21.06.2016 17:49:40

BREXIT/ROUNDUP 2/Chef Cryan: Deutsche Bank auf EU-Referendum vorbereitet

(neu: Mit Fed-Sorge vor Brexit.)

BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank sieht sich gerüstet für mögliche Turbulenzen im Zuge des britischen EU-Referendums in dieser Woche. "Die Tage rund um das Referendum werden für die Kapitalmärkte ein Härtetest. Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass wir uns bei der Deutschen Bank gut darauf vorbereitet haben", sagte Vorstandschef John Cryan am Dienstag in Berlin auf dem Wirtschaftstag des CDU-Wirtschaftsrates. "Und ich habe großes Vertrauen, dass auch die Notenbanken die Stabilität der Märkte genau im Blick haben."

Ökonomen und auch die US-Notenbank Fed zeigten sich weiter besorgt. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, warnte vor schwerwiegenden Folgen für die deutsche Konjunktur: "Ein Brexit könnte das deutsche Wachstum im nächsten Jahr allein durch die Exporte um 0,5 Prozentpunkte senken." Zudem könne es auch in Euro-Ländern Bewegungen für einen Austritt geben. "Der nächste Domino könnte Italien sein", meinte Fratzscher mit Blick auf die Wirtschaftsflaute und die hohe Verschuldung des Landes.

Auch jenseits des Atlantiks blickt man der Entscheidung am Donnerstag mit hoher Nervosität entgegen. Fed-Chefin Janet Yellen sprach in Washington in einer Senatsanhörung von "signifikanten wirtschaftlichen Auswirkungen", sollte es zu einem Ausstieg des Vereinigten Königreichs aus der EU kommen. Der Ausblick sei generell mit erheblichen Unsicherheiten verbunden - dies liege neben einem möglichen Brexit auch am langsameren Wachstum in China. Die Fed werde deswegen beim Thema Zinserhöhungen weiter sehr vorsichtig vorgehen.

Cryan warb dafür, das Verhältnis der Banken zur Gesellschaft und zur Politik zu verbessern. Dabei seien die Institute in der Pflicht: "Wir müssen noch stabiler werden, damit die Branche mögliche Krisen verlässlich aus eigener Kraft übersteht, ohne den Staat zu belasten." Er warnte aber vor einer überproportionalen Belastung der europäischen Finanzbranche durch die internationalen Regulierer.

"Es sollte nicht im Tempo der vergangenen Jahre weitergehen", sagte Cryan. Die vorliegenden Regelungen sollten erst einmal wirken, statt sie zu verschärfen, ehe sie umgesetzt seien. Es würden immer größere Risikopuffer verlangt.

Das sei verständlich, es drohe aber ein Teufelskreis: Schwache Banken stünden der Erholung der Wirtschaft im Weg. Und komme die Konjunktur nicht in Schwung, falle es Banken schwerer, wieder Tritt zu fassen. Auch dürften US-Standards nicht einfach eins zu eins auf Europas Banken übertragen werden. "Wir in Europa sollten selbstbewusst genug sein, Regeln aufzustellen, die zu uns passen."/sl/bf/mar/DP/men

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