20.07.2018 16:17:45
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MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Verluste kräftig aus
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit der guten Stimmung der Anleger ist es vorbei. Europas Börsen bauen die Verluste am Freitagnachmittag kräftig aus - Hauptgrund ist die wieder zurückgekehrte Furcht vor einer Eskalation im Handelsstreit. Auslöser sind Aussagen von US-Präsident Donald Trump. Danach sind die USA nun bereit, Zölle auf Einfuhren aus China im Gegenwert von rund 500 Milliarden Dollar zu erheben. Damit wäre praktisch die Gesamtheit aller chinesischen Importe betroffen.
Die Aussagen sind zwar nicht wirklich neu, setzen dem Nervenkostüm der Anleger nichtsdestotrotz zu. Der kleine Verfalltag spielt hingegen an den Börsen wie erwartet nur eine untergeordnete Rolle. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,9 Prozent auf 3.441 Punkte. Für den exportlastigen DAX geht es mit Abschlägen von 1,6 Prozent auf 12.488 viel stärker nach unten - hier drücken unter anderem die Abgaben im Automobilsektor.
Auch am Devisenmarkt liefert US-Präsident Donald Trump die entscheidenden Impulse, nachdem er am Vorabend die Politik der US-Notenbank kritisiert hat. Er sei "nicht glücklich" über die Zinserhöhungen der Federal Reserve, sagte Trump in einem Interview mit dem Fernsehsender CNBC. Er hoffe, die Notenbank werde aufhören, die Zinsen zu erhöhen. Der Euro wertet auf und liegt am Nachmittag bei 1,1722 Dollar.
Autotitel im DAX werden abverkauft
Im DAX lassen die Gewinner der vergangenen Tage wieder Federn: So stehen Autowerte unter Druck, was angesichts ihrer Exponiertheit in Handelsfragen nicht überrascht: So geben BMW 2,7 Prozent nach, VW 3,6 Prozent und Daimler 2,9 Prozent. Auch die Zulieferer geraten unter die Räder; Continental verlieren 2,5 Prozent, Hella 3,4 Prozent oder Elringklinger 4,9 Prozent.
Thyssenkrupp, die in den vergangenen Tagen von Spekulationen über eine Zerschlagung profitiert haben, geben 4,5 Prozent nach. Tagesgewinner im deutschen Auswahlindex sind RWE, für die es nach einer Hochstufung auf "Overweight" durch Morgan Stanley und dank ihr defensiven Ausrichtung um 0,7 Prozent nach oben geht.
Der Sektor der europäischen Rohstoffwerte verliert 3,9 Prozent und sinkt damit noch stärker als Automobilwerte, für die es im Schnitt um 2,8 Prozent nach unten geht. Der Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt dürfte den Rohstoffhunger bremsen, auch Automobilhersteller leben von freien Märkten in einer globalisierten Welt.
Hermes trotzen dem Börsengewitter
Nach besser als erwartet ausgefallenen Umsatzzahlen für das zweite Quartal geht es für Hermes an der Pariser Börse um 0,2 Prozent nach oben. Nach Einschätzung von Kepler Cheuvreux ist Hermes ein Paradebeispiel für ein defensives Unternehmen. Es sei das stabilste Unternehmen der gesamten Luxusgüterbranche, heißt es. Hermes sollte auch in Zukunft von dem positiven Sektor-Momentum profitieren.
Die Aktien von Stora brechen in Helsinki um 11,9 Prozent ein, nachdem die Gewinnerwartung trotz eines Sprungs des operativen EBIT von fast 50 Prozent nicht ganz erreicht worden ist. Stora führt Wachstumsprobleme an, in Skandinavien würden die Bäume knapp, so die Begründung.
Morphosys setzen ihren Höhenflug fort und steigen um weitere 3 Prozent. Die globale Lizenzvereinbarung mit Novartis für den monoklonalen Antikörper MOR106 und die damit verbundenen Ertragsaussichten werden als Game Changer betrachtet. Nach Einschätzung von Equits durchläuft die Aktie eine Neubewertungsphase. Die Analysten rechnen mit weiterem positiven Nachrichten.
Die auf Elektronik spezialisierte Thales, an der Dassault beteiligt ist, hat starke Daten vorgelegt. Hervorgehoben wird dabei die hohe Profitabilität der Franzosen: Zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte konnte die Gewinnmarge über die 10-Prozentmarke gehievt werden. Die Aktien legen 0,2 Prozent zu.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.444,26 -0,79 -27,38 -1,70
Stoxx-50 3.088,40 -0,35 -10,97 -2,81
DAX 12.505,73 -1,42 -180,56 -3,19
MDAX 26.485,16 -0,92 -246,65 1,09
TecDAX 2.869,40 0,00 0,10 13,46
SDAX 12.269,15 -0,45 -55,87 3,22
FTSE 7.661,65 -0,29 -22,32 -0,15
CAC 5.372,05 -0,83 -45,02 1,12
Bund-Future 162,75 -0,39 2,59
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.31 Uhr Do, 17.10 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1711 +0,56% 1,1657 1,1605 -2,5%
EUR/JPY 130,75 -0,13% 131,00 131,09 -3,3%
EUR/CHF 1,1642 +0,04% 1,1643 1,1628 -0,6%
EUR/GBP 0,8938 -0,10% 0,8955 0,8930 +0,5%
USD/JPY 111,66 -0,68% 112,38 112,95 -0,9%
GBP/USD 1,3105 +0,67% 1,3017 1,2997 -3,0%
Bitcoin
BTC/USD 7.471,67 +0,4% 7.429,59 7.457,44 -45,3%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,63 -0,63 -0,02
Deutschland 10 Jahre 0,35 0,27 -0,08
USA 2 Jahre 2,60 2,58 0,70
USA 10 Jahre 2,86 2,84 0,45
Japan 2 Jahre -0,13 -0,14 0,01
Japan 10 Jahre 0,03 0,04 -0,02
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,50 69,46 +0,1% 0,04 +17,0%
Brent/ICE 73,14 72,58 +0,8% 0,56 +13,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.229,19 1.222,97 +0,5% +6,22 -5,7%
Silber (Spot) 15,47 15,32 +1,0% +0,15 -8,7%
Platin (Spot) 827,41 806,50 +2,6% +20,91 -11,0%
Kupfer-Future 2,74 2,69 +1,6% +0,04 -18,0%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/raz
(END) Dow Jones Newswires
July 20, 2018 10:17 ET (14:17 GMT)
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