02.07.2015 22:57:37
|
Börsen-Zeitung: Kein Vorbild, Kommentar zur Energiewende von Ulli Gericke
Ausgangspunkt ist das Versprechen Berlins, den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) bis 2020 um 40% gegenüber 1990 zu senken. Mit dem sukzessiven Aus der Atommeiler nach der Katastrophe in Fukushima geriet dieses Ziel jedoch in Schieflage, muss CO2-freier Atomstrom doch durch CO2-reiche fossile Energien ersetzt werden. Um das 40-Prozent-Ziel dennoch zu erreichen, hat die Koalition der Energiewirtschaft einen Extrasparbeitrag von 22 Millionen Tonnen CO2 verordnet.
Nachdem die vorgeschlagene Klimaabgabe für alte Braunkohlekraftwerke am Widerstand von RWE und Vattenfall, der Gewerkschaft IGBCE sowie den betroffenen SPD-regierten Ländern Nordrhein-Westfalen und Brandenburg gescheitert war, werden diese Kraftwerke zur Reserve versetzt und dafür entschädigt. Werden alte Heizkessel mit Staatsgeld durch neue ersetzt. Werden Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung auf Kosten der Verbraucher neu gebaut oder auf Gas umgestellt. Und um den sauberen Windstrom aus dem Norden in den industriestarken Süden zu leiten - wo man allerdings keine hässlichen Stromautobahnen mag - werden Kabel unter die Erde verlegt. Netzbetreiber sagen, das koste das Drei- bis Achtfache. Berlin ist sicher, dass Erdkabel maximal doppelt so teuer sind wie Freiluftleitungen. Gedacht war die Energiewende als Vorbild für die Welt, dass der Umstieg in eine CO2-arme Erzeugung möglich ist. Möglich ist er - doch außer dem reichen Deutschland kann sich kein anderes Land dies teure Experiment leisten. Ein Vorbild ist diese Politik nicht.
OTS: Börsen-Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt: Börsen-Zeitung Redaktion
Telefon: 069--2732-0 www.boersen-zeitung.de
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!