17.08.2015 17:02:41

Ausbildung in der Altenpflege zieht an / Private Pflegedienste in Berlin steigern Ausbildungszahlen. Sieht Landesregierung der Abschaffung der Altenpflege tatenlos zu?

Berlin (ots) - Die privaten Pflegedienste in Berlin haben in den vergangenen Monaten zahlreiche zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen. Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2015 werden allein die ambulanten Mitgliedsdienste des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) in der zweiten Jahreshälfte rund 37 Prozent mehr Altenpflegefachkräfte ausbilden. Das hat eine Erhebung des Verbandes unter seinen mehr als 300 Mitgliedern ergeben. Eine entsprechende Befragung in der stationären Pflege wurde gerade gestartet.

"Der Altenpflegeberuf liegt im Trend, unsere Dienste haben kaum Probleme, die zusätzlichen Ausbildungsstellen zu besetzen", sagt der Berliner bpa-Landesvorsitzende Dietrich Lange. Das Image des Berufes sei durch viele unterschiedliche Bemühungen auch des bpa in der letzten Zeit gesteigert worden. "Zudem haben viele junge Menschen erkannt, dass sie in der Pflege sichere Jobs mit langfristigen Weiterbildungs- und Aufstiegschancen finden."

Den aktuellen Anstieg der Ausbildungsbereitschaft führt der bpa auf eine Regelung zurück, nach der sich die Kranken- und Pflegekassen an den Kosten für die Praxisanleiter beteiligen. Diese Fachkräfte kümmern sich im Arbeitsalltag um die Betreuung und Anleitung der Pflegeschülerinnen und -schüler und müssen dazu freigestellt werden.

"Politik und Kassen haben damit den Grundstein für eine deutliche Steigerung der Ausbildungszahlen in der Berliner Altenpflege gelegt", sagt der bpa-Landesvorsitzende Lange. Umso unverständlicher sei es, wenn das Land nun tatenlos dabei zusehe, wie die Bundesregierung den qualifizierten Hauptschülern den Zugang zur generalistischen Pflegeausbildung verbaut und den Altenpflegeberuf faktisch abschafft.

"Mit der Zusammenlegung der drei bisher eigenständigen Pflegeberufe drohen dem Land Mehrkosten durch höhere Schulkosten und eine aufwendigere Ausbildung, gleichzeitig wird die Versorgungsqualität gefährdet, weil ausgerechnet die Ausbildungsinhalte und die Fachkräfte in der Altenpflege verloren gehen."

Daneben kommen auf die ausbildenden Einrichtungen unverhältnismäßige Anforderungen zu. "Ambulante Dienste, die einen Altenpflegeschüler ausbilden wollen, sollen künftig auch dessen Praxiseinsätze zum Beispiel in der Psychiatrie oder der Kinderheilkunde finanzieren und organisieren. Das ist nicht zu leisten. Viele unserer Mitglieder können dann nicht mehr ausbilden", befürchtet der bpa-Landesvorsitzende.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 8.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 300 in Berlin) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 260.000 Arbeitsplätze und circa 20.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das investierte Kapital liegt bei etwa 20,6 Milliarden Euro.

OTS: bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. newsroom: http://www.presseportal.de/nr/17920 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_17920.rss2

Pressekontakt: Anja Hoffmann, bpa-Landesbeauftragte Berlin (030)2143152

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