Vertrag gekündigt 14.09.2021 21:59:00

CureVac-Aktie gibt ab: CureVac kündigt WACKER CHEMIE-Vertrag zur Produktion von mRNA-Impfstoff

CureVac-Aktie gibt ab: CureVac kündigt WACKER CHEMIE-Vertrag zur Produktion von mRNA-Impfstoff

Grund für die Kündigung sei ein geringer Bedarf an Produktionskapazitäten für den mRNA-Impfstoffkandidaten CVnCOV gegen COVID-19 von CureVac, wie die WACKER CHEMIE AG mitteilte.

WACKER CHEMIE rechnet aufgrund dessen aber nicht mit wesentlichen Einflüssen auf Umsatz und Ergebnis 2021 im betroffenen Geschäftsbereich WACKER Biosolutions, teilte der Münchener MDAX-Konzern mit. "Das ändert ebenfalls nichts an den mittelfristigen Zielen für den Geschäftsbereich Biosolutions, sagte Geschäftsbereichsleiterin Susanne Leonhartsberger. "Wir sind zuversichtlich, dass wir die freiwerdenden Kapazitäten in Zukunft für andere Kunden zur Produktion ihrer mRNA- oder anderen Moleküle zur Verfügung stellen können." WACKER hatte im Juni mitgeteilt, die mRNA-Plattform sei eine Produkt-Plattform, auf der auch für andere mRNA-Vakzin-Kandidaten oder andere mRNA-Applikationen produziert werden könne.

WACKER und CureVac hatten ihre Kooperationsvereinbarung im November bekannt gegeben. Diese sah vor, dass WACKER im ersten Halbjahr 2021 am Standort Amsterdam mit der Produktion der mRNA-Wirkstoffsubstanz für den CureVac-Impfstoff beginnen sollte, sobald er zugelassen ist. Vorgesehen war den Angaben von damals zufolge von mehr als 100 Millionen Dosen des Impfstoffs pro Jahr vorgesehen, eine Erweiterung möglich.

Allerdings hat CureVac enttäuschende Daten zur Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten veröffentlicht. In einer Zwischenanalyse einer zulassungsrelevanten klinischen Studie mit 40.000 Probanden hatte das Mittel nur eine Wirksamkeit von 47 Prozent gegen Covid-19-Erkrankungen jeglichen Schweregrades erreicht und damit nicht die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien erfüllt. Der Impfstoffkandidat wird derzeit von der EMA geprüft.

Nun hat CureVac die bestehenden Verträge mit WACKER für die Herstellung des mRNA-Wirkstoffs sowie mit Celonic für die Herstellung und Formulierung des mRNA-Wirkstoffs gekündigt.

Die bestehenden Verträge von CureVac mit Rentschler Biopharma und Novartis über die Herstellung und Formulierung von mRNA seien nicht betroffen und bleiben bestehen.

Den Angaben zufolge bedingt die Kapazitätsanpassung keine Einschränkung der Verfügbarkeit von klinischem Material für CV2CoV, den gemeinsam mit GSK entwickelten COVID-19-Impfstoffkandidaten der zweiten Generation. Eine klinische Studie für CV2CoV wird CureVac zufolge voraussichtlich im vierten Quartal 2021 beginnen.

CureVac-Aktie unter Druck - Nachfrage nach Impfstoff geringer

Eine laut CureVac geringere kurzfristige Spitzennachfrage nach Impfstoffen hat am Dienstag den Kurs der Aktie erheblich belastet. Im späten Handel an der Börse Nasdaq rutschten die Papiere des Impfstoffentwicklers um 7,7 Prozent ab auf knapp 61 US-Dollar und den tiefsten Stand seit Mitte August.

Wegen der geringeren Nachfrage nach seinem Corona-Impfstoff verkleinert das Unternehmen das Produktionsnetz. Lieferverträge mit WACKER CHEMIE und Celonic würden gekündigt, hatte CureVac mitgeteilt.

CureVacs COVID-19-Impfstoffkandidat der ersten Generation (CVnCoV) wird derzeit noch von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) geprüft. Ob die EMA den Impfstoff zulassen wird, ist weiter offen. Ende Juni hatte CureVac bekannt gegeben, dass die Wirksamkeit seines Impfstoffkandidaten CVnCoV niedriger sei als die anderer Impfstoffe.

Frankfurt / NEW YORK (Dow Jones / dpa-AFX)

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Bildquelle: Matthias Hangst/Getty Images

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