25.08.2017 22:22:41
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EZB/Draghi warnt "große Länder" vor Deregulierung
Von Hans Bentzien
JACKSON HOLE/FRANKFURT (Dow Jones)--Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat davor gewarnt, dass eine Lockerung der Bankenregulierung bei gleichzeitig weltweit niedrigen Zinsen die Finanzstabilität gefährden könnte. Beim geldpolitischen Symposium der Kansas-City-Fed in Jackson Hole sagte Draghi laut vorab verbreitetem Redetext offenbar mit Blick auf die Deregulierungspläne der US-Regierung: "Wenn große Volkswirtschaften ihre Regulierung verändern, dann hat das internationale Auswirkungen." Angesichts der weltweit sehr expansiven Geldpolitik sollten die Aufsichtsbehörden sehr vorsichtig damit sein, wieder Anreize zu setzen, die die Krise ausgelöst hätten, warnte Draghi.
US-Präsident Donald Trump hat die Regierung beauftragt, unter anderem den nach der Finanzkrise verabschiedeten Dodd Frank Act zur Bankenregulierung zu überarbeiten. Zur Begründung gab er an, dass eine lockerere Bankenregulierung die Kreditversorgung verbessern würde. Kritik an dieser Politik hatte am Nachmittag bereits Fed-Chefin Janet Yellen geübt. Zur Geldpolitik äußerte sich der EZB-Präsident - wie zuvor schon Yellen - nicht.
Der EZB-Präsident betonte in seiner Rede die Bedeutung multilateraler Organisationen wie Financial Stability Bord (FSB) und Baseler Ausschuss. Diese ermöglichten es, Regeln in gegenseitigem Vertrauen zu schaffen, die die Finanzstabilität erhöhten. Gegenwärtig verhandelt der Baseler Ausschuss über die Vollendung der Eigenkapitalrichtlinie Basel 3.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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August 25, 2017 15:51 ET (19:51 GMT)
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