26.04.2018 09:56:46

MÄRKTE ASIEN/Abgaben in China - Deutliches Plus in Seoul

Von Thomas Rossmann

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Keine einheitliche Tendenz zeigte sich am Donnerstag an den Börsen in Ostasien. Übergeordnet belastete die über die psychologisch wichtige Marke von 3,00 Prozent gestiegene Rendite der zehnjährigen US-Anleihen. Dies verhinderte an der Wall Street am Vortag trotz vielfach überzeugender Quartalsausweise von US-Unternehmen eine kräftigere Erholung. Daneben sind die Blicke auch auf die Berichtssaison in Asien gerichtet, die langsam an Fahrt gewinnt.

An der Börse in Seoul legte der Kospi nach zuletzt vier Handelstagen mit Abgaben um 1,1 Prozent zu. Im Blickpunkt stand die Aktie von Index-Schwergewicht Samsung, die um 3,5 Prozent zulegte. Der Konzern lieferte starke Ergebnisse für das erste Quartal. Der Absatz von Speicherchips bescherte Samsung das vierte Mal in Folge einen Rekord beim operativen Gewinn. Im Vergleich zum Vorjahr wurde dieser um 58 Prozent gesteigert und landete damit auf einem Allzeithoch.

Allerdings fragten sich die Anleger, wie lange der größte Smartphone-Hersteller der Welt sein Tempo beibehalten kann. Zudem haben die Investoren noch die jüngsten negativen Aussagen von Taiwan Semiconductor und Hynix im Gedächtnis. Diese hatten sich negativ zu den Aussichten für die Speicherchip-Nachfrage gezeigt. Samsung erwartet für das laufende Quartal derweil aber ein weiterhin starkes Speicherchipgeschäft. Hynix sprangen in Taipeh um 5 Prozent nach oben, Taiwan Semiconductor verloren dagegen 1,3 Prozent.

Schwacher Yen schiebt Börse in Tokio an

In Tokio ging es für den Nikkei-225 um 0,5 Prozent auf 22.320 Punkte aufwärts. Hier stützte vor allem der schwächere Yen. Der Dollar kostete 109,30 Yen und konnte damit seine Gewinne vom Vortag noch leicht ausbauen. Dies stützte vor allem die exportabhängigen Werte. So stiegen Sony um 0,6 Prozent, Mazda Motor verbesserten sich um 1,0 Prozent.

In Sydney, wo am Vortag wegen eines Feiertages kein Handel stattfand, zeigte sich der S&P/ASX-200 mit einer leicht negativen Tendenz.

'Technologie-Sorgen' belasten Börsen in Schanghai und Hongkong

In China ging es mit den Kursen deutlicher nach unten. Der Schanghai-Composite fiel um 1,4 Prozent auf 3.076 Punkte zurück, der Hang-Seng-Index verzeichnete im späten Handel einen Abschlag von 1,3 Prozent. Am Vortag hatte noch die Hoffnung auf wirtschaftsfreundliche Reformen die Märkte beflügelt. Der Staatsrat hatte zusätzliche Steuererleichterungen zur Unterstützung von High-Tech-Unternehmen, Start-ups und Kleinunternehmen vorgestellt. Ivan Ip, Marktstratege bei UOB Kay Hian, verwies aber auf die Sorgen der Investoren, dass sich der Handelsstreit mit den USA auf den chinesischen Tech-Bereich ausweiten könnte.

Auslöser der Befürchtungen sind die jüngsten Maßnahmen der US-Regierung. So wurde US-Firmen in der vergangenen Woche verboten, Produkte an den chinesischen Telekommunikationsausrüster ZTE zu verkaufen, weil ZTE im vergangenen Jahr eine Einigung mit den US-Behörden im Zusammenhang mit Sanktionen gegen Nordkorea und Iran unterlaufen hat. "Die Anleger haben die Sorge, dass ZTE nur das erste von vielen Unternehmen ist, welches von den Maßnahmen betroffen sein könnte", ergänzte Ip.

