18.10.2018 15:12:00

Grasser-Prozess - Toifl: Grasser war "höchst nervös"

Die Befragung des Steuerberaters Gerald Toifl im Korruptionsprozess gegen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, Ex-FPÖ-Generalsekretär Walter Meischberger und andere hat einiges Interessantes zutage gebracht. Laut Toifl war Grasser nach Auffliegen der Affäre rund um die Buwog-Privatisierung "höchst nervös" und habe damals öfter als monatlich seine Handynummer für Gespräche zu der Causa gewechselt.

Grasser hatte zu seinen zahlreichen Wertkartenhandys bei seiner Befragung durch Richterin Marion Hohenecker im Sommer betont, dass er diese Vorgangsweise gewählt hatte, weil er annahm, dass er abgehört werde und er nicht private Dinge vor den Ermittlungsbehörden breittreten wollte.

Im Zuge der Vorlage seiner Einvernahmeprotokolle, die Toifl heute von der Richterin vorgehalten wurden, kam auch eine belastende Aussage vom mitangeklagten Ernst Karl Plech zur Sprache. Plech hatte bei einer Einvernahme im Jahr 2010 gesagt, dass die Immobilieninvestmentvereinbarung zwischen ihm und Meischberger, die mit 2006 datiert war, erst im Jahr 2009 erstellt worden sei, und zwar in der Kanzlei Toifls. Toifl beteuerte damals bei der Einvernahme und heute in der Hauptverhandlung ebenfalls, er habe die Vereinbarung nicht erstellt.

Auch einige Widersprüche zwischen Toifl und den Aussagen von Grasser und Meischberger wurden zu Tage gebracht. So divergierten die Aussagen dazu, wer den mitangeklagten Schweizer Vermögensverwalter Norbert Wicki mit Meischberger bekannt machte. Meischberger hatte ursprünglich bei Einvernahmen gesagt, sein Bankberater habe ihm Wicki vorgestellt, später sagte er aus, dass Grasser ihm Wicki empfohlen habe.

Unterschiedlich waren auch die Aussagen dazu, wie Wicki darauf reagiert hat, als das Mandarin-Konto im Zuge der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gesperrt wurde und Wicki daraufhin Probleme hatte, eine Steuerschuld zu begleichen. Laut Toifl hat Wicki von Meischberger erwartet, dass er ihm unter die Arme greift. Grasser sagte aber heute im Großen Schwurgerichtssaal des Wiener Straflandesgerichts aus, dass Wicki von ihm finanzielle Unterstützung gefordert habe, was er abgelehnt habe.

Ein interessanter Aspekt war heute auch die Entbindung aus der Verschwiegenheitspflicht von Wicki durch Meischberger - schließlich hat Wicki nach übereinstimmenden Aussagen Grasser über den Stand der Ermittlungen informiert, die Meischberger betrafen. Ob Wicki entbunden wurde, konnte Toifl heute nicht sagen. Er selbst sei jedenfalls von Meischberger mündlich entbunden worden.

(Schluss) stf/gru/tsk

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