04.05.2015 21:02:42

Allg. Zeitung Mainz: Realitätsverlust / Kommentar zum Bahnstreik

Mainz (ots) - Die Arbeitnehmer in Deutschland sind wieder selbstbewusster und damit streikbereiter. Das ist eine gute Nachricht, im Prinzip. Es kam und kommt zu Arbeitsniederlegungen auch in Kitas und bei Piloten. Das Streikrecht ist felsenfest im Grundgesetz verankert. Die Politik hat sich herauszuhalten, auch die Tarifautonomie ist ein hohes Gut. Auf diesen ehernen Grundlagen hat es in den vergangenen Jahrzehnten auch sehr heftige Tarifauseinandersetzungen gegeben, aber am Ende kam man stets zu vernünftigen Übereinkommen - eines der wichtigesten Erfolgsgeheimnisse des deutschen Wirtschaftswunders, das ja gerade in den vergangenen Jahren eine Neuauflage erlebt. Das alles wird gefährdet von einem Mann, der als DDR-Bürger eine respektable Berufslaufbahn als Schlosser und Lokführer absolvierte, später aber durch Merkwürdigkeiten auffiel. So sagte er anlässlich der Gründung der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG, die aus einer Fusion hervorging und mit der GDL konkurriert: "Wenn sich zwei Kranke miteinander ins Bett legen und ein Kind zeugen, da kommt von Beginn an was Behindertes raus." Er entschuldigte sich hernach, dennoch ist der Vorgang ein Indiz, dass Claus Weselsky seiner Aufgabe nervlich und intellektuell nicht gewachsen ist. Er ist ein Scharfmacher und offenbart Anzeichen von Größenwahn. Es kommt immer mal wieder vor, dass Menschen in herausragenden Positionen plötzlich jeden Realitätssinn verlieren. Es darf aber nicht sein, dass so jemand eine jahrzehntelange Erfolgshistorie, nämlich die Geschichte deutscher Tarifeinigungen, mit einem Fingerschnippen zunichte macht. Irgendjemand muss Weselsky das klar machen. Und zwar rasch.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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