06.08.2013 18:59:32
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
+++++ FINANZMARKT USA +++++
An der Wall Street gibt die Geldpolitik den Takt an. Die immer näher rückende Reduzierung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank sorgt an den Aktienmärkten für deutliche Verluste. Nach dem Präsidenten der Fed in Dallas, Richard Fisher, hat mit Dennis Lockhart nun ein weiterer Notenbanker eine Absenkung der Bondkäufe durch die Fed bereits Anfang September ins Spiel gebracht. Der S&P-500 rutscht unter die Marke von 1.700 Punkte, bei der Analysten bislang eine wichtige technische Unterstützung gesehen haben. Tagesverlierer sind im Dow-Jones-Index die Papiere von IBM. Belastet von einer Abstufung auf "Underperform" durch Credit Suisse verlieren die Aktien 2,3 Prozent. Gesucht sind dagegen die Papiere der Washington Post. Nachdem der Amazon-CEO Jeff Bezos die Tageszeitung auf eigene Rechnung erworben hat, gewinnen die Papiere 4,3 Prozent.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen (Prognose Gewinn/Aktie in Klammern):
22:15 Walt Disney Co, Ergebnis 3Q
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Erst vermiesten Gewinnwarnungen von Lanxess, K+S und Salzgitter die Börsenstimmung. Am Nachmittag goss der Fed-Gouverneur Dennis Lockhart Öl ins Feuer. Der Präsident der Notenbank von Atlanta sagte, die Fed könne im September aus den Wertpapierkäufen aussteigen. Der Dax verlor deutlich mehr Federn als andere europäischen Börsenindizes. Das war Händlern zufolge kein Wunder nach den Gewinnwarnungen gleich dreier deutscher Blue-Chips. Nach dem zweiten Quartal hat der Chemiekonzern Lanxess das Gewinnziel für 2013 von 1 Milliarde Euro auf 700 bis 800 Millionen Euro nach unten geschraubt. Die Aktie verlor 4,3 Prozent. Noch schlimmer traf es K+S. Der Produzent von Kalium- und Magnesiumsalzen wird weder in diesem noch im nächsten Jahr den Gewinn steigern können. Das drückte die Aktie, die in den vergangenen fünf Tagen bereits um mehr als ein Drittel eingebrochen war, um weitere 8,1 Prozent. Für Ungemach für den gesamten Rohstoff- und Stahlsektor sorgte die Salzgitter AG. Nach der zweiten Gewinnwarnung in diesem Jahr brach die Aktie um 12,2 Prozent ein. Angesichts einer schwachen Stahlnachfrage und hoher Abschreibungen rechnet der MDAX-Konzern 2013 mit einem Verlust von 400 Millionen Euro. Der Rohstoffsektor fiel daraufhin um 2,6 Prozent.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.28 Uhr Mo, 17.52 Uhr EUR/USD 1,3290 0,31% 1,3249 1,3259 EUR/JPY 129,9561 -0,38% 130,4519 130,6980 EUR/CHF 1,2318 0,05% 1,2312 1,2331 USD/JPY 97,7800 -0,69% 98,4615 98,5515 GBP/USD 1,5354 0,13% 1,5334 1,5346+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Negative Vorgaben aus den USA dämpften die Stimmung an den meisten ostasiatischen Aktienbörsen. An der Wall Street hatte der überraschend gut ausgefallene Einkaufsmanagerindex (ISM) für den Dienstleistungssektor Befürchtungen geweckt, dass die US-Notenbank die geldpolitischen Zügel möglicherweise doch schon im September wieder strafft und nicht erst später im Jahr. Da half es auch nicht, dass die australische Notenbank (RBA) ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf das Rekordtief von 2,50 Prozent senkte. Der Schritt kam nicht überraschend. Am Devisenmarkt legte der Australische Dollar gleichwohl zu. In Hongkong zog Indexschwergewicht HSBC mit einem Minus von rund 5 Prozent den Leitindex HSI deutlich nach unten. Die Bank hatte am Montag nach Börsenschluss in Hongkong enttäuschende Halbjahrszahlen veröffentlicht. In Schanghai drehte der Markt im Verlauf ins Plus. Hier wirkten die ermutigenden Daten zum Dienstleistungssektor vom Wochenende nach. Auch positiv klingende Aussagen aus dem Maschinenbau sorgten für Kauflaune. In Tokio fanden die Aktienkurse in positives Terrain, nachdem der Dollar im Tagesverlauf die Marke von 98 Yen zurückerobert hatte. Sony (-4,6 Prozent) hat den Vorschlag des US-Hedgefonds Daniel Loeb wohl endgültig abgelehnt, einen Teil des Unterhaltungsgeschäfts an die Börse zu bringen. Toshiba (+1,6 Prozent) will laut einem Medienbericht im Rahmen eines Gemeinschaftsunternehmens mit SanDisk aus den USA ein Werk errichten, in dem NAND-Flash-Speicher hergestellt werden sollen. Samsung Electronics ermäßigten sich in Seoul um 1,6 Prozent. Am Freitag entscheidet in den USA die International Trade Commission über ein mögliches Einfuhrverbot für einige Galaxy-Mobiltelefonmodelle des südkoreanischen Herstellers.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
K+S stürzt nach Gewinnwarnung weiter ab
Für den ins Trudeln geratenen Düngemittel- und Salzkonzern K+S gibt es an der Börse auch am Dienstag kein Halten. Die Talfahrt der Aktie verschärfte sich nach der Gewinnwarnung erneut. Der Kasseler DAX-Konzern kassierte seine Jahresprognose für dieses und das kommende Jahr.
Moody's ändert Ausblick für Fresenius SE auf positiv
Moody's ist für die Bonität des Gesundheitskonzerns Fresenius zuversichtlich gestimmt: Die Ratingagentur hat ihren Ausblick für das Corporate-Family-Rating (CFR) Ba1 und das Rating der Ausfallwahrscheinlichkeit (Propability of Default) Ba1-PD der Fresenius SE auf positiv von stabil angehoben.
Letzte Solarworld-Gläubiger bewilligen Rettungsplan
Dem größten deutschen Solartechnikhersteller Solarworld fehlt für die eigene Rettung nur noch die Zustimmung der Aktionäre: Am Dienstag haben die letzten Gläubiger des Unternehmens den Sanierungsplan von Solarworld-Gründer Frank Asbeck bewilligt.
Airbus überholt Boeing im Juli bei Auftragseingängen
Der Flugzeugbauer Airbus hat den Konkurrenten Boeing beim Auftragseingang überholt: Dank eines Großauftrags der Billigairline easyJet buchte Airbus in den ersten sieben Monaten des Jahres mehr Bestellungen für Verkehrsflugzeuge als der Erzrivale aus den USA.
SocGen muss in Frankreich eine halbe Million Euro Strafe zahlen
Die französische Bank Societe Generale (SocGen) muss wegen einer lückenhaften Wirtschaftsprüfung in ihrer Vermögensverwaltung eine halbe Million Euro Strafe Zahlen. Frankreichs Finanzmarktaufsicht belegte Frankreichs drittgrößte Bank nach Vermögenswerten mit dem Bußgeld.
UniCredit verdoppelt Quartalsgewinn und übertrifft Prognosen
Die italienische Bank UniCredit hat ihren Gewinn im zweiten Quartal mehr als verdoppelt und damit die Markterwartungen übertroffen. Italiens größte Bank nach Vermögen profitierte vor allem von niedrigeren Rückstellungen und einem höheren Handelsergebnis. Der Nettogewinn stieg auf 361 Millionen von 169 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
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August 06, 2013 12:28 ET (16:28 GMT)
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