10.07.2013 17:11:34
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 10.07.2013 - 17.00 Uhr
PEKING - Chinas Exporte sind überraschend eingebrochen. Die Ausfuhren gingen im Juni um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück, die Importe nahmen um 0,7 Prozent ab, wie die Zollverwaltung am Mittwoch in Peking berichtete. Es war der erste Rückgang der Ausfuhren seit 17 Monaten. Die unerwartet deutliche Schwäche im Außenhandel ist ein weiteres Zeichen, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde an Dampf verliert. Experten hatten mit einem weiteren Anstieg der Exporte gerechnet.
USA: Lagerbestände im Großhandel sinken
WASHINGTON - In den USA sind die Lagerbestände der Großhandelsunternehmen im Mai gesunken. Im Vergleich zum Vormonat fielen sie um 0,5 Prozent, wie das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet. Zudem wurde der Zuwachs im Vormonat von zunächst 0,2 Prozent nunmehr auf einen Rückgang von 0,1 Prozent revidiert.
Deutschland: Inflationsrate zieht deutlich an
WIESBADEN - In Deutschland hat die Jahresinflationsrate im Juni wie erwartet den zweiten Monat in Folge zugelegt und ist auf den höchsten Stand seit Dezember 2012 geklettert. Die Verbraucherpreise seien um 1,8 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit und bestätigte damit eine Erstschätzung von Ende Juni. Im Mai hatte die Inflationsrate noch 1,5 Prozent und im April lediglich 1,2 Prozent betragen. Für den jüngsten Anstieg waren vor allem deutliche Preisschübe bei Nahrungsmitteln verantwortlich. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Juni wie zunächst berechnet um 0,1 Prozent.
Bundesregierung erwartet kräftiges Wachstum im zweiten Quartal
BERLIN - Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal nach Einschätzung der Bundesregierung kräftig gewachsen. "Dies signalisieren die aktuell vorliegenden Indikatoren", teilte das Wirtschaftsministerium in seinem Monatsbericht zur wirtschaftlichen Lage am Mittwoch mit. In Industrie und Baugewerbe schwächte sich die Erzeugung im Mai zwar ab. Insgesamt seien aber in beiden Bereichen in den beiden ersten Monaten des zweiten Quartals die Produktionsergebnisse des ersten Vierteljahres deutlich übertroffen worden. Im weiteren Jahresverlauf dürfte es aufwärtsgehen, gestützt auf den guten privaten Konsum. "Angesichts einer anhaltend guten Verfassung des Arbeitsmarktes bei kräftigen Einkommenssteigerungen und einem fortgesetzt ruhigen Preisklima zeigen sich die Verbraucher in optimistischer Stimmung." Im ersten Quartal 2013 hatte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nur um 0,1 Prozent zugelegt.
Frankreich: Industrieproduktion mit leichtem Rücksetzer
PARIS - Die französische Industrie hat im Mai einen leichten Rücksetzer erlitten. Die Produktion lag 0,4 Prozent tiefer als im Vormonat, wie das nationale Statistikamt Insee am Mittwoch in Paris mitteilte. Der Rückgang fiel aber nur halb so stark aus wie von Bankvolkswirten befürchtet. Zudem folgt das Minus auf einen deutlichen Anstieg von 2,2 Prozent im April. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Produktion um 0,4 Prozent, es war mit einem Rückgang gerechnet worden.
Italien: Industrieproduktion steigt weniger als erwartet
ROM - Die Industrie Italiens hat erstmals seit drei Monate wieder mehr produziert - dennoch wurden die Erwartungen enttäuscht. Im Mai stieg die Produktion der Unternehmen um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistikamt Istat am Mittwoch in Rom mitteilte. Bankvolkswirte hatten allerdings mit einem größeren Plus von 0,3 Prozent gerechnet. Im Jahresvergleich setzte sich der Sinkflug mit einem Minus von 4,2 Prozent fort. Die italienischen Industrieunternehmen stecken seit eineinhalb Jahren in der Rezession.
Italien muss nach Ratingabstufung höhere Zinsen zahlen
ROM/FRANKFURT - Das Euro-Krisenland Italien muss nach einer Bonitätsabstufung höhere Zinsen für neue Schulden bezahlen. Bei einer Versteigerung kurzlaufender Geldmarkttitel mit Fälligkeit in sechs und zwölf Monaten stiegen die Renditen am Mittwoch an, wie aus Zahlen der italienischen Notenbank hervorgeht. Dennoch gelang es Italien, mit 9,5 Milliarden Euro so viel Mittel aufzunehmen wie geplant.
RATING/S&P senkt Kreditbewertung Italiens - Rom: 'kleinlich und falsch'
ROM/LONDON - Italiens Regierung hat die Senkung der Kreditbewertung des Euro-Krisenlandes durch die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) als falsch und kleinlich kritisiert. Die Analysten der Agentur berücksichtigten die bereits vorbereiteten Maßnahmen der neuen Regierung unter Enrico Letta nicht, hielt das Wirtschaftsministerium in Rom am Dienstagabend der Herabstufung der Bonität Italiens entgegen. S&P hatte das Rating für das Land wegen der schwachen Aussichten für die konjunkturelle Entwicklung von "BBB+" auf "BBB" gesenkt. Italien steckt in einer anhaltenden Rezession.
Japan: Verbraucher pessimistischer - Inflationserwartungen steigen
TOKIO/FRANKFURT - Die Stimmung der japanischen Verbraucher hat sich im Juni leicht eingetrübt. Ein entsprechender Indikator sank gegenüber Mai um 1,4 Punkte auf 44,3 Zähler, wie die Regierung am Mittwoch in Tokio mitteilte. Es war der erste Rückgang seit einem halbem Jahr. In den letzten Monaten hatten vor allem die lockere Geldpolitik der Bank of Japan und die expansive Ausgabenpolitik der Regierung gestützt. Die jetzige Eintrübung geht vor allem auf etwas schlechtere Jobaussichten zurück. Die Regierung sprach dennoch davon, dass sich die Stimmung im Trend verbessere.
/rob/jkr
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