13.01.2014 14:02:00
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Agrana-Fruchtsegment mit Gewinnsprung, Zucker mit Ergebniseinbruch
Der Anstieg beim operativen Ergebnis sei vor allem auf Absatzsteigerungen bei Fruchtzubereitungen sowie günstige Jahreslieferkontrakte aus der Ernte 2012 im Fruchtsaftkonzentratgeschäft zurückzuführen, sagte Agrana-Chef Johann Marihart am Montag im APA-Gespräch. In Europa habe man bei Fruchtzubereitungen den Turnaround geschafft und sei gegen den Markt gewachsen. Die Agrana steigerte den Absatz von Fruchtzubereitungen um rund 6 Prozent, die Mengenzuwächse beliefen sich in der EU auf plus 4 Prozent und außerhalb Europas auf plus 8 Prozent. Aufgrund der hohen Nachfrage - unter anderem in Russland - werde die Kapazität in der Ukraine mit einer neuen Fertigungsstraße erhöht.
Die Insidergeschäfte der bereits gefeuerten Manager der Agrana Fruit Mexiko seien nun "aufgearbeitet" und das Management werde angeklagt, so Marihart. Für die erwarteten Forderungsausfälle hat das Unternehmen in der Bilanz 2012/13 Vorsorgen in der Höhe von 14,8 Mio. Euro gebildet. Agrana hofft, dass die firmeneigene Vertrauensschutzversicherung schlagend wird.
Im Stärke-Segment ist für Marihart "der Absatzmarkt in Ordnung, aber die Kostenseite schwierig". Das operative Ergebnis nach neun Monaten ging im Vergleich zur Vorjahresperiode um 21 Prozent auf 47,9 Mio. Euro zurück, der Umsatz erhöhte sich um 9 Prozent auf 659,9 Mio. Euro. Der Gewinnrückgang sei vor allem auf geringere Ergebnisbeiträge der ungarischen 50- Prozent-Beteiligung Hungrana zurückzuführen. Das Unternehmen produziert in einer kombinierten Stärkeverarbeitungsfabrik Isoglukose und Bioethanol.
Im Zuckersegment musste Agrana einen kräftigen Gewinneinbruch hinnehmen. Das operative Ergebnis halbierte sich in den ersten drei Geschäftsquartalen auf 52 Mio. Euro. Belastend auf das Ergebnis wirkte ein niedriger Zuckerpreis, geringere Zuckerabsatzmengen und gestiegene Herstellkosten aus der Zuckerrübenkampagne 2012/13. Der Agrana-Chef rechnet heuer beim Weltmarktzuckerpreis mit einer Seitwärtsbewegung und keinem weiteren Rückgang. An Zuckerraffinerien in Osteuropa sei man weiterhin interessiert, aber Zukäufe werde man nur bei höheren Zuckerpreisen ins Auge fassen.
Insgesamt belief sich der operative Gewinn in den ersten neun Monaten auf 158,6 (204,3) Mio. Euro. Das Konzernperiodenergebnis ging im Vergleich zur Vorjahresperiode um 26 Prozent auf 102,6 Mio. Euro zurück. Die Beschäftigtenzahl erhöhte sich von 8.555 auf 8.882 Mitarbeiter. Für das Geschäftsjahr 2013/14 rechnet Agrana mit einem Konzernumsatz auf Vorjahresniveau und einem operativen Ergebnis "unter dem der letzten beiden sehr guten Geschäftsjahre liegen". Bisher war Agrana von einem "leichten Anstieg" beim Umsatz und einem Gewinnrückgang ausgegangen.
(Schluss) cri/itz
ISIN AT0000603709 WEB http://www.agrana.com
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