basis übertroffen worden seien.

Astrazeneca verlieren 1,6 Prozent. Händler verweisen auf das Scheitern eines US-Zulassungsantrags. "Vor allem die deutliche Ablehnung mit 13 zu 1 Stimmen im Komitee zeigt, dass Astrazeneca zu lange auf das falsche Pferd gesetzt hat", so ein Händler. Das Beratungskomitee der US-Arzneimittelbehörde FDA hat sich damit sehr deutlich gegen die Zulassung des Astra-Mittels Roxadustat ausgesprochen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.031,38 -0,6% -25,01 +13,5%

Stoxx-50 3.522,77 -0,4% -12,50 +13,3%

DAX 15.546,35 -0,5% -83,31 +13,3%

MDAX 34.413,59 -0,3% -119,83 +11,8%

TecDAX 3.609,90 -0,2% -7,45 +12,4%

SDAX 16.065,02 -0,0% -6,92 +8,8%

FTSE 6.994,46 -0,3% -17,56 +8,5%

CAC 6.436,72 -0,9% -56,64 +16,0%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,35 -0,02 -0,59

US-Zehnjahresrendite 1,32 +0,02 -1,36

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 9:42 Uhr Do, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1801 -0,1% 1,1802 1,1813 -3,4%

EUR/JPY 130,02 +0,2% 130,03 129,97 +3,1%

EUR/CHF 1,0850 +0,1% 1,0850 1,0847 +0,4%

EUR/GBP 0,8551 +0,1% 0,8553 0,8524 -4,3%

USD/JPY 110,17 +0,3% 110,17 110,01 +6,7%

GBP/USD 1,3798 -0,2% 1,3799 1,3859 +1,0%

USD/CNH (Offshore) 6,4789 +0,2% 6,4710 6,4615 -0,4%

Bitcoin

BTC/USD 31.795,76 +0,3% 31.643,01 +9,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,40 71,65 -0,3% -0,25 +47,6%

Brent/ICE 73,55 73,47 +0,1% 0,08 +43,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.825,62 1.829,45 -0,2% -3,83 -3,8%

Silber (Spot) 26,08 26,33 -0,9% -0,25 -1,2%

Platin (Spot) 1.123,50 1.142,73 -1,7% -19,23 +5,0%

Kupfer-Future 4,33 4,33 -0,0% -0,00 +22,9%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

July 16, 2021 09:55 ET (13:55 GMT)

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