20.01.2015 17:14:49

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 20.01.2015 - 17.00 Uhr

China wächst so langsam wie seit 24 Jahren nicht mehr - 7,4 Prozent

PEKING - Das Wirtschaftswachstum in China ist im vergangenen Jahr auf 7,4 Prozent zurückgegangen. Es ist das langsamste Wachstum seit 1990, dem Jahr nach der blutigen Niederschlagung der chinesischen Demokratiebewegung, als Wirtschaftssanktionen gegen China verhängt worden waren. Von Bloomberg befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 7,3 Prozent gerechnet.

Aussichten für Weltwirtschaft verschlechtert

PEKING - Das schwächste Wachstum in China seit knapp einem Vierteljahrhundert bremst auch die Weltkonjunktur. Trotz der günstigen Ölpreise und der Erholung in den USA werde die globale Wirtschaft in diesem Jahr langsamer als erwartet wachsen, sagte der Internationale Währungsfonds (IWF) am Dienstag in seinem weltweiten Konjunkturausblick voraus. Der IWF schraubte seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft in diesem Jahr um 0,3 Punkte auf 3,5 Prozent Wachstum nach unten (2016: 3,7).

USA: NAHB-Hausmarktindex trübt sich überraschend ein

WASHINGTON - Die Stimmung am US-Immobilienmarkt hat sich im Januar überraschend eingetrübt. Der NAHB-Hausmarktindex fiel um einen Punkt auf 57 Zähler, wie die National Association of Home Builders (NAHB) am Dienstag mitteilte. Der Vormonatswert wurde allerdings von 57 auf 58 Punkte revidiert. Volkswirte hatten hingegen mit einem Wert von 58 Punkte gerechnet. Damit liegt der Indikator aber weiter nur knapp unter seinem Neunjahreshoch im September, als er auf 59 Punkten gestiegen war.

Billiges Öl und EZB-Geldflut treibt ZEW-Konjunkturerwartungen

MANNHEIM - Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich zu Beginn des Jahres wegen der rasanten Talfahrt der Ölpreise und der Aussicht auf ein weiteres Öffnen der Geldschleusen durch die Europäische Zentralbank (EZB) deutlich stärker aufgehellt als erwartet. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte Indikator stieg im Januar um 13,5 Punkte auf 48,4 Zähler, wie das ZEW am Dienstag in Mannheim mitteilte.

Deutschland: Erzeugerpreise gehen 2014 deutlich zurück

WIESBADEN - Fallende Energiepreise haben das Preisniveau auf Herstellerebene im vergangenen Jahr mit nach unten gezogen. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, lagen die Erzeugerpreise im Jahresdurchschnitt 2014 um 1,0 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Das ist der stärkste Rückgang seit dem Jahr 2009. Energie war 3,1 Prozent günstiger als 2013 und trug damit am stärksten zum Preisrückgang bei. Ohne Berücksichtigung von Energie gingen die Erzeugerpreise um lediglich 0,1 Prozent zurück.

Banken lockern Bedingungen für die Kreditvergabe

FRANKFURT - Unternehmen und Verbraucher kommen wieder leichter an Kredite. Unter anderem wegen des wachsenden Konkurrenzkampfes um Kunden hätten die Banken im Euroraum ihre Bedingungen für die Mittelvergabe im Schlussquartal 2014 gelockert, teilte die Europäische Zentralbank am Dienstag bei der Vorlage des "Bank Lending Survey" in Frankfurt mit. Außerdem hätten die Institute ihre Bilanzen verbessert, und auch die billigen Langzeitkredite der EZB für die Geschäftsbanken wirkten bereits.

Wirtschaftsweiser Feld warnt vor EZB-Plänen

BERLIN - Der Wirtschaftsweise Lars Feld hat die erwarteten Staatsanleihen-Käufe der Europäischen Zentralbank (EZB) kritisiert. Feld sagte der "Bild"-Zeitung (Dienstag), mit dem Programm "nimmt die EZB den Druck von Italien und Frankreich, endlich Reformen durchzuführen und zu sparen. Ohne Reformen krebsen Italien und Frankreich weiter herum mit negativen Auswirkungen auf unseren Export dorthin".

Schäuble: Die Euro-Zone ist stabil - was immer passiert

NEU DELHI - Wenige Tage vor der Parlamentswahl in Griechenland hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) Sorgen um die Stabilität des Euro zurückgewiesen. "Die Euro-Zone ist stabil, was auch immer in einem Mitgliedsland passiert", sagte Schäuble am Dienstag vor der indischen Industrie- und Handelskammer in Neu Delhi. Die Währungsunion habe das Vertrauen der Finanzmärkte zurückgewonnen. Dabei sei die europäische Bankenunion ein Schlüsselelement gewesen. Zum Ukraine-Konflikt sagte Schäuble, Europa strebe eine Partnerschaft mit Russland an. "Wir wollen keine Eskalation, wir wollen eine Lösung. Wir sind bereit dazu."

Wirtschaft kritisiert EZB-Pläne - Merkel: Politik bleibt zentral

BERLIN/ESCHBORN - Vor dem für Donnerstag erwarteten Beschluss der Europäischen Zentralbank (EZB) über ein milliardenschweres Anleihen-Kaufprogramm haben Teile der deutschen Wirtschaft vor Gefahren der Geldspritze gewarnt. Es gehe dabei um "eine hochriskante Operation mit unsicherer Wirkung für die Preisentwicklung in der Eurozone", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Martin Wansleben, der "Passauer Neuen Presse" (Dienstag): "Die Gefahr ist groß, dass durch das billige Geld der Reformeifer für mehr Wettbewerbsfähigkeit erlahmt."

ILO: Arbeitslosigkeit nimmt global weiter zu - mehr Wachstum nötig

GENF/DAVOS - Mehr als sechs Jahre nach dem Ausbruch der Finanzkrise nimmt die Arbeitslosigkeit weltweit immer noch zu. Die Zahl der Arbeitslosen werde global bis 2019 weiter von derzeit 201 Millionen auf 212 Millionen steigen, warnte die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) kurz vor dem diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos. Hauptgrund sei, dass die meisten Volkswirtschaften nicht ausreichend wachsen.

/rob/jkr

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