08.01.2013 13:38:35

MÄRKTE EUROPA/Bessere Stimmung in der Eurozone treibt Börsen an

   Von Benjamin Krieger

   Die Stimmung in der europäischen Wirtschaft hat sich im Dezember etwas aufgehellt und stützt damit auch die Börsen. Der Dax hat am Mittag ins Plus gedreht, nachdem er zur Eröffnung im Tagestief um gut 30 Punkte nachgegeben hatte. Der deutsche Leitindex rückt um 0,2 Prozent auf 7.751 Punkte vor. Auch der Euro-Stoxx-50 kann anfängliche Verluste wettmachen und steigt um 0,5 Prozent auf 2.710 Zähler. Bis auf die Börse in Helsinki melden alle Handelsplätze leichte Kursgewinne.

   Der Index der Wirtschaftsstimmung in der Eurozone ist im Dezember auf 87 Punkte gestiegen von 85,7 im November. Damit hat der Index besser abgeschnitten als erwartet. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Anstieg auf 86,3 Punkte gerechnet. "Das ist der zweite Anstieg in Folge und der höchste Stand seit Juli vergangenen Jahres", merkt Annalisa Piazza vom Londoner Broker Newedge an. Getragen werde die leichte Aufhellung vor allem vom Dienstleistungsgewerbe.

   Ob die Kursgewinne über den Tag Bestand haben, dürfte sich jedoch erst am Mittwoch zeigen. Denn am Abend veröffentlicht der US-Aluminiumkonzern Alcoa die Ergebnisse für das vierte Quartal 2012 und den Ausblick auf das laufende Jahr. Die Aktie wurde am Vortag verkauft und verlor knapp zwei Prozent. Als größter Aluminiumproduzent der Welt gilt Alcoa als guter Indikator für die globale Konjunktur.

   Banken sind erneut ein Kauf

   Banken sind wie schon am Dienstag ein Kauf. Die Entscheidung der Bankenregulierer, den Geldhäusern für die Erfüllung der Anforderungen an die Liquidität mehr Zeit zu geben und sie zu lockern, treibt die Kurse weiter hoch. Vor allem die Papiere französischer Banken wie BNP Paribas, Credit Agricole und Societe Generale legen kräftig zu. Aber auch die Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank steigen um 1,7 bzw. 2,1 Prozent.

   Aktien der Versicherer werden dagegen von Abstufungen der Bank of America-Merrill Lynch im Aufwärtsdrang gebremst. Die Investmentbank hat mehrere Branchengrößen wie Hannover Rück, Munich Re, AXA und Standard Life abgestuft. Der Sektor stagniert daraufhin. Nach einem guten Jahr 2012 für die Branche fällt es den Analysten schwer, für 2013 weiteres Aufwärtspotenzial für die Kurse der Assekuranzen auszumachen.

   Überhaupt sorgen mangels Unternehmensnachrichten die Kommentare von Analysten für Bewegung und Börsenumsätze. So setzen sich die Aktien von Beiersdorf an die DAX-Spitze mit einem Kursgewinn von 2,7 Prozent, nachdem die Banken UBS und Nomura die Kursziele erhöht haben. Lanxess-Aktien geraten unter Druck, nachdem Main First sie auf "Underperform" abgestuft hat.

   In London ziehen Papiere von Vodafone um 2,6 Prozent an. Der CEO des US-Telekomanbieters Verizon erwägt eine Übernahme des 45-prozentigen Anteils von Vodafone am gemeinsam betriebenen Unternehmen Verizon Wireless. Die Bank Nomura hält jedoch aus steuerlichen Gründen und auf mittlere Sicht eine Fusion von Verizon und Vodafone für wahrscheinlicher.

