22.01.2019 10:37:46

MÄRKTE ASIEN/Konjunktursorgen und Huawei-Streit drücken Aktienkurse

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den Börsen in Ostasien und Australien haben am Dienstag die negativen Vorzeichen dominiert. Händler machten dafür wachsende Konjunkturskepsis verantwortlich, nachdem der Internationale Währungsfonds (IWF) die Prognosen für das Weltwirtschaftswachstum gesenkt hatte. Der IWF begründete dies mit dem Handelsstreit und steigenden Zinsen. Erst am Montag hatte China das schwächste Wachstum seit 1990 gemeldet, wenngleich es den Erwartungen entsprach.

Die chinesische Führung scheint allerdings nervös: Präsident Xi Jinping sah sich angesichts des schwächeren Wachstums in einem ungewöhnlichen Schritt gezwungen, die Notwendigkeit politischer Stabilität zu betonen, berichtet die Nachrichtenagentur Xinhua. In einer Rede vor hochrangigen Vertretern der Kommunistischen Partei Chinas warnte der chinesische Präsident demnach am Montag vor "schwarzen Schwänen" (unvorhersehbare Ereignisse, die zu Verwerfungen an den Finanzmärkten führen können) und "grauen Nashörnern" (latente Gefahren, die unterschätzt werden).

Die Partei müsse vermehrte Anstrengungen unternehmen, um größere "Risiken" abzuwenden. Sie sehe sich mit langwierigen und schwierigen "Prüfungen" konfrontiert was den langfristigen Machterhalt, Reformen und die wirtschaftliche Öffnung sowie eine marktorientierte Wirtschaft angehe, aber auch Entwicklungen außerhalb Chinas, zitiert Xinhua den Präsidenten.

Xi habe zwar schon früher ähnliche Warnungen ausgegeben, die ausdrückliche Erwähnung einer "ernsthaften Gefahr für den langfristigen Machterhalt" sei aber neu, kommentierte die Nachrichtenagentur Bloomberg die Worte des Präsidenten.

Unterdessen verschärft sich der Streit um Huawei. Die USA wollten formal die Auslieferung der Finanzchefin des chinesischen Telekommunikationsausrüsters beantragen, berichteten kanadische Medien. Huawei-CFO Meng Wanzhou war auf Betreiben der US-Behörden in Kanada verhaftet worden. Die USA werfen Huawei vor, gegen die Iran-Sanktionen verstoßen zu haben, und ermitteln inzwischen auch wegen des Verdachts auf Industriespionage. Den laufenden Verhandlungen im Handelsstreit dürfte das nicht zuträglich sein.

Streit um Huawei belastet chinesische Börsen

Die chinesischen Aktienmärkte führten die Verlierer in der Region an. In Schanghai gaben die Kurse im Schnitt um 1,2 Prozent nach, in Hongkong fiel der Hang-Seng-Index um 0,7 Prozent. An der Tokioter Börse verlor der Nikkei-225-Index 0,5 Prozent auf 20.623 Punkte. Der Aktienmarkt in Sydney verbuchte ein Minus von 0,5 Prozent.

In Seoul ging es um 0,3 Prozent nach unten. Die südkoreanische Wirtschaft wuchs im vierten Quartal des vergangenen Jahres zwar stärker als erwartet, doch war dies vor allem Wirtschaftsstimuli der Regierung zu verdanken. Beobachter zweifeln daher, dass sich ein Wachstum auf diesem Niveau wiederholen lässt, zumal das Land am Montag einen drastischen Rückgang seiner Exporte seit Jahresbeginn gemeldet hatte. 2018 wuchs die Wirtschaft um 2,7 Prozent nach 3,1 Prozent im Vorjahr. Es war das schwächste Wachstum seit sechs Jahren.

Unter den Einzelwerten verloren Tencent in Hongkong 1,7 Prozent. Unter den jüngst von Peking genehmigten Computerspielen war keines von Tencent. Verkauft wurden in Hongkong ferner die Smartphone-Zulieferer AAC und Sunny Optical, deren Kurse um 3,8 und 5,4 Prozent fielen. ZTE verbilligten sich um 3,8 Prozent.

