Dow Jones
15.12.2015 18:35:46
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
******************************************************************** Noch rund 26 Stunden bis zur Bekanntgabe der US-Zinsentscheidung am 16. Dezember.
An den Finanzmärkten wird mehrheitlich damit gerechnet, dass die US-Notenbank die Zinsen anhebt. Zuletzt wurden die US-Zinsen am 29. Juni 2006 erhöht - damals um 25 Basispunkte auf 5,25 Prozent. Die letzte Zinsänderung fand am 16. Dezember 2008 statt, als der Fed-Funds-Zielsatz auf das aktuelle Niveau von 0,00 bis 0,25 Prozent gesenkt wurde.
******************************************************************** Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires: === +++++ MÄRKTE AKTUELL (18.04 Uhr) +++++ INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.241,51 +3,26% Stoxx-50 3.051,09 +3,05% DAX 10.450,38 +3,07% FTSE 6.017,79 +2,45% CAC 4.614,40 +3,16% DJIA 17.559,31 +1,10% S&P-500 2.044,82 +1,13% Nasdaq-Comp. 4.999,79 +0,96% Nasdaq-100 4.611,45 +0,90% Nikkei-225 18.565,90 -1,68% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 157,79% -82+++++ FINANZMARKT USA +++++
Die vom Start weg gute Stimmung an den US-Börsen hat zum Mittag weiter Bestand. Während die am Mittwoch mehrheitlich erwartete erste Zinserhöhung in den USA seit fast zehn Jahren ihren Schrecken verloren zu haben scheint, macht die fortgesetzte leichte Erholung der Ölpreise Anleger mutig. Hinzu kommt die Spekulation, dass es nach der Zinserhöhung nur sehr langsam und allmählich weiter aufwärts gehen dürfte mit den US-Leitzinsen. Verbraucherpreise und Empire State Index bekräftigeten, dass der Bedarf an Zinserhöhungen in den USA nur gering sei, kommentiert ein Händler frische Daten. Am Devisenmarkt fällt der Euro am Tag vor der US-Zinserhöhung deutlich zurück. Fondsverwalter sähen nur in einem Ende des noch nicht einmal begonnenen Zinserhöhungszyklus in den USA einen Grund für ein Ende der Dollar-Stärke, heißt es. Das zinslose gehaltene Gold ist in diesem Umfeld weiterhin nicht gefragt. Am US-Rentenmarkt fallen die Notierungen. Mit steigenden Zinsen verlieren die umlaufenden Papiere an Attraktivität. Am US-Markt für Hochzinsanleihen bleibt die Spannung hoch. Am Markt ist von Schwierigkeiten bei einzelnen Fonds die Rede vor dem Hintergrund von Problemen in der Ölbranche angesichts des Ölpreisverfalls. Qualcomm ziehen um 2,5 Prozent an. Der Halbleiterkonzern hat seinen Ausblick erhöht. 3M stürzen dagegen nach einer Gewinnwarnung um über 4 Prozent ab. Apple geben 0,3 Prozent ab. Der schier endlose Patentstreit mit dem Erzrivalen Samsung geht in eine neue Runde. Lumber Liquidators schießen um 22,1 Prozent in die Höhe, nachdem ein bekannter Leerverkäufer seine negative Sicht auf die Aktie aufgegeben hat.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
Keine Termine mehr angekündigt.
