28.11.2023 17:04:38

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 28.11.2023 - 17.00 Uhr

ROUNDUP 2/Ausweg Fehlanzeige: Scholz' Beruhigungsrede zum Haushalt

BERLIN - Die Ampel-Koalition habe auch in der Haushaltskrise alles im Griff, das ist die Botschaft, die Kanzler Olaf Scholz bei seiner Regierungserklärung im Bundestag setzt. Politische Weichenstellungen und Wege aus dem Milliardenloch präsentierte der SPD-Politiker am Dienstag jedoch nicht. Noch immer ist offen und heftig umstritten, wofür die Regierung im kommenden Jahr noch Geld ausgeben kann. Die Energiepreisbremsen jedenfalls fallen laut Scholz weg. Die Opposition sprach ihm nach der Rede die Eignung als Bundeskanzler ab.

Bundesbankchef sieht weiter Inflationsgefahren - gegen verfrühte Zinssenkung

NIKOSIA/FRANKFURT - Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hat sich trotz des jüngsten Rückgangs der Inflation gegen eine Diskussion über mögliche Zinssenkungen in der Eurozone ausgesprochen. "Es wäre verfrüht, die Leitzinsen bald zu senken oder über solche Schritte zu spekulieren", sagte Nagel am Dienstag laut Redetext auf einer Veranstaltung der Notenbank von Zypern in Nikosia. Die wesentlichen Auswirkungen der jüngsten geldpolitischen Straffung auf die Inflation müssen sich nach Einschätzung des Ratsmitglieds der Europäischen Zentralbank (EZB) erst noch zeigen.

Eurozone: Geldmenge geht erneut zurück - Kreditvergabe an Firmen sinkt

FRANKFURT - Die Konjunkturschwäche im Euroraum lastet auf der Entwicklung der Geldmenge. Die breit gefasste Geldmenge M3 ist im Oktober zum Vorjahresmonat erneut gesunken. Sie ging um 1,0 Prozent zurück, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Es ist der mittlerweile vierte Rückgang in Folge. Bankanalysten hatten im Schnitt mit einem etwas geringeren Rückgang um 0,9 Prozent gerechnet.

Frankreich: Verbraucherstimmung hellt sich überraschend weiter auf

PARIS - Die Stimmung der Verbraucher in Frankreich hat sich im November überraschend verbessert. Der entsprechende Indexwert stieg auf 87 Punkte, nach 84 Zählern im Monat zuvor, wie das Statistikamt Insee am Dienstag in Paris mitteilte. Analysten hatten hingegen im Schnitt einen unveränderten Indexwert erwartet.

USA: Hauspreise legen erneut zu - Case-Shiller-Index

NEW YORK - Der US-Immobilienmarkt knüpft an seine jüngste Erholung an. In den 20 großen Metropolregionen der Vereinigten Staaten legten die Häuserpreise im September zum Vorjahresmonat um 3,9 Prozent zu, wie aus dem am Dienstag in New York veröffentlichten S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Analysten hatten in etwa mit dieser Entwicklung gerechnet. Zum Vormonat legten die Preise mit rund 0,7 Prozent nicht ganz so stark zu wie erwartet.

USA: Häuserpreise steigen etwas stärker als erwartet - FHFA

NEW YORK - In den USA sind die Hauspreise im September etwas stärker als erwartet gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat legten sie um 0,6 Prozent zu, wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Dienstag in New York mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet.

USA: Verbrauchervertrauen hellt sich auf

WASHINGTON - Die Stimmung der Verbraucher in den USA hat sich im November verbessert. Das Verbrauchervertrauen stieg zum Vormonat um 2,9 Punkte auf 102,0 Zähler, wie das Marktforschungsinstitut Conference Board am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 101,0 Punkten gerechnet. Allerdings wurde der Stand vom Oktober deutlich von bisher 102,6 auf 99,1 Punkte nach unten korrigiert.

GESAMT-ROUNDUP 2: Wintereinbruch lässt Fahrzeuge rutschen - Züge und Flüge

OFFENBACH/BERLIN - Unfälle, Rutschpartien, Schulausfälle: Der Wintereinbruch mit Schnee und Eis auf Straßen und Gehwegen hat den Verkehr in vielen Teilen Deutschlands getroffen und für zahlreiche Rettungseinsätze gesorgt. Mindestens zwei Menschen starben: Im Landkreis Schwäbisch Hall kam ein 71 Jahre alter Mann am Montagabend bei einem Frontalzusammenstoß auf schneeglatter Straße ums Leben. Eine 54-jährige Autofahrerin starb bei Denzerheide (Rheinland-Pfalz) bei einem Glatteisunfall.

