16.03.2018 22:33:42
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FZ: Mehr Seehofer, weniger Merkel? Kommentar der "Fuldaer Zeitung" (17.3.2018) zu Seehofer/Islamdebatte
Die simpelste Analyse: Seehofer wollte seinem Rivalen Söder just in dem Moment, als dieser zum bayerischen Ministerpräsidenten gewählt wurde, die Schau stehlen und zeigen, wer der Herr im Hause CSU ist. Doch man darf in Seehofers Äußerung durchaus mehr hineininterpretieren: Die konservativste Stimme der neuen Bundesregierung erhebt sich, noch bevor die Arbeit in den Ministerien richtig begonnen hat. Der CSU-Chef poltert, provoziert und penetriert mit seinem Debüt die Kanzlerin. Das lässt für die Zusammenarbeit der beiden im Berliner Wahlverlierer-Bündnis nichts Gutes erahnen. Konflikte, die die Kanzlerin bislang als Scharmützel aus der weit entfernten bayerischen Provinz herunterspielte, müssen jetzt auf der großen Berliner Bühne ausgetragen werden.
Da könnte sich der Koalitionsvertrag, in vielen Bereichen schwammig formuliert, noch als Mine erweisen. Beispiel Flüchtlingspolitik: Während die CSU die Obergrenze definiert sieht, verweisen SPD und Teile der CDU auf nach wie vor vorhandene Spielräume. Auch die Tatsache, dass Seehofer in seinem Berliner "Superministerium" 98 neue Planstellen bekommt, gibt einen Vorgeschmack auf das, was die Innenpolitik der nächsten Jahre kennzeichnen wird: mehr Seehofer, weniger Merkel. Bleibt die Frage, ob die SPD das mitmacht. / Bernd Loskant
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Pressekontakt: Fuldaer Zeitung Bernd Loskant Telefon: 0661 280-445 Bernd.Loskant@fuldaerzeitung.de
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