20.12.2018 09:35:44

MÄRKTE ASIEN/Anleger von US-Notenbank enttäuscht - Tokio Tagesverlierer

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Vor dem Hintergrund der vierten Zinserhöhung der US-Notenbank in diesem Jahr und vor allem des weniger taubenhaft als erhofft ausgefallenen Zinsausblicks haben sich die ostasiatischen Aktienmärkte am Donnerstag mit zum Teil deutlichen Abgaben gezeigt. Zuvor hatten bereits die US-Börsen mit kräftigen Abgaben reagiert. Steigende Zinsen schmälern tendenziell die Attraktivität von Aktien und erhöhen die Kosten der Unternehmensfinanzierung.

In Tokio knickte der Nikkei-Index um 2,8 Prozent auf 20.392 Punkte ein, den tiefsten Stand seit September 2017. Die japanische Notenbank hat wie erwartet ihr Geldpolitik unverändert gelassen und sorgte ihrerseits für keine Impulse. Der kurzfristige Leitzins bleibt angesichts der anhaltend niedrigen Inflation bei minus 0,1 Prozent, die Zielrendite für zehnjährige Staatsanleihen bei nahe 0 Prozent.

Der Yen zog kräftig an und belastet damit zusätzlich die Aktienkurse. Der Dollar fiel auf 112,05 Yen von 112,42 am Vorabend, zeigte aber auch gegenüber andere Währungen Schwäche.

Wie allgemein erwartet, beschlossen die US-Währungshüter, den Leitzins um 25 Basispunkte zu erhöhen. In den Zinsprojektionen für 2019 sind nun allerdings nicht mehr drei Erhöhungen enthalten, sondern nur noch zwei. Jedoch hatten Marktteilnehmer spekuliert, dass sich die Fed etwas deutlicher von ihrer bisherigen Politik der graduellen Zinserhöhungen abwenden und nur noch eine Erhöhung in Aussicht stellen würde, weil die Sorge um die weltweite Konjunktur zunimmt. Hinzu kam, dass Fed-Chef Jerome Powell eine moderatere Wirtschaftsentwicklung 2019 erwartet.

Stützungsprogamm aus Peking hilft kaum

In Hongkong gab der Hang-Seng-Index um 1,1 Prozent nach. Die Hongkonger Währungsbehörde hat wie üblich die Zinserhöhung in den USA nachvollzogen, weil der Hongkong-Dollar an den US-Dollar gekoppelt ist. Der Schanghai-Composite verlor 0,5 Prozent auf 2.537 Punkte. Etwas Unterstützung kam hier von Nachrichten, dass die USA und Peking im Januar weiter im Handelsstreit verhandeln wollen und davon, dass Peking ein 100 Milliarden-Yuan-Kreditprogramm (ca. 15 Milliarden Dollar) zur Unterstützung von Unternehmen angekündigt hat.

Finanzanalysten sehen die "gezielte Lockerung" als Zeichen dafür, dass die politischen Entscheidungsträger das Wirtschaftswachstum stützen wollen, ohne einen Anstieg der Staatsverschuldung anzuheizen.

"Es fühle sich an, als stünden wir bei der Risikoeinschätzung für Asien für 2019 wieder ganz am Anfang", so Stephen Innes, Leiter des Asien-Handels bei Oanda. Die Risikostimmung stehe zwischen einer konjunkturdatenabhängig agierenden US-Notenbank und einem sehr ungewissen Ausblick auf mögliche wirtschaftliche Stimuli Pekings. Über allem stehe zudem das 90-tägige Moratorium im Handelskonflikt zwischen den USA und China.

Ölpreise fallen weiter

Die Ölpreise setzten ihre Abwärtstendenz fort, belastet von den Konjunkturprognosen der US-Notenbank. Das verstärkte die Sorge, dass die von der Opec und Russland angekündigten Förderkürzungen nicht ausreichen werden, um ein Überangebot zu unterbinden. Die global gehandelte europäische Referenzsorte Brent gab 1,6 Prozent auf 56,31 Dollar je Barrel nach.

Im Ölsektor gaben in Sydney Woodside und Oil Search 1,7 bzw. 1,2 Prozent ab. Rohstoffwerte verloren im Schnitt 3 Prozent. In Hongkong ging es für CNOOC um 1,5 Prozent abwärts und Petrochina gaben 1,8 Prozent nach.

Unter den Einzelwerten stiegen die Aktien des Mobilfunkunternehmens Softbank Corp nach dem schlechten Börsendebüt am Vortag um 1,1 Prozent. Der Kurs war am Mittwoch gegenüber dem Ausgabepreis um 15 Prozent eingebrochen. Für die Muttergesellschaft Softbank Group ging es hingegen um weitere 4,7 Prozent nach unten.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.505,80 -1,34% -9,22% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 20.392,58 -2,84% -10,42% 07:00

Kospi (Seoul) 2.060,12 -0,90% -16,51% 07:00

Schanghai-Comp. 2.536,27 -0,52% -23,33% 08:00

Hang-Seng (Hongk.) 25.615,85 -0,94% -13,62% 09:00

Taiex (Taiwan) 9.674,52 -1,11% -9,10% 06:30

Straits-Times (Sing.) 3.041,83 -0,55% -10,12% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.649,17 -0,39% -7,86% 10:00

BSE (Mumbai) 36.374,23 -0,38% +7,58% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:14 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1429 +0,4% 1,1387 1,1397 -4,9%

EUR/JPY 127,84 -0,1% 127,93 128,09 -5,5%

EUR/GBP 0,9026 +0,1% 0,9018 0,8999 +1,5%

GBP/USD 1,2662 +0,3% 1,2619 1,2663 -6,4%

USD/JPY 111,86 -0,5% 112,42 112,39 -0,7%

USD/KRW 1125,44 -0,4% 1129,80 1125,15 +5,4%

USD/CNY 6,8978 +0,1% 6,8922 6,8968 +6,0%

USD/CNH 6,9024 +0,0% 6,9015 6,8962 +6,0%

USD/HKD 7,8286 +0,0% 7,8266 7,8245 +0,2%

AUD/USD 0,7110 -0,1% 0,7118 0,7195 -9,1%

NZD/USD 0,6742 -0,6% 0,6779 0,6864 -5,0%

Bitcoin

BTC/USD 4.000,00 +7,8% 3709,4900 3.716,88 -72,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 46,68 48,17 -3,1% -1,49 -18,7%

Brent/ICE 56,06 57,24 -2,1% -1,18 -11,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.250,10 1.243,10 +0,6% +7,00 -4,1%

Silber (Spot) 14,65 14,60 +0,3% +0,05 -13,5%

Platin (Spot) 789,40 785,50 +0,5% +3,90 -15,1%

Kupfer-Future 2,67 2,72 -1,8% -0,05 -20,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/gos

(END) Dow Jones Newswires

December 20, 2018 03:36 ET (08:36 GMT)

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