EUREX/Aussagen von Plosser und Paulsen belasten Renten-Futures

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutschen Renten-Futures geben am Dienstagnachmittag einen Großteil ihre zuvor eingefahrenen Gewinne wieder ab. Zunächst hatten die unerwartet schwachen Quartalszahlen der US-Bank Wachovia den Kursen einen Schub verliehen. Das Kreditinstitut hat im zweiten Vierteljahr einen Nettoverlust von 4,20 USD verbucht. Analysten hatten im Mittel ihrer Prognosen hingegen lediglich einen Fehlbetrag von 0,78 USD je Aktie erwartet. Gleichzeitig senkte das von der US-Hypothekenkrise gebeutelte Unternehmen die Quartalsdividende auf 0,05 USD.

   Anschließen schickten allerdings Äußerungen von US-Finanzminister Henry Paulsen und des Präsidenten der Federal Reserve Bank of Philadelphia, Charles I. Plosser, die Notierungen auf Talfahrt. Plosser hatte unter andrem betont, dass die US-Notenbank ihre Geldpolitik womöglich bereits vor einer konjunkturellen Erholung in den USA straffen könnte. Das gegenwärtige Zinsumfeld sei "sehr akkomodierend".

   Bis 15.25 Uhr sinkt der September-Kontrakt auf den Bund-Future um einen Tick auf 110,30%. Das Tageshoch liegt zu diesem Zeitpunkt bei 110,64% und das -tief bei 110,26%. Umgesetzt wurden bislang gut 480.000 Kontrakte. Der BOBL-Future gewinnt hingegen 8 Ticks auf 105,75%.

   Charttechnisch orientierte Analysten rechnen damit, dass der Bund-Future nach den Verlusten vom Montag auch noch die Marke von 110,05% testen könnte. Dann werde jedoch der Anlauf nach oben beginnen. Ein Anstieg über das Niveau von 110,40% als Stundenschluss sei die erste Bestätigung für diese neue Sicht und ein Durchbrechen des Bereichs von 110,85% bringe dann eine neue Rally in Richtung der Zone bei 113,04%. Unter 110,05% droht den Analysten zufolge hingegen ein Test der Marke von 109,56%.

   July 22, 2008 09:32 ET (13:32 GMT)

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