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Gestützt wurde die Stimmung von einem überraschenden Anstieg des ZEW-Konjunkturindex. Zudem legte der Ölpreis wieder zu und minderte so etwas die Sorgen vor Kreditausfällen in der Ölindustrie. Deshalb half das den Kursen über die Ölindustrie hinaus. Der Index der europäischen Öl-Aktien legte um 3,9 Prozent zu, der Index der Bankaktien um 3,7 Prozent und der Index der Automobilwerte um 3,1 Prozent. Weiter angetrieben wurden die Kurse am Nachmittag von neuen US-Konjunkturdaten. Der Bedarf an Zinserhöhungen in den USA sei nur gering, so die Interpretation der Daten. Die Preise steigen nur moderat, der Empire State Manufacturing hat sich zwar etwas besser entwickelt als erwartet, liegt aber immer noch im Minus. Die Sitzung der Fed mit der erwarteten Leitzinserhöhung dürfte zur Wochenmitte den Handel prägen. Das Ergebnis wird am Mittwochabend bekannt gegeben. An den Märkten wird die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank erstmals seit fast zehn Jahren die Leitzinsen erhöht, mit 80 Prozent eingepreist. Deutsche Post gewannen 4,7 Prozent, nachdem Goldman Sachs die Aktien auf "Conviction Buy" genommen hatte. Auf der Überholspur lagen auch die Automobilaktien. Hier stiegen Daimler um 3,5 Prozent, BMW um 3,0 Prozent und VW um 1,7 Prozent. Wie die Herstellervereinigung ACEA berichtete, sprang der Automobilabsatz in der EU und den Ländern der europäischen Freihandelszone im November um 13,7 Prozent nach oben.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.45 Uhr Mo, 17.30 Uhr EUR/USD 1,0926 -1,16% 1,1054 1,1041 EUR/JPY 132,87 -0,36% 133,34 132,90 EUR/CHF 1,0818 -0,21% 1,0841 1,0817 USD/JPY 121,61 0,81% 120,63 120,37 GBP/USD 1,5054 -0,75% 1,5168 1,5136+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Nachdem der Ölpreis am Vortag wieder etwas Boden gut gemacht hatte, haben auch die meisten Börsen Stabilisierungsansätze gezeigt. Zusätzliche Unterstützung erfuhren sie von positiven US-Vorgaben. Allerdings war vor der Bekanntgabe des Fed-Zinsentscheids am Mittwoch auch Zurückhaltung zu spüren. In dem insgesamt leicht positiven Umfeld fiel Tokio erneut mit kräftigen Abgaben auf. Verkauft wurden vor allem Exportwerte, die unter dem festeren Yen litten. In Schanghai sanken die Kurse. Allerdings hatten die chinesischen Aktien am Vortag ein sattes Plus verbucht. An der Börse in Sydney konnten Energiewerte anfängliche Gewinne nicht halten. Verkauft wurden ferner Aktien von Banken und rohstoffnahen Unternehmen. Macquarie hatte die Kursziele für viele australische Bergbaukonzerne gesenkt, darunter die Ziele für BHP und Rio Tinto. BHP verbilligten sich um 2 Prozent und Rio Tinto um 1 Prozent. Übernahmen waren das zentrale Thema auf Taiwan, die Börse legte leicht zu. Inotera verteuerten sich um das Tagesmaximum von 10 Prozent. Wettbewerber Micron will das Unternehmen kaufen. Siliconware stiegen ebenfalls um das Tagesmaximum, nachdem Advanced Semiconductor eine Gegenofferte zum Gebot von Tsinghua Unisplendour für Siliconware vorgelegt hatte. In der ganzen Region standen Aktien von Apple-Zulieferern unter Druck, nachdem sich Morgan Stanley kritisch zu den Absatz-Aussichten des Iphones geäußert hatte. Besser als der Markt hielten sich in Tokio Toshiba. Das Unternehmen plant laut einem Bericht umfangreiche Stellenstreichungen.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR +++++
Stadtwerke einigen sich mit RWE auf Ausstieg aus Kraftwerk
Ein Stadtwerkeverbund hat sich nach langen Verhandlungen mit RWE über den Ausstieg aus dem Steinkohlekraftwerk Westfalen geeinigt. Die Gruppe aus 23 Stadtwerken, die rund 23 Prozent an dem Kraftwerk in Hamm hält, scheidet zum Jahresende aus der Kraftwerksgesellschaft aus, wie RWE mitteilte. Einige Stadtwerke werden als Ersatz für ihre Beteiligung künftig Stromlieferungen zu festen Konditionen erhalten.
Thyssenkrupp setzt im Werkstoffhandel auf Digitalisierung
Die Digitalisierung soll Thyssenkrupp im Werkstoffhandel zu mehr Profitabilität verhelfen. In der Sparte Materials Services will der Stahl- und Technologiekonzern in den nächsten Jahren eine operative Marge von mehr als 3 Prozent erzielen, wie Hans-Josef Hoß, Vorstandsmitglied der Sparte, bei einem Pressegespräch in Düsseldorf sagte. Einen genauen Zeitraum nannte der Manager allerdings nicht.