Auch in Hongkong standen vor allem die Technologie-Werte unter Druck. Für die Aktien des Smartphone-Herstellers AAC Technologies ging es im späten Geschäft um 3,3 Prozent nach unten. Die Papiere von Sunny Optical verloren 7,1 Prozent.

Händler verwiesen als Stimmungsbremser zudem auf die langsamer wachsenden Gewinne der im staatlichen Besitz befindlichen Unternehmen im März. Deren Erträge legten zwar um 17 Prozent zu, blieben damit allerdings unter der Zunahme von 25 Prozent im Januar und Februar.

Canon fallen nach Zahlen zurück

Für die Canon-Aktie ging es in Tokio um 0,6 Prozent abwärts. Das Unternehmen hat vor allem dank der guten Entwicklung bei Maschinen zur Herstellung von Speicherchips im ersten Quartal einen Anstieg des Gewinns um 4 Prozent verzeichnet. Dagegen lief es bei Kameras und Büro-Maschinen erneut nicht überzeugend. So fiel der Umsatz bei digitalen Kameras um 8 Prozent. Noch schlechter lief es im Medizin-Bereich, wo der Umsatz um 11 Prozent zurückging. Den Ausblick bestätigte Canon.

Analysten haben allerdings vor allem bei Büro-Maschinen, die zuletzt für 46 Prozent des Jahresumsatzes sorgten, Zweifel an den Aussichten angesichts eines schrumpfenden Markts. Canon prognostiziert hier für dieses Jahr eine Steigerung des operativen Ergebnisses um rund 30 Prozent.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.912,00 -0,16% -2,52% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 22.319,61 +0,47% -1,96% 08:00

Kospi (Seoul) 2.475,64 +1,10% +0,33% 08:00

Schanghai-Comp. 3.075,85 -1,35% -7,02% 09:00

Shenzhen A-Aktien 1.857,07 -1,86% -4,74% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 29.931,95 -1,31% +1,44% 10:00

Taiex (Taiwan) 10.488,58 -0,68% -1,45% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.562,65 -0,15% +4,85% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.848,87 -0,17% +3,07% 11:00

BSE (Mumbai) 34.551,58 +0,15% +2,19% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:53 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2168 +0,0% 1,2163 1,2192 +1,3%

EUR/JPY 133,00 -0,0% 133,06 133,10 -1,7%

EUR/GBP 0,8735 +0,1% 0,8729 0,8742 -1,8%

GBP/USD 1,3930 -0,0% 1,3933 1,3947 +3,0%

USD/JPY 109,30 -0,1% 109,40 109,17 -2,9%

USD/KRW 1079,73 -0,2% 1082,42 1082,31 +1,2%

USD/CNY 6,3228 -0,1% 6,3266 6,3200 -2,8%

USD/CNH 6,3213 -0,0% 6,3225 6,3187 -3,0%

USD/HKD 7,8476 +0,0% 7,8465 7,8485 +0,4%

AUD/USD 0,7564 -0,1% 0,7568 0,7572 -3,3%

NZD/USD 0,7060 -0,1% 0,7068 0,7081 -0,6%

Bitcoin

BTC/USD 8.843,09 -3,2% 9.138,63 9.456,99 -35,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 68,15 68,05 +0,1% 0,10 +13,5%

Brent/ICE 74,23 74,00 +0,3% 0,23 +13,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.325,13 1.323,15 +0,2% +1,99 +1,7%

Silber (Spot) 16,60 16,55 +0,3% +0,05 -2,0%

Platin (Spot) 910,50 909,50 +0,1% +1,00 -2,0%

Kupfer-Future 3,12 3,13 -0,4% -0,01 -5,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/smh

(END) Dow Jones Newswires

April 26, 2018 03:57 ET (07:57 GMT)

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