29.01.2010 18:06:55

Börse Frankfurt Schluss: Starker Ausklang, US-BIP zieht deutlich an

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Nach der Durststrecke der vergangenen Tage hat sich der deutsche Aktienmarkt mit satten Gewinnen in das Wochenende verabschiedet. Der Dax konnte am Ende um 1,24 Prozent vorrücken auf 5.608,79 Punkte. Im Wochenvergleich bedeutet dies ein Minus von rund 1,5 Prozent. Der MDAX stieg gleichzeitig um 1,34 Prozent auf 7.505,32 Zähler. Für den SDAX ging es um 0,45 Prozent nach oben auf 3.668,51 Stellen. Der TecDAX, der im Tief mit 1 Prozent im Minus lag, gab 0,07 Prozent ab auf 807,25 Punkte. Der Bund Future gewann zuletzt 0,08 Prozent auf 123,40 Stellen.

Das DIW-Konjunkturbarometer deutet für das Schlussquartal 2009 weiterhin auf eine recht deutliche Expansion der Wirtschaftsleistung hin. Laut Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) beträgt der geschätzte Wert für die Zuwachsrate des saison- und kalenderbereinigten Bruttoinlandsproduktes im vierten Quartal wie im Vormonat 0,6 Prozent. Zusammen mit den bislang vorliegenden amtlichen Quartalsergebnissen ergibt sich damit für das Gesamtjahr 2009 eine Schrumpfung des Bruttoinlandsproduktes um 4,8 Prozent. Dieser Wert ist etwas geringer als der zuletzt vom Statistischen Bundesamt vorläufig gemeldete Wert von 5 Prozent.

Die breiten US-Indizes boten zum Xetra-Schluss nur ein durchwachsenes Bild. Dabei haben die jüngst vorgestellten Konjunkturdaten durchaus Grund zu Hoffnung gegeben. Laut Angaben des US-Handelsministeriums ist das US-BIP im vierten Quartal 2009 um 5,7 Prozent angewachsen. Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg um 4,7 Prozent prognostiziert. Wie außerdem aus einer Untersuchung der Universität Michigan hervorgeht, hat sich die Stimmung der US-Verbraucher im Januar verbessert. So erhöhte sich der Gesamtindex auf 74,4 Punkte (vorläufig: 72,8 Punkte). Volkswirte waren von einem Anstieg auf 73,0 Punkte ausgegangen. Damit hat der an den Finanzmärkten viel beachtete Index ein Zwei-Jahres-Hoch erreicht. Im Vormonat wurde ein Stand von 72,5 Punkten ausgewiesen. Daneben hat die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager für Januar einen Anstieg ihres Konjunktur-Index ermittelt. Den Angaben zufolge erhöhte sich der Einkaufsmanager-Index auf 61,5 Punkte, nach 58,7 Punkten im Vormonat. Volkswirte hatten lediglich einen Wert von 57,2 Zählern erwartet. Wie das Arbeitsministerium in Washington bekannt gab, hat sich der Anstieg der US-Arbeitskosten im vierten Quartal 2009 mit leicht beschleunigtem Tempo fortgesetzt. Gegenüber dem Vorquartal wuchs der entsprechende Index um 0,5 Prozent an. Volkswirte waren nur von einer Kostensteigerung um 0,4 Prozent ausgegangen. Am Montag werden Zahlen unter anderem von Exxon Mobil und Humana erwartet. Auf der Konjunkturseite stehen in den USA die persönlichen Einkommen und Ausgaben, der ISM Index und die Bauausgaben auf dem Programm.

BMW stachen mit einem Plus von 4,8 Prozent ins Auge. Der Münchner Autobauer hat seine Ziele für das Jahr 2009 bestätigt und blickt trotz der weiter schwelenden Wirtschaftskrise optimistisch in die Zukunft. "Wir sind zuversichtlich, dass die BMW Group im abgelaufenen Geschäftsjahr wie geplant ein positives Konzernergebnis vor Steuern erzielt hat", sagte Vorstandschef Norbert Reithofer. Im abgelaufenen Fiskaljahr verzeichnete man mit einem Minus von 4,7 Prozent auf 50,68 Mrd. Euro auf Konzernebene einen vergleichsweise moderaten Rückgang bei den Umsatzerlösen. Die Auslieferungen beliefen sich auf 1.286.310 (-10,4 Prozent) Fahrzeuge. Für das laufende Fiskaljahr erwartet BMW einen Absatzanstieg im einstelligen Prozentbereich auf über 1,3 Millionen Einheiten. Volkswagen und Daimler schoben sich daneben um 3,7 bzw. um 3,4 Prozent vor.

