17.08.2015 17:12:41
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 17.08.2015 - 17.00 Uhr
Stimmungsindikator für US-Industrie auf Sechs-Jahrestief
NEW YORK - In den USA hat der erste Stimmungsindikator aus der US-Wirtschaft für den Monat August einen herben Dämpfer geliefert. In der Industrie des US-Bundesstaats New York trübte sich die Laune überraschend stark ein und der Empire-State-Index fiel auf den tiefsten Stand seit sechs Jahren. Er brach von plus 3,86 Punkten im Vormonat auf minus 14,92 Punkte ein, wie die regionale Notenbank von New York am Montag mitteilte.
Union und SPD werben um Zustimmung für Griechenland-Paket
BERLIN - Vor der mit Spannung erwarteten Bundestagsabstimmung am Mittwoch über das dritte Hilfspaket für Griechenland werben die Regierungsparteien Union und SPD für eine möglichst breite Zustimmung. Vor allem in der Union blieb aber die Skepsis über das 86-Milliarden-Programm groß. Zugleich versuchte die Bundesregierung, die Debatte über einen möglichen Schuldenschnitt für Athen zu beenden. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte: "Aus deutscher Sicht ist es ein Erfolg, dass von einem Haircut, also von einem nominalen Schuldenschnitt, jetzt nicht mehr die Rede ist."
Berlin fürchtete bei Nein zu Athen-Deal Isolation in Europa
BERLIN - Die Bundesregierung hat bei der Entscheidung zugunsten Griechenlands auch die Sorge umgetrieben, dass ein Nein Deutschland in Europa isoliert hätte. Wäre eine Vereinbarung am Freitag im Kreis der Euro-Finanzminister letztlich an Berlin gescheitert, hätte das erhebliche Folgen für die Europäische Union und die Eurozone gehabt, hieß es am Montag aus Kreisen des CDU-geführten Finanzministeriums. Bei der Kostenabwägung habe eine Rolle gespielt, ob die möglichen Risiken es wert seien, "sich völlig in Europa zu isolieren".
CDU-Generalsekretär wirbt um Zustimmung zu Griechenland-Hilfen
BERLIN - CDU-Generalsekretär Peter Tauber hat um eine breite Unterstützung des Griechenland-Kurses von Parteichefin Angela Merkel geworben. Er wünsche sich, dass die Kanzlerin "für ihre Politik auch aus der Fraktion die entsprechende Unterstützung erfährt", sagte Tauber am Montag in Berlin. Vor der wichtigen Abstimmung über das dritte Hilfspaket für Griechenland am Mittwoch im Bundestag würden Partei- und Fraktionsspitze daher um Vertrauen werben.
CSU-Spitze für neues Griechenland-Hilfspaket
MÜNCHEN - Vor der Sondersitzung des Bundestags hat die CSU-Spitze das geplante dritte Hilfspaket für Griechenland unterstützt. Bei einer Telefonkonferenz des CSU-Präsidiums habe es "einhellige Zustimmung" gegeben, teilte ein Parteisprecher am Montag in München mit.
Griechenlands Anleihen gewinnen nach Einigung auf neues Rettungspaket
FRANKFURT - Griechenlands Staatsanleihen haben am Montag mit starken Kursgewinnen auf Fortschritte beim dritten Rettungsprogramm für das hochverschuldete Euroland reagiert. Im Gegenzug fiel die Rendite für richtungsweisende Staatspapiere mit einer Laufzeit von zehn Jahren unter die Marke von 9,0 Prozent und erreichte bei 8,95 Prozent den tiefsten Stand seit Ende Februar. Während die Verhandlungen für neue Griechenlandhilfen erfolgreich abgeschlossen wurden und das Parlament dem Hilfspaket mit seinen Reformauslagen zugestimmt hatte, muss noch der Deutsche Bundestag am Mittwoch zustimmen.
USA: Stimmung in der Industrie trübt sich überraschend ein
NEW YORK - Die Stimmung in der Industrie des US-Bundesstaats New York hat sich im August überraschend verschlechtert. Der Empire-State-Index fiel von 3,86 Punkten im Vormonat auf minus 14,92 Punkte, wie die regionale Notenbank von New York am Montag mitteilte. Die starke Stimmungseintrübung kam für Ökonomen überraschend. Analysten hatten mit einem Anstieg des Wertes auf plus 4,50 Punkte gerechnet.
Lettland und Litauen billigen neues Hilfspaket für Athen
RIGA - Lettland und Litauen haben das neue Hilfspaket für das pleitebedrohte Griechenland am Montag gebilligt. In Estland wird das Parlament an diesem Dienstag über das Hilfsprogramm abstimmen. Die drei Baltenstaaten zählen zu den schärfsten Kritikern der griechischen Regierung und haben sich für harte Spar- und Reformschritte des Euro-Krisenlands ausgesprochen.
