15.12.2013 14:34:58

LVZ: General a.D. Kujat: von der Leyen muss sich vor Sechs-Monats-Krankheit der Besserwisserei hüten / de Maiziere "war eine Enttäuschung"

Leipzig (ots) - Der frühere ranghöchste Bundeswehrgeneral, Harald Kujat, hat die designierte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen vor der Sechs-Monats-Neigung aller bisherigen Wehrminister gewarnt. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) sagte Kujat: "Im Verteidigungsministerium, mit seinen komplexen Strukturen, mit seinem komplizierten Rüstungsbereich, mit der schwierigen Einsatzwirklichkeit, scheitert man zwingend, wenn man meint, nach sechs Monaten wisse man bereits alles besser." Frau von der Leyen könne ganz sicher mit sehr viel gutem Willen bei den Soldaten rechnen. "Sie muss sich aber vor der Neigung zur raschen Besserwisserei hüten." Die Erfahrung zeige, viele Minister seien im ersten halben Jahr voll auf Empfang eingerichtet. "Aber nach sechs Monaten neigen Minister dazu, nicht nur alles zu wissen, sondern auch alles zu können und vor allem, es noch besser zu können und zu wissen." Auf die Frage, ob Frau von der Leyen damit fertig werden könne, meinte Kujat: "Ich würde da mit Radio Eriwan antworten: Im Prinzip ja." Kujat befürchtet zudem einen bereits bekannten Reflex bei Ministern, der darin bestehe, die jeweils laufende Bundeswehrreform umzubauen. "Das dient nicht zuletzt auch der eigenen Reputation. Wenn auch Frau von der Leyen so antreten sollte, mit dem Willen zum Schnitt bei der laufenden Reform, ginge das wieder schief." Das Risiko sei groß, da auch die SPD Anpassungen der laufenden Reform lautstark gefordert habe. "Wenn beides zusammenkommt wären wir auf der schiefen Ebene, die irgendwo im Nirwana endet", so Kujat. Dessen Fazit über den bisherigen Amtsinhaber, Thomas de Maizière (CDU), fällt kurz und knapp aus: "Ich muss sagen, er war eine Enttäuschung. Es bestand eine enorme Diskrepanz zu den großen Vorschusslorbeeren, die er bei Amtsantritt erhielt, und seinen tatsächlichen Leistungen."

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