Erneut kam es in Hongkong auch zu einem rätselhaften Absturz im Immobiliensektor. Die Aktie von Jiayuan, die schon am Donnerstag der vergangenen Woche abgesackt war, wurde am Dienstag ohne Angabe von Gründen vom Handel ausgesetzt, nachdem sie um gut 22 Prozent auf 3,71 Hongkong-Dollar gefallen war. Anfang des Monats kostete die Aktie noch etwa 15 Hongkong-Dollar, ehe am Markt Zweifel aufkamen, dass das Unternehmen seine Schulden bedienen könne.

Für Petrochina ging es um 3,3 Prozent nach unten, nachdem der Ölkonzern am Montag nach Börsenschluss für das vierte Quartal enttäuschende Zahlen vorgelegt hatte. CNOOC verloren 1,8 Prozent.

Auch die australische Oil Search hatte mit Umsatz und Förderung im vierten Quartal die Erwartungen verfehlt. Die Aktie büßte in Sydney 2,8 Prozent ein. BHP Billiton reagierten mit einem Minus von 1,3 Prozent auf die Produktionszahlen des Bergbaukonzerns.

Fallende Ölpreise hätten die Aktien der Energiebranche in Asien zusätzlich belastet, sagten Marktteilnehmer. Sie verwiesen auf Äußerungen des südsudanesischen Ölministers, wonach die Ölförderung in dem Land seit dem Friedensabkommen im vergangenen Jahr um mindestens 34 Prozent gestiegen ist. Der Preis für ein Barrel der global gehandelten Sorte Brent sank um 1 Prozent auf 62,12 Dollar.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.858,80 -0,54% +3,76% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 20.622,91 -0,47% +3,04% 07:00

Kospi (Seoul) 2.117,77 -0,32% +3,76% 07:00

Schanghai-Comp. 2.579,70 -1,18% +3,44% 08:00

Hang-Seng (Hongk.) 26.954,94 -0,70% +5,11% 09:00

Taiex (Taiwan) 9.894,66 +0,05% +1,72% 06:30

Straits-Times (Sing.) 3.196,63 -0,74% +5,07% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.702,12 +0,59% +0,10% 10:00

BSE (Mumbai) 36.303,66 -0,75% +0,14% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 8.45 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1360 -0,1% 1,1370 1,1383 -0,9%

EUR/JPY 124,33 -0,3% 124,66 124,71 -1,1%

EUR/GBP 0,8811 -0,1% 0,8816 0,8847 -2,1%

GBP/USD 1,2893 -0,0% 1,2897 1,2867 +1,2%

USD/JPY 109,46 -0,2% 109,64 109,55 -0,2%

USD/KRW 1131,92 -0,2% 1133,90 1127,46 +1,6%

USD/CNY 6,8076 +0,1% 6,7980 6,7894 -1,0%

USD/CNH 6,8152 +0,2% 6,8018 6,7978 -0,8%

USD/HKD 7,8461 +0,0% 7,8453 7,8451 +0,2%

AUD/USD 0,7128 -0,4% 0,7157 0,7169 +1,2%

NZD/USD 0,6715 -0,2% 0,6730 0,6733 +0,0%

Bitcoin

BTC/USD 3.526,27 -0,0% 3.527,75 3.531,75 -5,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 53,38 53,90 -0,8% -0,42 +17,6%

Brent/ICE 62,12 62,74 -1,0% -0,62 +14,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.284,40 1.280,28 +0,3% +4,12 +0,1%

Silber (Spot) 15,32 15,27 +0,4% +0,05 -1,1%

Platin (Spot) 793,50 796,00 -0,3% -2,50 -0,4%

Kupfer-Future 2,68 2,68 -1,6% -0,04 +1,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/apo

(END) Dow Jones Newswires

January 22, 2019 04:37 ET (09:37 GMT)

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