16.09.2019 09:54:48

MÄRKTE ASIEN/Stabil trotz steigender Ölpreise und schwacher China-Daten

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Trotz eines sprunghaften Anstiegs der Ölpreise infolge der Attacken auf Ölanlagen in Saudi-Arabien am Wochenende sowie schwacher chinesischer Konjunkturdaten zeigten sich die Aktienmärkte in Ostasien und Australien am Montag stabil. Lediglich in Hongkong ging es mit den andauernden Protesten kräftig nach unten, der Hang-Seng-Index verlor im späten Handel 1,1 Prozent. Auf dem chinesischen Festland schloss der Schanghai-Composite dagegen unverändert, die Börse in Sydney stieg um 0,1 Prozent - gestützt vor allem von Kursaufschlägen bei den Ölwerten. Der Kospi in Südkorea gewann 0,6 Prozent. In Tokio fand dagegen wegen eines Feiertages kein Handel statt.

Für die Angriffe machen die USA den Iran verantwortlich, was die ohnehin angespannten Beziehungen weiter belasten dürfte. Teheran wies die Anschuldigungen entschieden zurück.

Die Attacken sorgten für eine vorübergehende Einstellung der Ölproduktion an den beiden betroffenen Standorten von Aramco. Nach Angaben des saudiarabischen Energieministers war die Hälfte der gesamten Produktion des Konzerns betroffen, geschätzt 5,7 Millionen Barrel Rohöl pro Tag. Die Ölpreise schossen in der Folge in die Höhe - für WTI und Brent ging es um jeweils rund 8 Prozent nach oben, laut Factset die größten Tagesgewinne seit 2016. Zwischenzeitlich waren die Aufschläge noch wesentlich höher ausgefallen. Die USA haben eine Freigabe ihrer Ölreserven beschlossen, um die Lage am Ölmarkt zu stabilisieren.

Die steigenden Ölpreise könnten ein weiterer Belastungsfaktor für die globale Wirtschaft werden, die bereits unter dem Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie dem Brexit und der Konjunkturabkühlung in Europa leidet. Dazu kamen erneut schwache Daten aus China, wo die Industrieproduktion mit einem Plus von 4,4 Prozent im August klar unter der Prognose von plus 5,2 Prozent und auch unter der Zunahme des Vormonats geblieben ist.

Der chinesische Premierminister Li Keqiang hat eingeräumt, dass es "sehr schwierig" für die Wirtschaft des Landes sein wird, im aktuellen globalen Klima mit einer jährlichen Rate von 6 Prozent oder mehr zu wachsen. Bislang geht die Regierung von einem BIP-Wachstum zwischen 6 und 6,5 Prozent aus. Im zweiten Quartal lag das Wachstum bei 6,2 Prozent - die niedrigste Rate seit 27 Jahren.

Ölwerte legen kräftig zu

Für die Aktien von Ölunternehmen ging es mit den Entwicklungen in Saudi-Arabien durch die Bank kräftig nach oben. In Hongkong kletterten die Titel von CNOOC um 7,3 Prozent, in Sydney ging es für Oil Search um 6,5 Prozent nach oben, BHP legten um 3,2 Prozent zu und Woodside Petroleum um 4,3 Prozent. In Seoul zogen die Raffinerie-Werte den Gesamtmarkt nach oben. Für die Titel von SK Innovation und S-Oil ging es um 2,7 bzw 2,3 Prozent aufwärts.

Analysten rechnen kurzfristig mit deutlich steigenden Ölpreisen. Die Attacken dürften dazu führen, dass sich der Markt wieder verstärkt auf die Angebotsfrage fokussieren wird, so Daniel Hynes von ANZ. Er sieht den Brent-Preis bis auf 70 Dollar je Barrel steigen. Barclays hält es dagegen für unwahrscheinlich, dass es zu größeren Export-Ausfällen bei Öl aus Saudi-Arabien kommen wird. Das Land verfüge über Öl-Reserven von 188 Millionen Barrel sowie 97 Millionen Barrel in Raffinerie-Produkten. Dies dürfte den Bedarf von 35 Tagen abdecken, so Analyst Amarpreet Singh.