   Neuer Chef sorgt bei Anglo American für Käufe

   Ein neuer CEO verhilft den Aktien des Bergwerksriesen Anglo American zu einem Kursplus von 2,4 Prozent. Mark Cutifani wechselt vom südafrikanischen Minenbetreiber AngloGold Ashanti zu Anglo American und ersetzt dort Cynthia Carroll, die im April von Bord geht. Cutifani hat AngloGold Ashanti erfolgreich umstrukturiert und das Geschäft weltweit ausgebaut.

   Für die größte Kurseuphorie sorgen die seit Tagen stark steigenden Aktien von SolarWorld. Seit Donnerstag ist die Aktie um rund 65 Prozent nach oben geschossen. Am Dienstag legen sie um acht Prozent zu. Investitionspläne des US-Investors Warren Buffett für die Solarbranche und die Aussicht auf EU-Strafzölle auf Solarmodule aus China treiben den Kurs nach oben.

   Ruhe herrscht dagegen am Devisenmarkt. Die großen Wechselkurse Euro/Dollar, Dollar/Yen und Euro/Yen bewegen sich kaum von der Stelle. Die Gemeinschaftswährung wird zum Dollar mit 1,3124 bezahlt, leicht unter dem Schlusskurs vom Dienstag. "Investoren scheinen sich vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag vornehm zurückzuhalten", vermutet ein Händler. In dieses Bild passt, dass auch am Euro-Rentenmarkt die Kurse auf der Stelle treten.

INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 2.708,89 +0,49% Stoxx-50 2.651,19 +0,38% DAX 7.746,76 +0,18% FTSE 6.081,56 +0,28% CAC 3.728,71 +0,65% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 143,18 +8

DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.10 Uhr Mo, 17.35 Uhr EUR/USD 1,3124 0,05% 1,3118 1,3104 EUR/JPY 114,8201 0,19% 114,6072 115,0199 EUR/CHF 1,2092 0,02% 1,2089 1,2089 USD/JPY 87,5050 0,15% 87,3745 87,7770 GBP/USD 1,6102 0,06% 1,6092 1,6084 Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   January 08, 2013 07:07 ET (12:07 GMT)

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Aktien in diesem Artikel

Anglo American PLC 30,39 5,48% Anglo American PLC
Beiersdorf AG 122,55 -0,49% Beiersdorf AG
BNP Paribas S.A. 56,65 0,51% BNP Paribas S.A.
Crédit Agricole S.A. (Credit Agricole) 12,65 0,68% Crédit Agricole S.A. (Credit Agricole)
Deutsche Bank AG 16,03 1,86% Deutsche Bank AG
Hannover Rück 247,10 0,24% Hannover Rück
LANXESS AG 23,59 -0,55% LANXESS AG
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re) 493,70 0,55% Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re)
Societe Generale (spons. ADRs) 4,90 1,66% Societe Generale  (spons. ADRs)
Talanx AG 79,90 1,27% Talanx AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 626,45 1,03%
TecDAX 3 429,57 0,96%
Dow Jones 44 910,65 0,42%
MDAX 26 320,47 0,36%
S&P 500 6 032,38 0,56%
STOXX 50 4 328,45 0,78%
EURO STOXX 50 4 804,40 0,96%
FTSE 100 8 287,30 0,07%
SMI 11 744,58 0,30%
SPI 15 672,48 0,45%
CAC 40 7 235,11 0,78%
EURO STOXX Banks 139,19 0,62%
EURO STOXX Insurance 423,90 0,81%
S&P 100 2 902,89 0,68%
EURONEXT 100 1 439,34 0,68%
FTSE Allshare 4 524,88 0,07%
Prime All Share 7 635,14 0,96%
HDAX 10 310,83 0,94%
CDAX 1 682,51 0,92%
DivDAX 184,01 0,62%
NYSE US 100 17 376,20 -0,02%
NYSE International 100 7 535,50 0,03%
EURO STOXX 498,81 0,74%
DivDAX 467,21 0,62%
ÖkoDAX 55,60 -0,68%
SLI 1 937,55 0,35%
Technology All Share 3 700,89 1,30%
SBF 120 5 486,23 0,70%
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