06.06.2016 09:05:48
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KORREKTUR: MÄRKTE USA/Schwacher US-Arbeitsmarkt drückt Aktien und Dollar
(In dem am Freitag um 22.31 Uhr MESZ gelaufenen Bericht muss die Zahl der Gewinner an der NYSE im vorletzten Satz des vierten Absatzes richtig 1.672 (NICHT 1.079) betragen. Korrekt lautet der Satz: Die Zahl der Kursgewinner betrug 1.672 (1.992), die der -verlierer 1.407 (1.065). Es folgt eine korrigierte Fassung):
MÄRKTE USA/Schwacher US-Arbeitsmarkt drückt Aktien und Dollar
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Ein überraschend schwacher US-Arbeitsmarkt hat am Freitag für Abgaben an der Wall Street gesorgt und den Dollar unter Druck gebracht. Mit lediglich 38.000 neuen Stellen wurde die Prognose von 158.000 deutlich verfehlt. Es war der niedrigste Stellenaufbau seit September 2010. Die Daten drückten zwar auf die Aktienkurse, allerdings konnten die Indizes im Verlauf ihre Verluste deutlich eingrenzen. Zwar sind schwache Konjunkturdaten kein Antrieb für die Börsen, doch hat das anhaltende Niedrigzinsniveau die Aktienmärkte seit der Finanzkrise gestützt, so ein Teilnehmer. Wesentlich kräftiger fiel die Reaktion dagegen am Devisenmarkt aus, wo der Dollar gegenüber Euro und Yen deutlich an Boden verlor.
Die für Juni bislang noch als denkbar gesehene Zinserhöhung dürfte damit vom Tisch sein. Die Futures preisen aktuell die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Juni mit lediglich noch 4 Prozent ein, nach 21 Prozent vor den Daten. Für die Juli-Sitzung liegt diese bei 35 Prozent, nach zuvor 58 Prozent. "Für mich ist damit die Frage, ob die Fed die Zinsen im Juni anheben wird oder nicht, geklärt", sagte Portfolio-Manager Eric Wiegund von U.S. Bank Wealth Management. "Die Daten reichen aus, um die Erhöhung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben",
Für etwas Irritation sorgt der deutliche Rückgang der Arbeitslosenquote auf 4,7 von 5 Prozent. Wie die Helaba anmerkte, ist dieser Rückgang vor allem auf die gesunkene Erwerbsquote zurückzuführen. Diese ist auf 62,2 Prozent gefallen und damit auf den niedrigsten Stund des Jahres. In den Jahren vor der Finanzkrise lag sie bei rund 66 Prozent.
Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,2 Prozent auf 17.807 Punkte, nachdem er im Tagestief schon bei 17.690 Punkten gelegen hatte. Für den S&P-500 ging es um 0,3 Prozent auf 2.099 Punkte abwärts. Der Nasdaq-Composite schloss mit einem Minus von 0,6 Prozent bei 4.943 Punkten. Der Umsatz reduzierte sich auf 0,91 (Donnerstag: 0,97) Milliarden Aktien. Die Zahl der Kursgewinner betrug 1.672 (1.992), die der -verlierer 1.407 (1.065). Unverändert schlossen 109 (140) Titel.
In das negative Bild passte auch der schwache ISM-Index für den Service-Bereich. Dieser fiel im Mai auf 52,9 und blieb damit unter der Prognose von 55,5, nach einem April-Wert von 55,7. Auch der vom Markit-Institut ermittelte Einkaufsmanagerindex fiel nach den Daten der zweiten Veröffentlichung auf 51,3 Punkte von zuvor 52,8 im Vormonat. Ökonomen hatten einen Stand von 52,3 vorhergesagt.
Dollar knickt nach Jobdaten ein Am Devisenmarkt geriet der Dollar mit dem US-Arbeitsmarktbericht kräftig unter Druck. Der Euro kletterte in der Spitze auf 1,1366 Dollar und damit den höchsten Stand seit rund zwei Wochen. Auch zum Yen verlor der Greenback massiv an Boden und rutschte auf das tiefste Niveau seit gut vier Wochen. "Dies ist ein klar negativer Bericht für den Dollar", sagte Analyst Joe Manimbo von Western Union. "Zusammen mit den anderen jüngsten schwachen Daten haben sich die Hoffnungen auf eine Erhöhung der Zinsen im Sommer wohl zerschlagen". Der Euro ging im späten US-Handel bei 1,1354 Dollar um, nach Ständen um 1,1150 Dollar am Vorabend.
Die Aussicht auf weiter niedrige Zinsen in den USA machte dem Goldpreis Beine. "Der Arbeitsmarktbericht eröffnet ein völlig neues Spiel, denn dieser hat die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Juni oder Juli deutlich reduziert", so Analystin Ira Epstein von Linn Group. Mit den nun erwarteten weiterhin niedrigen Zinsen wird das zinslose Gold attraktiver. Der Preis für die Feinunze notierte zum US-Settlement bei 1.243 Dollar, ein Plus von 2,5 Prozent. Damit verzeichnete der Goldpreis den stärksten Tagesgewinn seit knapp drei Monaten.
