02.07.2017 16:09:40
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Großbritannien zieht sich aus Fischerei-Abkommen zurück
LONDON (dpa-AFX) - Deutschland und vier andere Länder dürfen in Zukunft nicht mehr nach einer bisherigen Konvention in britischen Hoheitsgewässern fischen. Großbritannien zieht sich aus dem 1964 unterzeichneten Abkommen zurück, wie der britische Umweltminister Michael Gove am Sonntag in London ankündigte.
Der Schritt werde zu einer profitableren und nachhaltigeren Fischerei beitragen, sagte er weiter. "Das erste Mal seit mehr als 50 Jahren werden wir entscheiden können, wer Zugang zu unseren Gewässern hat."
Das Fischerei-Abkommen war bereits vor dem Beitritt Großbritanniens zur Europäischen Union unterzeichnet worden. Der Ausstiegsprozess aus dem Vertrag wird sich den Angaben zufolge zwei Jahre hinziehen.
Das Abkommen erlaubt Deutschland, Frankreich, Belgien, Irland und den Niederlanden, in einer sechs bis zwölf Seemeilen von der britischen Küste entfernten Zone zu fischen. Das entspricht etwa 11 bis 22 Kilometern. Ebenso dürfen britische Trawler nicht mehr in gleich großen Zonen vor den Küsten der anderen Länder die Netze auswerfen.
Ohne Ausstieg aus dem Abkommen wäre Großbritannien daran auch nach der Trennung von der EU gebunden. London kann nach dem Brexit den EU-Staaten die Einfahrt in seine 200-Seemeilen-Zone verwehren.
Bereits im neuen Regierungsprogramm von Premierministerin Theresa May heißt es als Ziel: "Großbritannien regelt den Zugang zu seinen Hoheitsgewässern selbst und kontrolliert damit seine eigene Fischereipolitik, einschließlich Fangquoten." So sollen Fischbestände geschützt und die Zukunft britischer Fischer gesichert werden./si/DP/tos
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