EU-Kommission drängt auf grünen Wiederaufbau der Ukraine

VILNIUS - Die EU-Kommission macht sich für einen grünen Wiederaufbau der Ukraine nach dem russischen Angriffskrieg stark. Am Dienstag startete eine Konferenz der EU-Kommission mit Vertreterinnen und Vertretern der Ukraine mit dem Ziel, zusammen mit Bürgermeistern und Unternehmen Strategien für einen nachhaltigen Wiederaufbau zu entwickeln. "Wenn der Krieg beendet ist, brauchen wir einen grünen Aufschwung, bei dem die ökologische Nachhaltigkeit im Mittelpunkt steht", sagte der EU-Kommissar für Umwelt, Virginijus Sinkevicius, in der litauischen Hauptstadt Vilnius. Umweltschäden in der Ukraine durch den seit Februar 2022 andauernden Krieg werden laut EU-Kommission derzeit auf mehr als 50 Milliarden Euro geschätzt.

ROUNDUP 2: Studie: Hunderttausende Kita-Plätze fehlen - 'Armutszeugnis'

GÜTERSLOH - In Deutschland fehlen einer Studie zufolge trotz Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz rund 430 000 Kita-Plätze. Zwar gebe es Fortschritte beim Ausbau von Kita-Angeboten. Der Bedarf sei aber kontinuierlich gestiegen, die Lage inzwischen "untragbar", hieß es bei Veröffentlichung des "Ländermonitorings Frühkindliche Bildungssysteme" der Bertelsmann Stiftung am Dienstag. Die Analyse spricht von einer Kita-Krise und mahnte energische kurz- und langfristige Maßnahmen an. Der Personalmangel sei nach wie vor ein gravierendes Problem.

ROUNDUP: Energiepreisbremsen enden - Millionen konnten nicht angemessen heizen

WIESBADEN - Angesichts gestiegener Energiepreise haben sich Millionen Menschen in Deutschland im vergangenen Jahr finanziell überfordert gefühlt. 5,5 Millionen Menschen lebten in Haushalten, die nach eigener Einschätzung ihr Haus oder ihre Wohnung aus Geldmangel nicht angemessen heizen konnten. Das betraf rund 6,6 Prozent der Bevölkerung, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Damit habe sich der Anteil zum Vorjahr 2021 (3,3 Prozent) verdoppelt. Nach dem Karlsruher Urteil zur Einhaltung der Schuldenbremse will die Bundesregierung die Strom- und Gaspreisbremsen nun drei Monate früher auslaufen lassen als zunächst geplant - und verweist auf deutlich gesunkene Energiepreise.

Russland will nach Rekordernte Millionen Tonnen Getreide exportieren

MOSKAU - Nach einer Rekordernte will Russland Regierungsangaben zufolge mehr als 65 Millionen Tonnen Getreide exportieren. Russland könne bei einer Erntemenge von über 151 Millionen Tonnen Getreide und Hülsenfrüchten - darunter fast 99 Millionen Tonnen Weizen - den eigenen Bedarf decken und Rekordmengen an "ausländische Partner" verschiffen, sagte Agrarminister Dmitri Patruschew am Dienstag staatlichen Medien zufolge. Die vorherige Saison schloss Russland mit einem Exportrekord von 60 Millionen Tonnen ab.

Ein Jahr ChatGPT: Jeder Dritte in Deutschland nutzt KI

BERLIN - Ein Jahr nach der Einführung von ChatGPT hat gut jeder dritte Mensch in Deutschland (37 Prozent) den KI-Textroboter von OpenAI genutzt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV­Verbands unter 1008 Personen ab 16 Jahren. Im Vergleich zu einer Umfrage im April legte die Nutzung um 14 Prozentpunkte zu. ChatGPT ist aber nicht nur den Anwenderinnen und Anwendern ein Begriff. Der Umfrage zufolge haben 85 Prozent aller Befragten schon einmal von ChatGPT gehört oder darüber gelesen.

Aussichten am Arbeitsmarkt verschlechtern sich

NÜRNBERG/MÜNCHEN - Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen in Deutschland hat weiter abgenommen. Das Beschäftigungsbarometer des Ifo-Instituts und das Arbeitsmarktbarometer des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sanken im November. "Die Arbeitsagenturen erwarten zwar keinen Einbruch bei der Beschäftigung, aber der steigende Trend bei der Zahl der Arbeitslosen hat sich erst einmal festgesetzt" sagte IAB-Bereichsleiter Enzo Weber am Dienstag.

Deutschland: Industrie investiert mehr in Klimaschutz - 'grüne Jobs' nehmen zu

WIESBADEN - Die deutsche Industrie hat in den vergangenen Jahren deutlich mehr in den Klimaschutz investiert. Die Unternehmen des Produzierenden Gewerbes wandten im Jahr 2021 insgesamt rund 4,15 Milliarden Euro zur Vermeidung von Emissionen und Ressourcenschonung auf, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Binnen zehn Jahren seien die Investitionen in diesem Bereich um fast drei Viertel (74,3 Prozent) gestiegen.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/bgf

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