06.05.2018 21:23:42
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BERLINER MORGENPOST: Eine Frage der Bezahlung / Kommentar von Dominik Bath zum Personalmangel in Berliner Verwaltungen
Der vollständige Kommentar: Die Hochbauämter der Berliner Bezirke klagen über fehlendes Personal, auch der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung fällt es schwer, nach Stellenausschreibungen geeignete Mitarbeiter zu finden. Die Situation wird sich auch in den kommenden Monaten nicht spürbar verbessern. Denn es geht ums Geld: Verwaltungen der Bezirke und des Senats bezahlen im Vergleich zu Bundesbehörden und der freien Wirtschaft zu wenig Lohn. Fachkräfte wie Architekten oder Ingenieure machen aus diesem Grund häufig einen Bogen um die Berliner Behörden. Weil deswegen eine ganze Reihe von Stellen nicht besetzt werden können, werden Prozesse wie Bauvorhaben gelähmt. Darunter leidet schlussendlich die Entwicklung der Stadt. In Berlin hat sich das Problem nach dem Tarifabschluss im öffentlichen Dienst Mitte April noch einmal verschärft. Weil das ausgehandelte Lohnplus auch auf die Behörden des Bundes in der deutschen Hauptstadt übertragen wurde, ist der Druck auf die Bezirks- und Landesverwaltungen Berlin noch größer geworden. Gefragt ist jetzt vor allem die Tarifkommission der Länder, die endlich handeln muss. Die Ungleichheit zwischen den Bezahlungen bei Stellen mit vergleichbaren Aufgaben muss dringend beendet oder zumindest durch Zulagen ausgeglichen werden. Die Verwaltungen sind aber auch selbst gefragt: Bei der knappen Personallage müssen die Ämter von Bezirken und Senat ihre eigene Organisation überdenken, etwa Vergabeverfahren schneller und unbürokratischer als bislang über die Bühne bringen. Viele Bauunternehmer beklagen noch immer die Bürokratie der Verwaltungen, nehmen deswegen nur noch ungern öffentliche Aufträge an. Im Blick müssen die Verwaltungen aber auch die Personalentwicklung haben. Gefragt sind noch bessere Angebote bei dualen Studiengängen. So könnten Fachkräfte schon vor dem Studienabschluss an die Behörden gebunden werden.
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