Auch die US-Anleihen machten einen Satz nach oben und preisten damit deutlich die gesunkenen Zinserwartungen ein. Zudem war der "sichere Hafen" der Anleihen bei den Anlegern nach den schwachen US-Konjunkturdaten des Tages wieder verstärkt gesucht, hieß es. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um zehn Basispunkte auf 1,71 Prozent. Wesentlich deutlicher fielen die Abgaben am kurzen Ende des Marktes aus, wo die zweijährige Rendite das größte Tagesminus seit 2009 verzeichnete.
Die Ölpreise schlossen die Woche mit Abgaben. Hier belastete die Sorge um eine sinkende Benzinnachfrage das Sentiment, nach dem schwachen US-Arbeitsmarktbericht. Dazu kam ein Anstieg der Ölförderanlagen in den USA in der vergangenen Woche. Baker Hughes meldete hier eine leichte Zunahme um 9 auf 325 Anlagen. Aber auch das Opec-Treffen am Vortag, wo man sich nicht auf eine Begrenzung der Fördermenge einigen konnte, belastete weiter. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI reduzierte sich zum US-Settlement um 1,1 Prozent auf 48,62 Dollar. Für Brent ging es um 0,8 Prozent auf 49,64 Dollar nach unten.
Banken mit Aussicht auf weiter niedrige Zinsen unter Druck Die Aussicht auf ein weiter anhaltendes Niedrigzinsumfeld setzte vor allem den Banken- und Finanzwerten zu. Die Aktien der Citigroup verloren 3,4 Prozent, Bank of America gaben um 3,5 Prozent nach, Goldman Sachs reduzierten sich um 2,3 Prozent, JP Morgan gaben um 1,8 Prozent nach und American Express verloren 1,4 Prozent.
Broadcom legten um 4,9 Prozent zu. Der Chiphersteller hat im zweiten Quartal nicht so schlecht abgeschnitten wie befürchtet. Überdies gab das Unternehmen einen optimistischen Ausblick auf das laufende Quartal und erhöht die Quartalsdividende um 1 Cent auf 50 Cent.
Gap gewannen 4,2 Prozent. Der Einzelhändler hat zwar über einen 5-prozentigen Umsatzrückgang in den vergangenen vier Wochen berichtet, die Analysten hatten aber befürchtet, dass es um über 7 Prozent zurückgeht.
Visa erholten sich von anfänglichen Verlusten und schlossen unverändert. Der US-Kreditkartenanbieter kann sein früheres Europa-Geschäft wieder übernehmen. Mit dem grünen Licht der EU-Kommission liegen alle nötigen Genehmigungen vor, teilte das Unternehmen mit. Die über 20 Milliarden Euro schwere Transaktion soll noch im Juni abgeschlossen werden.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.807,06 -0,18 -31,50 2,19 S&P-500 2.099,13 -0,29 -6,13 2,70 Nasdaq-Comp. 4.942,52 -0,58 -28,85 -1,30 Nasdaq-100 4.509,79 -0,48 -21,56 -1,82ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 7/8% 2-jähr. 100 6/32 up 7/32 0,784% minus 10,7 Bp 7/8% 3-jähr. 99 28/32 up 10/32 0,915% minus 11,4 Bp 1 3/8% 5-jähr. 100 22/32 up 20/32 1,232% minus 12,8 Bp 1 5/8% 7-jähr. 100 26/32 up 27/32 1,502% minus 12,8 Bp 1 5/8% 10-jähr. 99 8/32 up 30/32 1,707% minus 10,4 Bp 2 1/2% 30-jähr. 99 18/32 up 1 12/32 2,520% minus 6,6 Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:23 Do, 17.27 Uhr % YTD EUR/USD 1,1354 +1,79% 1,1155 1,1157 +4,6% EUR/JPY 121,09 -0,17% 121,30 121,27 -5,0% EUR/CHF 1,1087 +0,33% 1,1050 1,1045 +1,9% GBP/EUR 1,2784 -1,02% 1,2917 1,2937 -5,9% USD/JPY 106,65 -1,94% 108,76 108,69 -9,2% GBP/USD 1,4519 +0,72% 1,4415 1,4433 -1,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,80 49,17 -0,8% -0,37 +18,1% Brent/ICE 49,85 50,04 -0,4% -0,19 +18,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.244,08 1.212,50 +2,6% +31,58 +17,3% Silber (Spot) 16,41 15,99 +2,6% +0,42 +18,7% Platin (Spot) 983,36 958,00 +2,6% +25,36 +10,3% Kupfer-Future 2,12 2,07 +2,2% +0,05 -1,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/smh
(END) Dow Jones Newswires
June 06, 2016 02:35 ET (06:35 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 02 35 AM EDT 06-06-16
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