UAW-Fachkräftegewerkschaft in US-Volkswagenwerk ist amtlich
Die US-Behörde für nationale Arbeitsbeziehungen (National Labor Relations Board, kurz NLRB) hat eine Gewerkschaft aus 162 Fachkräften in dem Volkswagen-Werk in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee amtlich gemacht. Volkswagen hatte eigentlich angekündigt, gegen die Abstimmung Anfang Dezember vorzugehen, bei der der Vorschlag zur Gewerkschaftsgründung mit 71 Prozent der Stimmen angenommen worden war.
Drillisch erhöht EBITDA-Prognose 2015
Der Telekomanbieter Drillisch hat seinen Ausblick für den operativen Jahresgewinn angehoben. Dank der guten operativen Geschäftsentwicklung in den Monaten Oktober und November erwartet der TecDAX-Konzern nun ein Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 105 Millionen Euro. Das sind rund 5 Prozent mehr als Drillisch ursprünglich mit 95 bis 100 Millionen Euro in Aussicht gestellt hatte.
Airbus will bis Jahresende Käufer für Rüstungselektronik auswählen
Der Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus kommt mit dem geplanten Verkauf seines Geschäftes mit Rüstungselektronik voran. Bis Jahresende werde Airbus vermutlich den bevorzugen Bieter auswählen, sagte Konzernchef Tom Enders. Die Rüstungselektronik ist der größte Brocken in einer Reihe von Verkäufen, die Airbus plant, um das Militärgeschäft wieder auf Kurs zu bringen.
Boeing erhält zweiten Auftrag aus China für Frachtmaschinen
Der Flugzeugbauer Boeing hat einen weiteren Auftrag aus China erhalten. Die Frachtfluggesellschaft China Postal Airlines will laut einer vorläufigen Vereinbarung zehn Maschinen des Typs 737-800 bestellen, die von Boeing zu Frachtmaschinen umgebaut werden.
Disney und Alibaba vereinbaren Zusammenarbeit in China
Alibaba und Walt Disney haben eine mehrjährige Lizenzvereinbarung geschlossen, um in China den Absatz von Disney-Spielzeug und -Büchern sowie Reisen ins Disneyland anzukurbeln. Mit dem Vorverkauf von DisneyLife werde ab sofort über Alibabas Online-Einkaufsseite Tmall begonnen. Mit der Auslieferung solle dann ab 28. Dezember gestartet werden, sagte eine Sprecherin.
3M senkt Gewinnausblick für 2015 erneut
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
December 15, 2015 12:04 ET (17:04 GMT)
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Der US-Mischkonzern 3M hat seinen Ausblick für das noch laufende Gesamtjahr erneut gesenkt. Angesichts einer weiterhin nur langsam wachsenden Weltwirtschaft rechnet das Unternehmen nur noch mit einem Gewinn je Aktie von 7,55 US-Dollar. Bisher hatte der Anbieter von Post-It-Klebezetteln und Materialien für die Halbleiterindustrie eine Bandbreite von 7,60 bis 7,65 Dollar je Anteil in Aussicht gestellt. Das organische Wachstum wird zwei Wochen vor Jahresende bei lediglich 1 Prozent gesehen, bisher hatte 3M noch 1,5 bis 2 Prozent erwartet.
Qualcomm hebt 1Q-Ausblick an und entscheidet sich gegen Aufspaltung
Der US-Halbleiterhersteller Qualcomm hat seine Prognose für das erste Geschäftsquartal angehoben. Die Geschäftsentwicklung sei stärker verlaufen als erwartet, deshalb werde der Gewinn am oberen Ende der bisherigen Prognosespanne oder darüber liegen, teilte Qualcomm Inc mit.
Aktienumtauschplan von Telecom Italia fällt bei HV durch
Der Aktienumtauschplan von Telecom Italia ist bei der Hauptversammlung durchgefallen. Das war erwartet worden, nachdem der französische Medienkonzern Vivendi seine Enthaltung bei der Abstimmung angekündigt hatte. Der französische Medienkonzern hält einen Anteil von 20 Prozent an Telecom Italia und ist damit größter Aktionär des angeschlagenen italienischen Telekombetreibers.
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December 15, 2015 12:04 ET (17:04 GMT)
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