11.03.2008 19:03:00

INTERVIEW/3i zeigt Interesse an deutschen Stromnetzen

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der britische Infrastrukturfinanzierer 3i kann sich eine finanzielle Beteiligung am deutschen Stromübertragungsnetz prinzipiell vorstellen. Das Netz als solches stelle ein spannendes Asset dar, sagte Uwe Danziger, Head of Infrastructure von 3i in Deutschland, im Gespräch mit Dow Jones Energy Daily. "Wir würden uns sicherlich auch das Netz von E.ON anschauen."

   Der Düsseldorfer Energiekonzern hatte vor kurzem angekündigt, sein Höchstspannungsnetz verkaufen zu wollen. Laut Danziger würde eine Beteiligung von 3i davon abhängen, welche Interessen E.ON und die Politik beim Verkauf verfolgen.

   Sein Unternehmen sei jedoch für ein Engagement qualifiziert, da es an großen langfristigen Investitionen von bis zu 30 Jahren interessiert sei und auch komplexe Projekte strukturieren könne. "Wir sind es überdies gewohnt, Minderheitsanteile zu halten."

   Als Infrastrukturfinanzierer bewege man sich grundsätzlich in einem Markt, der entweder reguliert sei, oder in dem die Öffentliche Hand eine maßgebliche Rolle spiele. Danziger schätzt es als Vorteil gegenüber potenziellen ausländischen Investoren ein, dass 3i in Frankfurt über ein deutschsprachiges Team verfügt. Das erleichtert die Verhandlungen mit Partnern auf kommunaler Ebene.

   Skeptisch zeigte sich Danziger hinsichtlich der Finanzierbarkeit derart großer Transaktionen in der gegenwärtigen Finanzmarktsituation. Sollten weitere Versorger ihre Netze zum Kauf anbieten, werde dies der Finanzmarkt eher weniger verkraften.

   Der E.ON-Vorstandsvorsitzende Wulf H. Bernotat hatte auf der Bilanzpressekonferenz vor wenigen Tagen gesagt, es sei derzeit noch viel zu früh, Details zu einer möglichen privaten deutschen Netzgesellschaft oder potenziellen Kauf-Interessenten zu nennen. Die EU-Kommission werde nun zunächst einen Markttest durchführen und dann eine rechtlich bindende Entscheidung treffen. Dies müsse abgewartet werden.

   Vor Analysten ergänzte Bernotat, dass keine schnelle Lösung zu erwarten sei. Allein für den Netzverkauf habe E.ON bei einer Einigung mit der Kommission zwei Jahre Zeit.

- Von Lars Hoffmann; Dow Jones Newswires, + 49 (0) 69 29725 108, unternehmen.de@dowjones.com DJG/lah/hil/brb (END) Dow Jones Newswires

   March 11, 2008 13:38 ET (17:38 GMT)

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