Der Drohnen-Angriff habe das Herz der saudiarabischen Ölproduktion getroffen, ergänzte ein Analyst. "Diese Attacken machen es schwieriger, die Produktionsstätten zu schützen, was einen Risikoaufschlag in den kommenden Wochen rechtfertigen dürfte", sagte Rohstoff-Analyst Giovanni Staunovo von UBS Wealth Management.

Bellamy's haussieren mit Übernahmeangebot

Bei den Einzelwerten schossen die Aktien von Bellamy's um 55 Prozent nach oben. Die China Mengniu Dairy will das australische Unternehmen für rund 1,5 Milliarden australische Dollar übernehmen. Das Gebot des Vertriebsunternehmens für Milchprodukte und Speiseeis markiert eine Prämie von rund 59 Prozent auf den jüngsten Schlusskurs.

Der chinesische Technologiekonzern Tencent und der Investor Hammer Capital wollen Bitauto übernehmen, einen Anbieter von Internetinhalten, Marketing- und Transaktionsdienstleistungen für die Auto-Industrie. Die Aktien von Bitauto stiegen an der Wall Street am Freitag um 8,7 Prozent, während es für Tencent in Hongkong zu Wochenbeginn um 1,8 Prozent nach unten ging.

Für die Papiere der Hong Kong Exchanges and Clearing Limited ging es 2,3 Prozent abwärts. Der Londoner Börsenbetreiber London Stock Exchange (LSE) will sich nicht von der Börse Hongkong übernehmen lassen. Das Board habe das 29,6 Milliarden Pfund schwere Angebot geprüft und einstimmig abgelehnt, teilte die LSE mit.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.673,50 +0,06% +18,19% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) FEIERTAG

Kospi (Seoul) 2.062,22 +0,64% +1,04% 08:00

Schanghai-Comp. 3.030,75 -0,02% +21,53% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 27.059,12 -1,11% +5,67% 10:00

Taiex (Taiwan) 10.898,13 +0,65% +12,04% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.210,18 -0,04% +4,65% 11:00

BSE (Mumbai) 37.266,25 -0,32% +2,79% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9:40 % YTD

EUR/USD 1,1078 +0,0% 1,1073 1,1097 -3,4%

EUR/JPY 119,48 +0,2% 119,22 119,86 -5,0%

EUR/GBP 0,8882 +0,2% 0,8861 0,8941 -1,3%

GBP/USD 1,2471 -0,2% 1,2497 1,2412 -2,1%

USD/JPY 107,85 +0,2% 107,68 108,01 -1,7%

USD/KRW 1183,91 +0,4% 1179,74 1177,09 +6,2%

USD/CNY 7,0727 -0,1% 7,0794 7,0794 +2,8%

USD/CNH 7,0656 +0,2% 7,0514 7,0368 +2,8%

USD/HKD 7,8217 -0,0% 7,8239 7,8239 -0,1%

AUD/USD 0,6878 +0,2% 0,6865 0,6871 -2,4%

NZD/USD 0,6386 +0,2% 0,6370 0,6399 -4,9%

Bitcoin

BTC/USD 10.300,50 +0,1% 10.293,38 10.304,50 +176,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 58,93 54,85 +7,4% 4,08 +22,7%

Brent/ICE 65,06 60,22 +8,0% 4,84 +17,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.503,86 1.488,92 +1,0% +14,95 +17,3%

Silber (Spot) 17,85 17,45 +2,3% +0,41 +15,2%

Platin (Spot) 954,45 951,11 +0,4% +3,34 +19,8%

Kupfer-Future 2,65 2,69 -1,3% -0,04 +0,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/cln

(END) Dow Jones Newswires

September 16, 2019 03:54 ET (07:54 GMT)

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