Bundesbank vorsichtig optimistisch zu Griechenland - Reformen streng überwachen
FRANKFURT - Die Bundesbank hat sich nach der Einigung auf ein neues Hilfsprogramm vorsichtig optimistisch zur weiteren Entwicklung in Griechenland geäußert. "Bei einer günstigen Entwicklung und dem Start eines dritten Hilfsprogramms noch in diesem Sommer sollte sich die wirtschaftliche Lage allmählich verbessern", hieß es im Monatsbericht der Bundesbank, der am Montag veröffentlicht wurde. Sobald sich der Zahlungsverkehr und das Kreditgeschäft der griechischen Banken nach und nach normalisiert, sollten die hierdurch bedingten Produktionsunterbrechnungen beseitigt werden.
Bundesregierung: 'Haircut' für Griechenland ist vom Tisch
BERLIN - Für die Bundesregierung ist die Debatte über einen klassischen Schuldenschnitt für Griechenland beendet. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Montag: "Aus deutscher Sicht ist es ein Erfolg, dass von einem Haircut, also von einem nominalen Schuldenschnitt, jetzt nicht mehr die Rede ist." Bei Schuldenerleichterungen gebe es aber Spielraum, bekräftigte Seibert.
Bundesbank sieht deutsche Wirtschaft weiter auf Wachstumskurs
FRANKFURT - Die Bundesbank sieht die deutsche Wirtschaft auch für das zweite Halbjahr 2015 auf Wachstumskurs. "Die Voraussetzungen dafür, dass sich das von der Auslands- wie der Binnennachfrage getragene kräftige Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte fortsetzt, sind aus heutiger Sicht gegeben", schreibt die Notenbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht August.
Eurozone: Handelsüberschuss erreicht neues Rekordniveau
LUXEMBURG - Die 19 Euroländer haben im Juni einen deutlich stärkeren Überschuss im Handel mit anderen Ländern erreicht. Das Handelsbilanzsaldo, also die Differenz zwischen Ein- und Ausfuhren, stieg auf ein neues Rekordniveau. Wie das Statistikamt Eurostat am Montag mitteilte, lag der nichtbereinigte Handelsüberschuss der Eurozone bei 26,4 Milliarden Euro. Im Vormonat hatte er noch 18,8 Milliarden Euro betragen.
Chinas Konjunkturschwäche belastet Japan - Wirtschaft schrumpft
TOKIO - Die Konjunkturabkühlung in China schlägt auf die japanische Wirtschaft durch: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt schrumpfte im zweiten Quartal um eine hochgerechnete Jahresrate von 1,6 Prozent, wie die Regierung in Tokio am Montag bekanntgab. Der Exportmotor kam ins Stottern, die Ausfuhren nach China sanken erstmals seit sechs Quartalen.
EU-Kommissar Oettinger: Brauchen IWF weiterhin
BERLIN - EU-Kommissar Günther Oettinger wirbt für eine Beteiligung des Internationalen Währungsfonds (IWF) am dritten Hilfspaket für Griechenland. "Alles geht ohne, aber der IWF hat sich bewährt. Er ist aus gutem Grund seit fünf Jahren dabei, und wir brauchen ihn weiterhin", sagte Oettinger am Montag vor einer Sitzung des CDU-Präsidiums in Berlin. Die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) seien "gut beraten, den IWF-Sachverstand weiter an Bord zu halten". Der IWF macht seine weitere Beteiligung von Krediterleichterungen für Athen abhängig. Dazu sagte Oettinger, die Schuldzinsen könnten weiter ermäßigt und die Zeitachse verlängert werden. "Die beiden Stellschrauben bestehen, mehr nicht."
SPD hält Beteiligung des IWF an Griechenlandhilfe für entbehrlich
BERLIN - Aus Sicht der SPD im Bundestag spielt es keine Rolle, ob sich der Internationale Währungsfonds (IWF) weiter an Kreditprogrammen für das hoch verschuldete Griechenland beteiligt. "Ob der IWF dabei ist, ist eher egal", sagte der Vize-Chef der SPD-Fraktion im Bundestag, Carsten Schneider (SPD), am Montag im rbb. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hofft hingegen, den IWF als Kreditgeber dabei zu behalten.
Japans Wirtschaft im zweiten Quartal geschrumpft
TOKIO - Japans Wirtschaft ist im zweiten Quartal geschrumpft. Wie die Regierung in Tokio am Montag bekanntgab, sank das Bruttoinlandsprodukt der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt zwischen April und Juni um eine hochgerechnete Jahresrate von 1,6 Prozent. Das ist ein geringerer Rückgang als von Ökonomen erwartet. Im Vorquartal hatte Japans Wirtschaft noch um eine Jahresrate von 4,5 Prozent zugelegt. Im Vergleich zum vorangegangenen Vierteljahr verringerte sich die Wirtschaftsleistung des Landes zwischen April und Juni um 0,4 Prozent, wie die Regierung mitteilte./rob/jsl
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