APA ots news: Österreich sagt Anleihen-Emission wegen "guter...

Verschuldung für Österreich wird immer teurer!

Wien (APA-ots) - Am Anleihenmarkt herrscht ein harter Konkurrenzkampf,   Europas Staaten brauchen allesamt viele Milliarden Euro zur Finanzierung Ihrer Defizite und Rettungspakete. Während verunsicherte Anleger vor allem in deutsche Staatsanleihen flüchten, den der Ruf als "besonders sicher" vorauseilt, müssen andere europäische Länder - inklusive Österreich -  hohe Risikoprämien bezahlen, um Investoren zu locken.

Von Julia Kistner

Berichte der Financial Times, wonach Österreich nach Spanien und Belgien, das dritte Land sei, dass eine Anleihenemission absagt, weil die Finanzierung aufgrund von Investoren geforderter Risikoprämien dem Staat zu teuer käme, widerspricht Kurt Sumper, Geschäftsführer der Bundesfinanzierungsagentur vehement: "Die Begründung der Absage auf unserer Webpage ist richtig, dass die Bundesanleihenauktion aufgrund der guten Budgetentwicklung abgesagt wurde." Aus demselben Grund habe man im Vorjahr die November-Anleihe nicht platziert. Wie passt das aber mit den jüngsten Aussagen des Finanzministers Wilhelm Molterer zusammen, wonach sich das Budgetdefizit angesichts der Wirtschaftslage kräftig erhöhen wird? "Konkrete Zahlen für 2009 gibt es noch nicht. Es muss erst das Bundesfinanzgesetz beschlossen und der endgültige Kassasturz abgewartet werden. Ebenso ist es noch zu früh etwaige Belastungen aus dem Bankenpaket beziffern zu können", meint Sumper. Für den 9. Dezember 2008 sei jedoch eine neue Anleihenauktion geplant.

In jedem Fall wird Österreich die Finanzierung des Budgetdefizits aufgrund der zu zahlenden  Risikoprämien teurer kommen: Internationale Investoren beurteilen die starke Verflechtung von Österreich mit kränkelnden osteuropäischen Volkswirtschaften für kritisch. Laut OeNB-Statistik muss Österreicher derzeit Anlegern etwa 35 Basispunkte mehr bieten als Deutschland!

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OTS0082    2008-10-30/10:29