Papiere des Technologiekonzerns Infineon (Infineon Technologies) gingen mit einem Aufschlag von 3 Prozent in das Wochenende. Das Unternehmen konnte im ersten Quartal einen Überschuss erzielen. Die Erlöse wuchsen um 27 Prozent auf 941 Mio. Euro. Der Konzernüberschuss belief sich auf 66 Mio. Euro, gegenüber einem Vorjahresverlust von 404 Mio. Euro. Für das Geschäftsjahr 2010 hat Infineon seine Prognose angehoben und geht nun davon aus, dass das Umsatzwachstum gegenüber dem Geschäftsjahr 2009 mehr als 20 Prozent betragen und die Segmentergebnis-Marge im hohen einstelligen Bereich liegen wird.

Henkel (Henkel vz) gewannen 1,3 Prozent, nachdem der Konsumgüterkonzern am Vorabend die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2009 gemeldet hat. Auf organischer Basis gingen die Erlöse um 3,5 Prozent zurück auf 13,57 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) wurde mit 1,08 Mrd. Euro angegeben, nach 779 Mio. Euro im Vorjahr. Bereinigt um außerordentliche Posten ging das EBIT von 1,46 Mrd. Euro auf 1,36 Mio. Euro zurück. Weitere Gewinner waren mitunter Linde mit +3,5 Prozent, BASF mit +3 Prozent und SAP mit +2,8 Prozent. Auf der Gegenseite bröckelten Papiere der Commerzbank um 1,4 Prozent ab.

Der im MDAX gelistete Baukonzern HOCHTIEF hat einen weiteren Auftrag im Rahmen eines Public-Private-Partnership-(PPP-)Projekts erhalten. Das Vertragsvolumen über die gesamte Laufzeit von 25 Jahren liegt bei etwa 50 Mio. Euro. Das Investitionsvolumen wurde auf zirka 33 Mio. Euro beziffert. Der Wert gewann 1,3 Prozent. Zum Spitzenreiter avancierten Sky mit einem Aufschlag von 7,1 Prozent. MTU gaben als schwächster Wert 2,6 Prozent ab.

Die Deutsche Beteiligungs AG hat im Fiskaljahr 2008/09 einen Konzernüberschuss vorweisen können und ist damit wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Wie die im SDAX notierte Beteiligungsgesellschaft erklärte, lag der Konzernüberschuss mit 19,6 Mio. Euro deutlich im positiven Bereich, nachdem man im Vorjahr noch einen Konzernfehlbetrag von 51,1 Mio. Euro ausgewiesen hatte. Der Titel fiel um 1,5 Prozent zurück.

Für Wirecard ging es im TecDax um 3,9 Prozent nach unten. Der Konzern hat am Vorabend die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2009 auf den Tisch gelegt. Dabei stieg der Konzernumsatz um 16 Prozent auf 228,3 Mio. Euro. Das EBITDA wurde mit 60,8 Mio. Euro beziffert, nach 52,4 Mio. Euro im Vorjahr. Wirecard stellt für das laufende Jahr ein EBITDA im Bereich von 70 Mio. bis 75 Mio. Euro in Aussicht. Rofin-Sinar gewannen an der Spitze 4,6 Prozent, gefolgt von SMA und Bechtle.

DAX: 5.608,79 (+1,24 Prozent) MDAX: 7.505,32 (+1,34 Prozent) SDAX: 3.668,51 (+0,45 Prozent) TecDAX: 807,25 (-0,07 Prozent) (29.01.2010/ac/n/m)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Deutsche Beteiligungs AGmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

BMW AG 69,88 1,57% BMW AG
Henkel KGaA Vz. 80,70 0,32% Henkel KGaA Vz.
HOCHTIEF AG 118,30 1,89% HOCHTIEF AG
Infineon AG 30,65 2,15% Infineon AG
Wirecard AG 0,02 0,00% Wirecard AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 626,45 1,03%
TecDAX 3 429,57 0,96%
MDAX 26 320,47 0,36%
SDAX 13 557,80 0,80%
EURO STOXX Auto & Parts 507,50 -0,53%
Prime All Share 7 635,14 0,96%
HDAX 10 310,83 0,94%
CDAX 1 682,51 0,92%
DivDAX 184,01 0,62%
EURO STOXX 498,81 0,74%
Technology All Share 3 700,89 1,30%